Genau an der Stelle, wo der Fluss eine Biegung macht, steht ein alter, knorriger Kastanienbaum. Auf dem untersten Ast des Baumes, hat der Rabe sein gemütliches Nest.
"Hallo", ruft ihm sein Rabenfreund im Flug zu,"kommst du mit an den Teich, da gibt es was ordentliches zu futtern.
"Nein", heute nicht, es ist mir viel zu heiß."
Er sitzt lieber im Schatten der grünen Blätter, schaut
auf das trübe Wasser und denkt sich Geschichten aus.
Da gibt es einiges zu entdecken: Wasserläufer, Fische die munter herumspringen und Mücken die fröhlich tanzen.
Da ist das struppige Gras, das sumpfige Ufer und die Burg,
in der die Bibermutter allein mit dem kleinen Biber lebt.
Gerade beobacht er, wie der pelzige kleine Biber aus seinem Bau schwimmt und hört die Bibermutter rufen:
"In einer halben Stunde gibt es Abendessen."
"Bleib in der Nähe, es sieht nach Regen aus."
Da erinnert er sich an seine Zeit als Jungvogel. Ein heftiger Windstoß erfasste das windschiefe Nest seiner Rabeneltern. Er fiel in die Tiefe auf den kalten, harten Waldboden. Hilflos schlug er mit den zu kurzen Flügeln.
Kläglich krächzte er um sein gerade begonnenes Leben.
"He, wer bist denn du?", hörte er eine leise Stimme.
Zwei warme, zärtliche Händen hoben ihn behutsam auf.
Er bekam ein weiches Nest und reichlich Futter in seinen ständig weit aufgesperrten, winzigen Schnabel.
Schnell kam er wieder zu Kräften und verbrachte eine
unbeschwerte Zeit bei den Menschen. Sie hatten viel Spaß. Gurgelnd, glucksend plauderten sie gern mit ihm.
Sie lachten über seine ausgefallenen Kunststücke.
Er jonglierte auf dem Rücken liegend mit Kiefernzapfen.
Oder schaukelte kopfüber an einem Ast, wie ein Akrobat.
Dann wurde er flügge und es zog ihn in die Freiheit...
Er unterbricht seinen Gedankengang und sieht zum Himmel.
Oh, es wird gleich ein heftiges Unwetter geben.
Die Wolken haben sich zu einer dichten, schwarzen Decke zusammengezogen. Plötzlich zucken erste Blitze.
Ein gewaltiger Regenguss lässt den Fluss rasch ansteigen.
Allerdings, so schnell wie das Gewitter gekommen ist,
geht es vorüber. Der Rabe schüttelt sich die letzten Wassertropfen aus dem samtschwarzen Gefieder.
Staunend betrachtet er den leuchtenden Regenbogen,
dessen bunte Farben sich im abschwellenden Fluss spiegeln.
Da hört er die ängstlichen Rufe der Bibermutter.
Ist der kleine Biber noch immer unterwegs?
Wo kann er nur sein? Er muss der Bibermutter helfen.
Vorsichtig fliegt er flußabwärts, von Baum zu Baum.
Schon von Weitem hört er die Hilfeschreie des Kleinen. Zitternd hängt er an einem trockenen Ast, über dem steinigen Flussbett.
Der Rabe setzt sich zu ihm und versucht ihn zu beruhigen:
"Hab keine Angst."
"Ich hab aber Angst, ich hab keine Flügel wie du",
schluchzt der Biber. "Ich kann nicht fliegen, niemals.
Ich gehe auch nie wieder ins Wasser."
Der Rabe kennt dieses Gefühl genau - Ein Biber
der nicht schwimmt, ist ja wie ein Vogel der nicht fliegt.
"Weißt du was? Du kannst fliegen kleiner Biber."
"Wann?"
"Jetzt! Sofort!"
"Du lügst!"
"Nein, hör zu! Du hangelst ganz langsam den Ast entlang,
bis zur Mitte des Flusses. Dann lässt du los und fliegst.
Du wärst der erste Biber, der jemals geflogen ist."
Der Biber schaut in die Tiefe. Sein Herz klopft wie wild.
Mit letzter Kraft setzt er einen Arm neben den anderen.
Als er in der Mitte des Flusses angekommen ist zählt er:
"Eins, zwei, drei", kneift die Augen fest zusammen und
lässt sich in das kühle Nass fallen.
Platsch! Das Wasser spritzt bis zum Raben hinauf.
"Fliegen ist toll!", die Augen des mutigen Bibers strahlen.
"Hast du das gesehen? War das nicht fantastisch?"
"Ja, fantastisch", sagt der Rabe und atmet erleichtert auf.
In der Abenddämmerung machen sich beide auf den Heimweg.
Ist das eine Freude, als die Bibermutter ihren Kleinen
wiedersieht.
Einige Tage später zieht der Rabe um. Auf einen der
höheren Äste im Baum. Da ist die Aussicht viel schöner.
Jeden Abend aber, fliegt er herunter und erzählt seinem
neuen Freund eine Gute Nacht Geschichte.
"Hallo", ruft ihm sein Rabenfreund im Flug zu,"kommst du mit an den Teich, da gibt es was ordentliches zu futtern.
"Nein", heute nicht, es ist mir viel zu heiß."
Er sitzt lieber im Schatten der grünen Blätter, schaut
auf das trübe Wasser und denkt sich Geschichten aus.
Da gibt es einiges zu entdecken: Wasserläufer, Fische die munter herumspringen und Mücken die fröhlich tanzen.
Da ist das struppige Gras, das sumpfige Ufer und die Burg,
in der die Bibermutter allein mit dem kleinen Biber lebt.
Gerade beobacht er, wie der pelzige kleine Biber aus seinem Bau schwimmt und hört die Bibermutter rufen:
"In einer halben Stunde gibt es Abendessen."
"Bleib in der Nähe, es sieht nach Regen aus."
Da erinnert er sich an seine Zeit als Jungvogel. Ein heftiger Windstoß erfasste das windschiefe Nest seiner Rabeneltern. Er fiel in die Tiefe auf den kalten, harten Waldboden. Hilflos schlug er mit den zu kurzen Flügeln.
Kläglich krächzte er um sein gerade begonnenes Leben.
"He, wer bist denn du?", hörte er eine leise Stimme.
Zwei warme, zärtliche Händen hoben ihn behutsam auf.
Er bekam ein weiches Nest und reichlich Futter in seinen ständig weit aufgesperrten, winzigen Schnabel.
Schnell kam er wieder zu Kräften und verbrachte eine
unbeschwerte Zeit bei den Menschen. Sie hatten viel Spaß. Gurgelnd, glucksend plauderten sie gern mit ihm.
Sie lachten über seine ausgefallenen Kunststücke.
Er jonglierte auf dem Rücken liegend mit Kiefernzapfen.
Oder schaukelte kopfüber an einem Ast, wie ein Akrobat.
Dann wurde er flügge und es zog ihn in die Freiheit...
Er unterbricht seinen Gedankengang und sieht zum Himmel.
Oh, es wird gleich ein heftiges Unwetter geben.
Die Wolken haben sich zu einer dichten, schwarzen Decke zusammengezogen. Plötzlich zucken erste Blitze.
Ein gewaltiger Regenguss lässt den Fluss rasch ansteigen.
Allerdings, so schnell wie das Gewitter gekommen ist,
geht es vorüber. Der Rabe schüttelt sich die letzten Wassertropfen aus dem samtschwarzen Gefieder.
Staunend betrachtet er den leuchtenden Regenbogen,
dessen bunte Farben sich im abschwellenden Fluss spiegeln.
Da hört er die ängstlichen Rufe der Bibermutter.
Ist der kleine Biber noch immer unterwegs?
Wo kann er nur sein? Er muss der Bibermutter helfen.
Vorsichtig fliegt er flußabwärts, von Baum zu Baum.
Schon von Weitem hört er die Hilfeschreie des Kleinen. Zitternd hängt er an einem trockenen Ast, über dem steinigen Flussbett.
Der Rabe setzt sich zu ihm und versucht ihn zu beruhigen:
"Hab keine Angst."
"Ich hab aber Angst, ich hab keine Flügel wie du",
schluchzt der Biber. "Ich kann nicht fliegen, niemals.
Ich gehe auch nie wieder ins Wasser."
Der Rabe kennt dieses Gefühl genau - Ein Biber
der nicht schwimmt, ist ja wie ein Vogel der nicht fliegt.
"Weißt du was? Du kannst fliegen kleiner Biber."
"Wann?"
"Jetzt! Sofort!"
"Du lügst!"
"Nein, hör zu! Du hangelst ganz langsam den Ast entlang,
bis zur Mitte des Flusses. Dann lässt du los und fliegst.
Du wärst der erste Biber, der jemals geflogen ist."
Der Biber schaut in die Tiefe. Sein Herz klopft wie wild.
Mit letzter Kraft setzt er einen Arm neben den anderen.
Als er in der Mitte des Flusses angekommen ist zählt er:
"Eins, zwei, drei", kneift die Augen fest zusammen und
lässt sich in das kühle Nass fallen.
Platsch! Das Wasser spritzt bis zum Raben hinauf.
"Fliegen ist toll!", die Augen des mutigen Bibers strahlen.
"Hast du das gesehen? War das nicht fantastisch?"
"Ja, fantastisch", sagt der Rabe und atmet erleichtert auf.
In der Abenddämmerung machen sich beide auf den Heimweg.
Ist das eine Freude, als die Bibermutter ihren Kleinen
wiedersieht.
Einige Tage später zieht der Rabe um. Auf einen der
höheren Äste im Baum. Da ist die Aussicht viel schöner.
Jeden Abend aber, fliegt er herunter und erzählt seinem
neuen Freund eine Gute Nacht Geschichte.