Du hattest immer Angst ich würde dich vergessen

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Mara Krovecs

Mitglied
In meinem schwebenden Zimmer
Singlichter - atmende Fenster
ich laufe in diesen
nie endenden Morgen - warum
gingst du - ohne Abschied
Tische und Stühle schweigen sich
treu in diese Stunde
meine Füsse wachsen
in Teppichwälder - eine Hornisse
fliegt in deine Sprache
die wie Regen aus Worten rieselt
bis deine letzten Lippen Stille sind

aus der Traumspinne
die ihre Fäden ausspie

traten deine Schritte aus meiner Brust
wieder - wieder gingst du

einem U - Bahnschacht folgend - keinen Atem
so tief - drehtest du dich
nicht - nicht mehr um

Rinnen von Wassern
tropft dein Lächeln
noch - noch immer.

C. Mara Krovecs

 

Mara Krovecs

Mitglied
In meinem schwebenden Zimmer
Singlichter - atmende Fenster
ich laufe in diesen
nie endenden Morgen - warum
gingst du - ohne Abschied
Tische und Stühle schweigen sich
treu in diese Stunde
meine Füsse wachsen
in Teppichwälder - eine Hornisse
fliegt in deine Sprache
die wie Regen aus Worten rieselt
bis deine letzten Lippen Stille sind

aus der Traumspinne
die ihre Fäden ausspie

traten deine Schritte aus meiner Brust
wieder - wieder gingst du

einem U - Bahnschacht folgend - keinen Atem
so tief - drehtest du dich
nicht - nicht mehr um

Rinnen von Wassern
tropft dein Lächeln
noch - noch immer.

C. Mara Krovecs

 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Mara!

Diese Sprache - diese einzigartig schöne Sprache.
Ich bin verzaubert!

Liebe Grüße
Manfred
 

Mara Krovecs

Mitglied
Hallo Manfred,

... weil wir verliebt in Sprache sind, sind wir hier :)

vielen Dank für Deine Wertung und Deinen Kommentar, ich hab mich gefreut .... ja.


L.G
Mara
 

Perry

Mitglied
Hallo Mara,

dieses traumatisch fantasierende Bild scheint den Weggang eines Lieben zu umspinnen.
Ein wenig überlege ich, ob der angehängte Teil mit den zweizeiligen Bildern unbedingt nötig ist. Zumindest auf das U-Bahnschacht würde ich verzichten, weil es zu real in dieser Fantasievorstellung wirkt.
LG
Manfred
 
G

Gelöschtes Mitglied 14616

Gast
Ein Fluss ... genial dieser Text. Keinen Buchstaben würde ich streichen!

Das ist Lyrik ... ;)


LG
Bernd
 

Mara Krovecs

Mitglied
Hallo Perry,

in diesem Gedicht wird der Tod eines lieben Menschen und die anschließende Verarbeitung in einem Traum erzählt. Der Traum wählt als Metapher den U-Bahnschacht .... er ist die Endgültigkeit des Abschieds ... das Gehen und Verstehen in und um die Unwiderruflichkeit; also unverzichtbar für meine Aussage, er belegt den zweifachen Tod: der erste erzählte Tod, unverstanden, nicht greifbar ... da schickt das Unbewusste Hilfe in Form eines Traumes, Lyri versteht erst jetzt mit dem Herzen ....

vielen Dank für Deine Auseinandersetzung .und Deine Ideen dazu, herzliche Grüße :)

Mara
 

Mara Krovecs

Mitglied
Hallo Herbert,

auch Dir lieben Dank für Deine Gedanken und Kommentieren.

tropfen die rinnen
immer noch
hinab
in meine vorstellung
Das wäre für mich keine Möglichkeit; für mein Empfinden ist mir vor allem "Vorstellung" einfach zu hart am Ende dieses doch recht "traumhaften" Textes und entspricht nicht meiner beabsichtigten Aussage: Obwohl der Fortgegangene noch lebend immer Angst hatte, Lyri würde ihn vergessen, geschieht genau dies nicht; über den Tod hinaus tropft sein Lächeln nicht in eine Vorstellung sondern noch und noch direkt ins Herz!

dennoch, sind mir solche Ideen immer willkommen und haben mir schon so manches Mal geholfen einen Text abzurunden ...

Herzliche Grüße aus dem Norden

Mara
 

Mara Krovecs

Mitglied
Hallo Bernd,

... hier würde es mir auch sehr schwer fallen zu streichen oder umzuschreiben, bzw. diese Idee müsste sich verflixt gut anfühlen ;-)

herzlichen Dank Dir, für Deinen Kommentar, über den ich mich sehr gefreut habe

Mara
 

Gabriele

Mitglied
Hallo Mara,

herzliche Gratulation zu diesem sehr, sehr gelungenen Gedicht!
Ich würde an deiner Stelle auch keine Änderungen mehr vornehmen.
Liebe Grüße,
Gabriele
 



 
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