Drohgebärden

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Es mag durchaus sein, dass ich dazu neige, mich und andere zu genau und zu oft zu beobachten. Jedenfalls hatte ich als Kind den Plan Detektiv zu werden. Bin dann doch nur Erzieher geworden, um Heimkinder unter anderem davor zu bewahren, es mit einer kriminellen Laufbahn zu versuchen. Und ich hatte damals schon den Ehrgeiz entwickelt, Menschen helfen zu wollen, von denen andere behaupten, dass ihnen eigentlich nicht mehr zu helfen sei.
Jedenfalls verdächtige ich mich in letzter Zeit häufiger, ohne jene nicht leben zu können, die von den meisten zu Feinden auserkoren werden.

Erwin Hadermann allerdings könnte durchaus auch zu meinen wirklich Feinden gehören. Vermutlich war ich gerade deswegen mit ihm in unserem Dorf unterwegs...
Wütend ballte er seine beiden Fäuste und richtete sie gegen die vor einem Jahr aufgegebene Grundschule. Dort hatte die Gemeindeverwaltung vor wenigen Wochen 40 Flüchtlinge untergebracht. Alles junge Männer aus dem Iran, aus Syrien und Afghanistan sowie einige sehr dunkelhäutige Afrikaner.
„Wenn die meine Frau anpacken, bringe ich die eigenhändig um. Eigenhändig!“ Erwin Hadermann verzog sein verschwitztes rotes Gesicht, holte tief Luft und wollte gerade erneut ansetzen zu brüllen.
Diesmal war ich schneller und legte ihm meine Hand auf die Schulter. „Nu, mach mal halblang, mein Lieber. Deine Frau ist doch schon ziemlich lange tot.“

Eigentlich hätte ich auf seine Begleitung lieber verzichtet. Beim ersten Mal hatte er noch darum gebeten, mitgehen zu dürfen. Doch wenn ich in letzter Zeit bei gutem Wetter meinen üblichen Rundgang durch Ballhausen antrat, schloss Erwin sich mir ungefragt an.
Fragte er andere Dorfbewohner, antworteten die ohne jegliches Zögern: „Ne, Erwin , lass man. Ich brauch meine Ruhe. Ich geh lieber allein.“

Eigentlich war er harmlos und meistens ziemlich betrunken. Doch gerade dann neigte der untersetzte ehemalige Eisengießer dazu, wild mit seinen großen Händen herumzufuchteln und lautstark Behauptungen und Schimpftiraden herauszubrüllen.

Seine Frau war vor zwei Jahren, einen Tag nach seinem 65. Geburtstag, plötzlich gestorben. Herzschwäche, obwohl sie unter den Nachbarn eher als zu großherzig galt.
Lange vor ihrem Tod war Erwin schon ein ziemlich Einsamer. Denn er wurde im Dorf bereits gemieden, da sich nicht nur Gerüchte hielten, dass er seine geliebte Renate ziemlich häufig verprügelte. Damals trank und brüllte er noch öfter. Aber er lief nicht so viel in Ballhausen herum, auch weil es seiner Frau nicht selten gelang, ihn auf der Toilette, wenn er dort Zeitung las, oder im Keller einzuschließen, wenn er sich dort eine Flasche Bier holen wollte.

Renate, gut zehn Jahre jünger als er, war nicht gerade unattraktiv. Niemand im Dorf verstand, vor allem die Männer, die allein lebten, nicht, dass sie es bei diesem groben Schläger aushielt.

Erwin sah mich mit weit aufgerissenen grünen Augen an und schüttelte den Kopf.
Die vorher mit klarem Wasser zurückgekämmten Haare standen wirr von seinem runden Schädel ab. „Ich schlag sie tot, diese verdammten Eindringlinge. Eigenhändig tot. Die haben hier alle nix zu suchen. Gar nix!“
Ihn in diesem Zustand von irgendetwas Anderem überzeugen zu wollen, war vollkommen sinnlos.
„Renate lebt.“ Er schrie. „Ich hab heute Morgen noch mit ihr gesprochen. Heute Morgen noch.“ Und dann fügte er mit leiser Stimme hinzu: „Du wirst auf unserm Friedhof kein Grab von ihr finden…!“
Ich zuckte mit den Schultern, nickte, räusperte mich und sagte leise: „Diese elenden Lügner, die hier im Dorf immer ihre verdammen Gerüchte in die Welt setzen.“
Erwin ergriff meine rechte Hand, drückte und schüttelte sie, bis sie schmerzte. „Du bist der einzige, der mir glaubt. Der einzige.“ Er sah mich mit feuchten, jetzt rot unterlaufenen Augen an und versuchte zu lächeln.
Ich schüttelte meinen Kopf. „Was hast du denn gegen Flüchtlinge?“
„Nichts. So lange, die meine Frau in Ruhe lassen, lass ich die auch in Ruhe.“

Renate, so wurde im Dorf erzählt, hatte hin und wieder Liebhaber. Nicht aus dem Dorf. Sie kamen zumeist aus der Kreisstadt. Und alle, besonders die Frauen in der Nachbarschaft verstanden, dass sie das brauchte, um es mit ihrem unerträglichen Alten auszuhalten. Und ihr Grab hatte sie unter einem Lebensbaum auf dem Friedhof in der Kreisstadt. Dort wollte sie wollte in der Nähe ihres letzten Liebhabers begraben sein.

Ihre Nachbarn waren immer auf Vermutungen angewiesen. Vor und nach ihrem Tod. „Wahrscheinlich blieb sie bei ihm wegen der beiden Kinder.“
Für Dietrich und Evelyne tat er - auf seine Art - nämlich alles.
Wenn ein Lehrer sie ungerecht behandelte, drohte er dem umgehend Schläge an. So hatten in der Schule weges ihres gewalttätigen Vaters alle Mitleid mit den beiden zweieiigen Zwillingen. Und natürlich mit deren Mutter.
Sogar bei der Zensurengebung versuchten vor allem die Lehrerinnen besonders großzügig zu sein. Und wenn die Zwillinge gelegentlich ihre Hausaufgaben nicht machten, verzichteten die Lehrerinnen sogar darauf, ihnen Strafarbeiten aufzugeben. „Die sind mit ihrem Vater gestraft genug“, meinten sie und tätschelten ihnen immer einmal wieder die Oberarme. Manchmal auf dem Schulhof einfach nur so im Vorbeigehen.

Inzwischen waren Erwins Kinder längst erwachsen und lebten im knapp 100 km entfernten Dortmund.
Und seitdem ihre Mutter verstorben war, kamen sie nicht einmal ihren Vater besuchen. Auf dem Friedhof der Kreisstadt , so erzählt man im Dorf, seien die Beiden allerdings einige Male gesehen worden.

Erwin blickte zu mir auf und seufzte. „Kinder sind undankbar. Ich habe doch alles für die getan. Alles! Mehr ging einfach nicht.“
„Warum fährst Du nicht mal zu ihnen, um sie zu besuchen?“
„Die Bullen haben mir den Führerschein abgenommen. Bin ein paar Mal besoffen am Steuer erwischt worden.“
Ich zuckte mit den Schultern und legte ihm meine Hand auf seine rechte Faust. „Ja, Kinder können verdammt undankbar sein. Meine beiden gelegentlich auch.“
Umso dankbarer sah er mich von der Seite.
„Nur echte Spießer erwarten von ihren Kinder Dankbarkeit.“
Lachend gab ich ihm ihm Recht.
„Findest Du nicht auch, dass die hier im Dorf alle unglaublich spießig sind. Spießiger geht’s doch wohl kaum.“
„Einige bestimmt.“
Erwin sah mich von der Seite an. „Also, ich meine, die meisten sind das.“

Gerade einmal gut vier Jahre lebe ich mit Eva in Wallhausen . Und als jemand, der aus der Landeshauptstadt zugezogen war, hatte ich nicht nur zu Beginn Mühe, mit den meisten Dorfbewohnern in näheren Kontakt zu kommen. Sie waren keineswegs unfreundlich. Aber freundlich waren sie auch nicht.

Erwin wischte sich mit dem Handrücken über seine breite Nase. „Die lassen einen ganz schön abblitzen, wenn die einen irgendwie nicht mögen.“
Ich lachte. „Ja, was und wen die nicht kennen, den lehnen die sowieso einfach ab. Das ist die einfachste Art, sich Neue und Neues vom Leib zu halten. “
„Stimmt. Flüchtlinge mögen die auch nicht:“ Erwin grinste mich an.
„Dabei sind die nur abgehauen, bevor man sie in ihren Ländern töten konnte.“
Erwin blieb kurz stehen und nickte. „Sind ziemlich arme Schweine. Und einige von denen, haben durch den Krieg schon Verwandte verloren.“
„Eigentlich schon. So, und jetzt geh ich mal nach Hause.“ Langsam drehte ich mich um und wendete ihm den Rücken zu. Er packte mich an der Schulter. „Warte noch!“
Ich schüttelte seine Hand ab und wollte weitergehen.
„Warte noch. Kann ich demnächst mal kurz bei Dir vorbeikommen?“
Zögernd nickte ich. „Aber nicht wieder vollkommen besoffen.“
Erwin grinste, gab mir die Hand und ließ mich gehen.

Ich hatte ihn mehre Tage lang weder gehört noch im Dorf gesehen und war froh, ihm nicht begegnen zu müssen.
Eva und ich saßen am Frühstückstisch und tranken gemütlich einen Cappuccino. Es klingelte. Da ich noch im Morgenmantel war, ging Eva zur Haustür.
Es dauerte eine Weile, bis sie zurückkehrte.
„Draußen steht dieser Säufer, dieser Hadermann. Er macht einen nüchternen Eindruck, fing aber sofort an zu heulen. Er möchte, dass Du ihn zum Friedhof ans Grab seiner Frau fährst.“
Ich ging in der Flur. Erwin stand im Rahmen der Haustür, weinte und lachte gleichzeitig und hob beide Arme. „Ja, ich weiß, sie werden sie nicht anpacken.“
Ich zuckte mit den Schultern. „Muss mich nur eben anziehen.“
 
G

Gelöschtes Mitglied 18005

Gast
Wie gut war das denn!
Ich muss das erstmal verarbeiten, aber so auf den ersten Eindruck hat der Text mich wirklich stark beeindruckt.

Es gab nichts, was mich irgendwie gestört hätte beim Lesen.

Die Persönlichkeiten fand ich erstaunlich lebensecht. Vor allem, wie man gemerkt hat, dass Erwin bei Anwesenheit des Ich-Erzählers sich anders benimmt als sonst womöglich. Als zum Beispiel Erwin meint, "alle" aus dem Dorf wären spießig, doch nach der Aussage des Erzählers, nur manche wären es, seine Meinung milder darstellt und es plötzlich nur noch "die meisten" sind.
Ich konnte wirklich beim Lesen erkennen, was für einen starken Einfluss der Erzähler auf Erwin hat, das fasziniert mich gerade.

Außerdem fand ich es interessant, wie viele verschiedene Rollen Erwin einnimmt - in jeder Beziehung benimmt er sich vermutlich anders.

Allgemein bin ich auf die Dialoge schwer neidisch.

Ich konnte mich intensiv in das Leben in diesem Dorf hineinversetzen, das heißt ich fand es gut, wie du beschrieben hast, dass zum Beispiel die Bewohner des Dorfs alles Neue meiden.

Nach diesem Text hätte ich ganz ehrlich Lust weiterzulesen und mehr zu erfahren.
 

FrankK

Mitglied
Guten Morgen, Karl
Schon bei der ersten Lesung merkte ich, da hat es ihn gepackt. Da war etwas, was ganz schnell aus unserem Karl herauswollte. ;)

Da musst Du unbedingt noch einmal dran. Inhaltlich relativ interessant, fällt es mir aber doch schwer, den Schwerpunkt des Plots zu definieren. Es ist etwas zu viel vermischt.

Zunächst haben wir die Vorstellung des Erzählers, ein Mann, der sich um vermeintlich schwächere kümmert und sozial engagiert auftritt.
Hinzu kommt Erwin, der Trunkenbold und ehemalige Stahlgießer. Er wettert lautstark gegen die Asylanten, gegen Gerüchteverbreiter (bezüglich seiner Frau, die ja wohl tot ist, er die Tatsache aber vehement verleugnet).
Dann erfahren wir etwas über diese Frau, weil Erwin ja so schrecklich ist, sieht sie sich gezwungen, in der Kreisstadt nach – ich sag mal – kurzweiliger Ablenkung zu suchen.
Wir erfahren von der kürzlichen Einquartierung von vierzig Asylanten in einer ehemaligen Grundschule.
Wir bekommen berichtet, dass regelmäßig Personen aus dem Dorf im Dorf unterwegs sind, fast sowas wie eine „Nachbarschaftswache“.
Das Ganze verknüpft mit ein paar unterhaltsamen Wortspielen und gewürzt mit unterhaltsamen Szenen.
Die Geschichte endet damit, dass Erwin seinen Freund (der eigentlich gar nicht der Freund sein will) darum bittet, ihn zu dem Friedhof zu begleiten, wo die Frau beerdigt liegt.

Dieses ganze „Gewusel“ hast Du in eine Kurzgeschichte gequetscht, die damit schon fast überfordert ist.

Ich fang mal an, die Erbsen zu zählen:
Die Einleitung, die Vorstellung des Erzählers, könnte etwas gestrafft werden.
Die Überleitung in die Geschichte wirkt etwas – verworren:
Erwin Hadermann allerdings könnte durchaus auch zu meinen wirklich Feinden gehören.
Der Erzähler hat so eine Art „Helfersyndrom“, und er kommt doch auch ganz gut mit Erwin zurecht, jedenfalls wird nicht von nennenswerten Schwierigkeiten berichtet. In Bezug auf die vorhergehenden Aussagen würde es fast so ausreichen:
Jedenfalls verdächtige ich mich in letzter Zeit häufiger, ohne jene nicht leben zu können, die von den meisten zu Feinden auserkoren werden.

Erwin Hadermann war so ein Fall.


Vermutlich war ich gerade deswegen mit ihm in unserem Dorf [red]unterwegs...[/red]
...
„Du wirst auf unserm Friedhof kein Grab von ihr [red]finden…[/red]!“
Die Auslassungszeichen (die Drei Punkte) können als Pause dienen. Zwischen dem vollständigen Wort und den Auslassungszeichen bleibt ein Leerzeichen.
Dies würde nur entfallen, wenn das Wort, wie bei einem Abbruch, nicht ausgeschrieben würde. Beispiele:
Er lebte lange ... und in Frieden. [blue]Pause[/blue]
Er lebte lange ... [blue]Unterbrechung[/blue]
Er lebte la... [blue]Abbruch[/blue]
Am Ende eines Satzes ersetzt das Auslassungszeichen auch noch den Punkt als Satzendezeichen, nicht aber das ! und das ?
Für weitere Details
DUDEN: Auslassungspunkte
oder
Wikipedia: Auslassungspunkte

Alles junge Männer aus dem Iran, aus Syrien und Afghanistan sowie einige sehr dunkelhäutige Afrikaner.
Die Details sind für die Geschichte unwichtig, zusammen mit dem vorhergehenden Satz reicht möglicherweise:
Wütend ballte er seine beiden Fäuste und richtete sie gegen die aufgegebene Grundschule, in der die Gemeindeverwaltung kürzlich 40 Flüchtlinge, alles junge Männer, untergebracht hatte.

Ne, [red]Erwin ,[/red] lass man.
...
Auf dem Friedhof der [red]Kreisstadt ,[/red] so erzählt man im
Überflüssige Leerzeichen. (Wenn wir schon mal dabei sind ;) )

„Nichts. So lange[red](kein Komma)[/red] die meine Frau in Ruhe lassen, lass ich die auch in Ruhe.“
So hatten in der Schule [red]weges[/red] ihres gewalttätigen Vaters alle Mitleid mit den [strike]beiden[/strike] zweieiigen Zwillingen. Und natürlich mit deren Mutter.
Ups – weges? Wohl „wegen“?
„beiden“ ist bei Zwillingen eher redundant.

Umso dankbarer sah er mich von der Seite [blue](an?)[/blue].
Lachend gab ich ihm [red][strike]ihm[/strike][/red] Recht.
Ein „ihm“ zu viel.

Und einige von denen [red](kein Komma)[/red] haben durch den Krieg schon Verwandte verloren.
Ich hatte ihn [red]mehre[/red] Tage lang weder gehört noch im Dorf gesehen
Korrektur: mehrere

Ich ging in [red]der[/red] Flur.
Korrektur: den

In welchem Ort spielt die Geschichte, zweimal heißt es „Ballhausen“ und einmal „Wallhausen“, beides konnte ich nicht im Umkreis von 100 km um Dortmund ausmachen. ;)

Fazit:
Der Schwerpunkt der Story scheint darin zu liegen:
Wie durchbricht man die „Spießbürgerlichkeit einer Dorfidylle“, hier beginnen zwei „Außenseiter“ damit, ein beinahe schon freundschaftliches Verhältnis zu pflegen.

Insgesamt flüssig und unterhaltsam zu lesen, die kleinen Stolpersteinchen gingen schon fast unter. Darf ich dieses Stück als eine Art „Wimmelbild“ bezeichnen, wo ich als Leser faktisch mehrfach dran muss, um die „Quintessenz“ zu finden?
Auf jeden Fall – gerne gesucht. Dort meinen Urlaub verbringen möchte ich aber dennoch nicht. ;)


Dir noch einen schönen Tag wünschend mit
Grüßen aus Westfalen
Frank
 
Lieber Frank, danke Dass Du Dir so viel Zeit für meine Geschichte genommen hast...
Ich mache mich umgehend an die Arbeit.
Herzliche Grüße
Karl
 
Es mag durchaus sein, dass ich dazu neige, mich und andere zu genau und zu oft zu beobachten. Jedenfalls hatte ich als Kind den Plan Detektiv zu werden. Bin dann doch nur Erzieher geworden, um Heimkinder unter anderem davor zu bewahren, es mit einer kriminellen Laufbahn zu versuchen. Und ich hatte damals schon den Ehrgeiz entwickelt, Menschen helfen zu wollen, von denen andere behaupten, dass ihnen eigentlich nicht mehr zu helfen sei.
Jedenfalls verdächtige ich mich in letzter Zeit häufiger, ohne jene nicht leben zu können, die von den meisten zu Feinden auserkoren werden.

Erwin Hadermann war so einer. Vermutlich war ich auch gerade deswegen mit ihm in unserem Dorf unterwegs.
Wütend ballte er seine beiden Fäuste und richtete sie gegen die vor einem Jahr aufgegebene Grundschule. Dort hatte die Gemeindeverwaltung vor wenigen Wochen 40 Flüchtlinge untergebracht. Alles junge Männer aus dem Iran, aus Syrien und Afghanistan sowie einige sehr dunkelhäutige Afrikaner.
„Wenn die meine Frau anpacken, bringe ich die eigenhändig um. Eigenhändig!“ Erwin Hadermann verzog sein verschwitztes rotes Gesicht, holte tief Luft und wollte gerade erneut ansetzen zu brüllen.
Diesmal war ich schneller und legte ihm meine Hand auf die Schulter. „Nu, mach mal halblang, mein Lieber. Deine Frau ist doch schon ziemlich lange tot.“

Eigentlich hätte ich auf seine Begleitung lieber verzichtet. Beim ersten Mal hatte er noch darum gebeten, mitgehen zu dürfen. Doch wenn ich in letzter Zeit bei gutem Wetter meinen üblichen Rundgang durch Ballhausen antrat, schloss Erwin sich mir ungefragt an.
Fragte er andere Dorfbewohner, antworteten die ohne jegliches Zögern: „Ne, Erwin , lass man. Ich brauch meine Ruhe. Ich geh lieber allein.“

Eigentlich war er harmlos und meistens ziemlich betrunken. Doch gerade dann neigte der untersetzte ehemalige Eisengießer dazu, wild mit seinen großen Händen herumzufuchteln und lautstark Behauptungen und Schimpftiraden herauszubrüllen.

Seine Frau war vor zwei Jahren, einen Tag nach seinem 65. Geburtstag, plötzlich gestorben. Herzschwäche, obwohl sie unter den Nachbarn eher als zu großherzig galt.
Lange vor ihrem Tod war Erwin schon ein ziemlich Einsamer. Denn er wurde im Dorf bereits gemieden, da sich nicht nur Gerüchte hielten, dass er seine geliebte Renate ziemlich häufig verprügelte. Damals trank und brüllte er noch öfter. Aber er lief nicht so viel in Ballhausen herum, auch weil es seiner Frau nicht selten gelang, ihn auf der Toilette, wenn er dort Zeitung las, oder im Keller einzuschließen, wenn er sich dort eine Flasche Bier holen wollte.

Renate, gut zehn Jahre jünger als er, war nicht gerade unattraktiv. Niemand im Dorf verstand, vor allem die Männer, die allein lebten, nicht, dass sie es bei diesem groben Schläger aushielt.

Erwin sah mich mit weit aufgerissenen grünen Augen an und schüttelte den Kopf.
Die vorher mit klarem Wasser zurückgekämmten Haare standen wirr von seinem runden Schädel ab. „Ich schlag sie tot, diese verdammten Eindringlinge. Eigenhändig tot. Die haben hier alle nix zu suchen. Gar nix!“
Ihn in diesem Zustand von irgendetwas Anderem überzeugen zu wollen, war vollkommen sinnlos.
„Renate lebt.“ Er schrie. „Ich hab heute Morgen noch mit ihr gesprochen. Heute Morgen noch.“ Und dann fügte er mit leiser Stimme hinzu: „Du wirst auf unserm Friedhof kein Grab von ihr finden!“
Ich zuckte mit den Schultern, nickte, räusperte mich und sagte leise: „Diese elenden Lügner, die hier im Dorf immer ihre verdammten Gerüchte in die Welt setzen.“
Erwin ergriff meine rechte Hand, drückte und schüttelte sie, bis sie schmerzte. „Du bist der einzige, der mir glaubt. Der einzige.“ Er sah mich mit feuchten, jetzt rot unterlaufenen Augen an und versuchte zu lächeln.
Ich schüttelte meinen Kopf. „Was hast du denn gegen Flüchtlinge?“
„Nichts. So lange, die meine Frau in Ruhe lassen, lass ich die auch in Ruhe.“

Renate, so wurde im Dorf erzählt, hatte hin und wieder Liebhaber. Nicht aus dem Dorf. Sie kamen zumeist aus der Kreisstadt. Und alle, besonders die Frauen in der Nachbarschaft verstanden, dass sie das brauchte, um es mit ihrem unerträglichen Alten auszuhalten. Und ihr Grab hatte sie neben einem Lebensbaum auf dem Friedhof in der Kreisstadt. Dort wollte sie wollte in der Nähe ihres letzten Liebhabers begraben sein.

Ihre Nachbarn waren immer auf Vermutungen angewiesen. Vor und nach ihrem Tod. „Wahrscheinlich blieb sie bei ihm wegen der beiden Kinder.“
Für Dietrich und Evelyne tat er - auf seine Art - nämlich alles.
Wenn ein Lehrer sie ungerecht behandelte, drohte er dem umgehend Schläge an. So hatten in der Schule wegen ihres gewalttätigen Vaters alle Mitleid mit den beiden zweieiigen Zwillingen. Und natürlich mit deren Mutter.
Sogar bei der Zensurengebung versuchten vor allem die Lehrerinnen besonders großzügig zu sein. Und wenn die Zwillinge gelegentlich ihre Hausaufgaben nicht machten, verzichteten die Lehrerinnen sogar darauf, ihnen Strafarbeiten aufzugeben. „Die sind mit ihrem Vater gestraft genug“, meinten sie und tätschelten ihnen immer einmal wieder die Oberarme. Manchmal auf dem Schulhof einfach nur so im Vorbeigehen.

Inzwischen waren Erwins Kinder längst erwachsen und lebten im knapp 100 km entfernten Dortmund.
Und seitdem ihre Mutter verstorben war, kamen sie nicht einmal ihren Vater besuchen. Auf dem Friedhof der Kreisstadt , so erzählt man im Dorf, seien die Beiden allerdings einige Male gesehen worden.

Erwin blickte zu mir auf und seufzte. „Kinder sind undankbar. Ich habe doch alles für die getan. Alles! Mehr ging einfach nicht.“
„Warum fährst Du nicht mal zu ihnen, um sie zu besuchen?“
„Die Bullen haben mir den Führerschein abgenommen. Bin ein paar Mal besoffen am Steuer erwischt worden.“
Ich zuckte mit den Schultern und legte ihm meine Hand auf seine rechte Faust. „Ja, Kinder können verdammt undankbar sein. Meine beiden gelegentlich auch.“
Umso dankbarer sah er mich von der Seite an.
„Nur echte Spießer erwarten von ihren Kinder Dankbarkeit.“
Lachend gab ich ihm Recht.
„Findest Du nicht auch, dass die hier im Dorf alle unglaublich spießig sind. Spießiger geht’s doch wohl kaum.“
„Einige bestimmt.“
Erwin sah mich von der Seite an. „Also, ich meine, die meisten sind das.“

Gerade einmal gut vier Jahre lebe ich mit Eva in Wallhausen . Und als jemand, der aus der Landeshauptstadt zugezogen war, hatte ich nicht nur zu Beginn Mühe, mit den meisten Dorfbewohnern in näheren Kontakt zu kommen. Sie waren keineswegs unfreundlich. Aber freundlich waren sie auch nicht.

Erwin wischte sich mit dem Handrücken über seine breite Nase. „Die lassen einen ganz schön abblitzen, wenn die einen irgendwie nicht mögen.“
Ich lachte. „Ja, was und wen die nicht kennen, den lehnen die sowieso einfach ab. Das ist die einfachste Art, sich Neue und Neues vom Leib zu halten. “
„Stimmt. Flüchtlinge mögen die auch nicht:“ Erwin grinste mich an.
„Dabei sind die nur abgehauen, bevor man sie in ihren Ländern töten konnte.“
Erwin blieb kurz stehen und nickte. „Sind ziemlich arme Schweine. Und einige von denen, haben durch den Krieg schon Verwandte verloren.“
„Eigentlich schon. So, und jetzt geh ich mal nach Hause.“ Langsam drehte ich mich um und wendete ihm den Rücken zu. Er packte mich an der Schulter. „Warte noch!“
Ich schüttelte seine Hand ab und wollte weitergehen.
„Warte noch. Kann ich demnächst mal kurz bei Dir vorbeikommen?“
Zögernd nickte ich. „Aber nicht wieder vollkommen besoffen.“
Erwin grinste, gab mir die Hand und ließ mich gehen.

Ich hatte ihn mehrere Tage lang weder gehört noch im Dorf gesehen und war froh, ihm nicht begegnen zu müssen.
Eva und ich saßen am Frühstückstisch und tranken gemütlich einen Cappuccino. Es klingelte. Da ich noch im Morgenmantel war, ging Eva zur Haustür.
Es dauerte eine Weile, bis sie zurückkehrte.
„Draußen steht dieser Säufer, dieser Hadermann. Er macht einen nüchternen Eindruck, fing aber sofort an zu heulen. Er möchte, dass Du ihn zum Friedhof ans Grab seiner Frau fährst.“
Langsam ging ich in den Flur.
Erwin stand im Rahmen der Haustür, weinte und lachte gleichzeitig und hob beide Arme. „Ja, ich weiß, sie werden meine Renate nicht mehr anpacken.“
Ich zuckte mit den Schultern. „Kleinen Moment. Muss mich eben anziehen.“
 
Es mag durchaus sein, dass ich dazu neige, mich und andere zu genau und zu oft zu beobachten. Jedenfalls hatte ich als Kind den Plan Detektiv zu werden. Bin dann doch nur Erzieher geworden, um Heimkinder unter anderem davor zu bewahren, es mit einer kriminellen Laufbahn zu versuchen. Und ich hatte damals schon den Ehrgeiz entwickelt, Menschen helfen zu wollen, von denen andere behaupten, dass ihnen eigentlich nicht mehr zu helfen sei.
Jedenfalls verdächtige ich mich in letzter Zeit häufiger, ohne jene nicht leben zu können, die von den meisten zu Feinden auserkoren werden.

Erwin Hadermann war so einer. Vermutlich war ich auch gerade deswegen mit ihm in unserem Dorf unterwegs.
Wütend ballte er seine beiden Fäuste und richtete sie gegen die vor einem Jahr aufgegebene Grundschule. Dort hatte die Gemeindeverwaltung vor wenigen Wochen 40 Flüchtlinge untergebracht. Alles junge Männer aus dem Iran, aus Syrien und Afghanistan sowie einige sehr dunkelhäutige Afrikaner.
„Wenn die meine Frau anpacken, bringe ich die eigenhändig um. Eigenhändig!“ Erwin Hadermann verzog sein verschwitztes rotes Gesicht, holte tief Luft und wollte gerade erneut ansetzen zu brüllen.
Diesmal war ich schneller und legte ihm meine Hand auf die Schulter. „Nu, mach mal halblang, mein Lieber. Deine Frau ist doch schon ziemlich lange tot.“

Eigentlich hätte ich auf seine Begleitung lieber verzichtet. Beim ersten Mal hatte er noch darum gebeten, mitgehen zu dürfen. Doch wenn ich in letzter Zeit bei gutem Wetter meinen üblichen Rundgang durch Ballhausen antrat, schloss Erwin sich mir ungefragt an.
Fragte er andere Dorfbewohner, antworteten die ohne jegliches Zögern: „Ne, Erwin , lass man. Ich brauch meine Ruhe. Ich geh lieber allein.“

Eigentlich war er harmlos und meistens ziemlich betrunken. Doch gerade dann neigte der untersetzte ehemalige Eisengießer dazu, wild mit seinen großen Händen herumzufuchteln und lautstark Behauptungen und Schimpftiraden herauszubrüllen.

Seine Frau war vor zwei Jahren, einen Tag nach seinem 65. Geburtstag, plötzlich gestorben. Herzschwäche, obwohl sie unter den Nachbarn eher als zu großherzig galt.
Lange vor ihrem Tod war Erwin schon ein ziemlich Einsamer. Denn er wurde im Dorf bereits gemieden, da sich nicht nur Gerüchte hielten, dass er seine geliebte Renate ziemlich häufig verprügelte. Damals trank und brüllte er noch öfter. Aber er lief nicht so viel in Ballhausen herum, auch weil es seiner Frau nicht selten gelang, ihn auf der Toilette, wenn er dort Zeitung las, oder im Keller einzuschließen, wenn er sich dort eine Flasche Bier holen wollte.

Renate, gut zehn Jahre jünger als er, war nicht gerade unattraktiv. Niemand im Dorf verstand, vor allem die Männer, die allein lebten, nicht, dass sie es bei diesem groben Schläger aushielt.

Erwin sah mich mit weit aufgerissenen grünen Augen an und schüttelte den Kopf.
Die vorher mit klarem Wasser zurückgekämmten Haare standen wirr von seinem runden Schädel ab. „Ich schlag sie tot, diese verdammten Eindringlinge. Eigenhändig tot. Die haben hier alle nix zu suchen. Gar nix!“
Ihn in diesem Zustand von irgendetwas Anderem überzeugen zu wollen, war vollkommen sinnlos.
„Renate lebt.“ Er schrie. „Ich hab heute Morgen noch mit ihr gesprochen. Heute Morgen noch.“ Und dann fügte er mit leiser Stimme hinzu: „Du wirst auf unserm Friedhof kein Grab von ihr finden!“
Ich zuckte mit den Schultern, nickte, räusperte mich und sagte leise: „Diese elenden Lügner, die hier im Dorf immer ihre verdammten Gerüchte in die Welt setzen.“
Erwin ergriff meine rechte Hand, drückte und schüttelte sie, bis sie schmerzte. „Du bist der einzige, der mir glaubt. Der einzige.“ Er sah mich mit feuchten, jetzt rot unterlaufenen Augen an und versuchte zu lächeln.
Ich schüttelte meinen Kopf. „Was hast du denn gegen Flüchtlinge?“
„Nichts. So lange, die meine Frau in Ruhe lassen, lass ich die auch in Ruhe.“

Renate, so wurde im Dorf erzählt, hatte hin und wieder Liebhaber. Nicht aus dem Dorf. Sie kamen zumeist aus der Kreisstadt. Und alle, besonders die Frauen in der Nachbarschaft verstanden, dass sie das brauchte, um es mit ihrem unerträglichen Alten auszuhalten. Und ihr Grab hatte sie neben einem Lebensbaum auf dem Friedhof in der Kreisstadt. Dort wollte sie in der Nähe ihres letzten Liebhabers begraben sein.

Ihre Nachbarn waren immer auf Vermutungen angewiesen. Vor und nach ihrem Tod. „Wahrscheinlich blieb sie bei ihm wegen der beiden Kinder.“
Für Dietrich und Evelyne tat er - auf seine Art - nämlich alles.
Wenn ein Lehrer sie ungerecht behandelte, drohte er dem umgehend Schläge an. So hatten in der Schule wegen ihres gewalttätigen Vaters alle Mitleid mit den beiden zweieiigen Zwillingen. Und natürlich mit deren Mutter.
Sogar bei der Zensurengebung versuchten vor allem die Lehrerinnen besonders großzügig zu sein. Und wenn die Zwillinge gelegentlich ihre Hausaufgaben nicht machten, verzichteten die Lehrerinnen sogar darauf, ihnen Strafarbeiten aufzugeben. „Die sind mit ihrem Vater gestraft genug“, meinten sie und tätschelten ihnen immer einmal wieder die Oberarme. Manchmal auf dem Schulhof einfach nur so im Vorbeigehen.

Inzwischen waren Erwins Kinder längst erwachsen und lebten im knapp 100 km entfernten Dortmund.
Und seitdem ihre Mutter verstorben war, kamen sie nicht einmal ihren Vater besuchen. Auf dem Friedhof der Kreisstadt , so erzählt man im Dorf, seien die Beiden allerdings einige Male gesehen worden.

Erwin blickte zu mir auf und seufzte. „Kinder sind undankbar. Ich habe doch alles für die getan. Alles! Mehr ging einfach nicht.“
„Warum fährst Du nicht mal zu ihnen, um sie zu besuchen?“
„Die Bullen haben mir den Führerschein abgenommen. Bin ein paar Mal besoffen am Steuer erwischt worden.“
Ich zuckte mit den Schultern und legte ihm meine Hand auf seine rechte Faust. „Ja, Kinder können verdammt undankbar sein. Meine beiden gelegentlich auch.“
Umso dankbarer sah er mich von der Seite an.
„Nur echte Spießer erwarten von ihren Kinder Dankbarkeit.“
Lachend gab ich ihm Recht.
„Findest Du nicht auch, dass die hier im Dorf alle unglaublich spießig sind. Spießiger geht’s doch wohl kaum.“
„Einige bestimmt.“
Erwin sah mich von der Seite an. „Also, ich meine, die meisten sind das.“

Gerade einmal gut vier Jahre lebe ich mit Eva in Ballhausen . Und als jemand, der aus der Landeshauptstadt zugezogen war, hatte ich nicht nur zu Beginn Mühe, mit den meisten Dorfbewohnern in näheren Kontakt zu kommen. Sie waren keineswegs unfreundlich. Aber freundlich waren sie auch nicht.

Erwin wischte sich mit dem Handrücken über seine breite Nase. „Die lassen einen ganz schön abblitzen, wenn die einen irgendwie nicht mögen.“
Ich lachte. „Ja, was und wen die nicht kennen, den lehnen die sowieso einfach ab. Das ist die einfachste Art, sich Neue und Neues vom Leib zu halten. “
„Stimmt. Flüchtlinge mögen die auch nicht:“ Erwin grinste mich an.
„Dabei sind die nur abgehauen, bevor man sie in ihren Ländern töten konnte.“
Erwin blieb kurz stehen und nickte. „Sind ziemlich arme Schweine. Und einige von denen, haben durch den Krieg schon Verwandte verloren.“
„Eigentlich schon. So, und jetzt geh ich mal nach Hause.“ Langsam drehte ich mich um und wendete ihm den Rücken zu. Er packte mich an der Schulter. „Warte noch!“
Ich schüttelte seine Hand ab und wollte weitergehen.
„Warte noch. Kann ich demnächst mal kurz bei Dir vorbeikommen?“
Zögernd nickte ich. „Aber nicht wieder vollkommen besoffen.“
Erwin grinste, gab mir die Hand und ließ mich gehen.

Ich hatte ihn mehrere Tage lang weder gehört noch im Dorf gesehen und war froh, ihm nicht begegnen zu müssen.
Eva und ich saßen am Frühstückstisch und tranken gemütlich einen Cappuccino. Es klingelte. Da ich noch im Morgenmantel war, ging Eva zur Haustür.
Es dauerte eine Weile, bis sie zurückkehrte.
„Draußen steht dieser Säufer, dieser Hadermann. Er macht einen nüchternen Eindruck, fing aber sofort an zu heulen. Er möchte, dass Du ihn zum Friedhof ans Grab seiner Frau fährst.“
Langsam ging ich in den Flur.
Erwin stand im Rahmen der Haustür, weinte und lachte gleichzeitig und hob beide Arme. „Ja, ich weiß, sie werden meine Renate nicht mehr anpacken.“
Ich zuckte mit den Schultern. „Kleinen Moment. Muss mich eben anziehen.“
 



 
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