Du bist die Welt-Betrübte

4,00 Stern(e) 2 Bewertungen

wüstenrose

Mitglied
Hallo Patrick,

bin ziemlich beeindruckt von deinem Werk! Am meisten berührt mich diese gewisse traurige Zartheit, die aus den Zeilen spricht. Das LyrI verfügt über eine außergewöhnliche Sensibilität, Kreativität und Überwachheit, doch bilden diese Eigenschaften keine Brücke zu anderen Menschen, vielmehr vergrößern sie die Kluft hin zum eigentlichen Leben, indem ihr Ausdruck vordergründig missrät: statt Souveränität Ungeübtheit, statt Wohlklang ein schiefer Ton und in der Folge: statt Selbstvertrauen Verzagtheit.
Zum Heulen schön!

PS:
Der melancholisch-fatalistische Grundton erinnert mich etwas an Robert Walsers Gedicht Wie immer.

lg wüstenrose
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo wüstenrose

Ja, statt einem Gewinn aus dem Sensibel-Traurigen Dauerzustand zu schöpfen, verliert sich das Lyri. darin, es ist in die Grube gefallen, ein verunglückter Stern, ein krummer Ton, wen man so möchte.

Vielen vielen Dank für deinen Kommentar und den Hinweiß auf Robert Walsers "wie immer" !
Ich kannte den Text noch nicht. Er ist wirklich gut!

L.G
Patrick
 
O

orlando

Gast
Hallo, Patrick,
ich staune oft über dich. - Als wir uns hier im Forum virtuell kennenlernten, fand ich deine Werke eher mittelprächtig. Mittlerweile bin ich davon wirklich angetan; es findet sich nur noch sehr selten etwas Schwaches darunter.
Die Assoziation zu Robert Walser ist ein wenig schmeichelhaft - stimmt aber in gewisser Hinsicht. Zumindest was die Einschätzung des Eigenwerkes und dessen Bescheidenheit betrifft. Andererseits: Bescheidenheit gilt manchen als “höchste Form der Arroganz“ (Sprichwort). ;):D
Eine gesunde Skepsis gegenüber dem Eigenen ist aber auf alle Fälle dienlich, beinhaltet sie doch den Wunsch, besser zu werden, andres zu probieren, um noch besser zu werden usw.
Und das machst du, probierst dich aus und überzeugst mehr und mehr. Jedenfalls mich. :)
Im Vorliegenden gefällt mir - ebenso wie Franke - die stille Melancholie, das Wissen um die eigene Unfertigkeit und die Liebe zur Lyrik, die deutlich herauszuhören ist.
Tatsächlich kann sich dieses Gefühl verselbständigen. Ich möchte es ein Brennen (dafür) nennen.
Sehr schön jedenfalls, schlicht, hintergründig und - gut gelungen.
Liebe Grüße
orlando

Übrigens: Robert Walser entzückt ebenso durch seine Romane:
Der Spaziergang (ein göttliches Meisterwerk, in dem eigentlich nüscht passiert),
Der Gehülfe und
Die Gebrüder Tanner
Vielleicht was für deinen Wunschzettel?
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo liebe Orlando

Ja, ich habe etwa um die Zeit der Leselupenanmeldung zu schreiben begonn, ca. einen Monat früher. Man konnte sozusagen meinen Werdegang mitverfolgen. Ein gesundes Maß an Bescheidenheit den eigenen Texten gegenüber hilft wirklich, da hast du vollkommen recht.
(Ich bin eigentlich nie mit meinen Texten zufrieden) das spornt an, man hat noch Ziele, auch sich an neuem zu versuchen.
Ich habe (ich weiß Eigenwerbung ist doof :D) nach deinem Kommentar beschlossen mal einen etwas aus dem Rahmen fallenden Versuch(Beichte) zu veröffentlich.
Ach ja, vielleicht meldet sich ja jm.

Vielen, vielen Dank für deinen Kommentar!

P. S Robert Walsers Romane stehen auf meiner TO-DO Liste, mal schauen ob sie mich überzeugen können.

L.G
Patrick

Hallo Franke
Auch dir ein herzliches Danke!
 



 
Oben Unten