Du wohnst nicht mehr bei uns

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Mara Krovecs

Mitglied
Du wohnst nicht mehr bei uns


Ich hab die Uhren rückwärts laufen sehen
in jener traumverschlung´nen Nacht - der letzten
dass meine Tränen dein Gesicht benetzten
voll Stolz und Schmerz - wer wird das nicht verstehen?

wenn deine Ärmchen meinen Hals umschlangen
hat deine zarte Stimme oft gesungen
die Lieder und die Kindheit sind verklungen
das Glück jedoch durch dich ist nie vergangen

du bist so stark im Lachen und im Weinen
du tanzt mit Sternen aber auch auf Stein
auf deinem Weg wird stiller Zauber sein

denn deine Worte lassen Menschen träumen
du bist im Wesen aufrecht - voller Mut
mein Engel flieg - ich weiß du machst es gut.


C.: Mara Krovecs


Sonettversuch ...
 

MarenS

Mitglied
Dein Sonett gefällt mir vom Aufbau wie auch vom gestalteten Inhalt her sehr gut. Dass du keine Kommata setzt stört mich ein wenig aber vielleicht hast du ja eine Begründung, es so zu lassen.
Ein schwieriges Thema sehr gefühlvoll und zart dargeboten.

Grüße von Maren
 

Mara Krovecs

Mitglied
Hallo Maren,

ich freue mich, dass Dir mein Sonett gefällt.
Die Kommata; irgendwann habe ich bemerkt, dass sie mich stören, die visuelle Erscheinung der Texte, ob mit oder ohne Reim,gefällt mir ohne Kommata einfach besser, zur besseren Übersicht setze ich Gedankenstriche. Ob das der Weisheit letzter Schluss ist, weiß ich noch nicht, aber z.Z. probiere ich es so :)

L.G.
Mara
 

Mara Krovecs

Mitglied
Hallo Walther,


stimmt, der Reim ist nicht hundertpro, obwohl ich ihn dafür noch recht gefällig finde.
Meine Tochter und ich haben Deine Idee diskutiert und nun bin ich zu den Ergebnis gekommen es einfach mal auszuprobieren, es eine Weile so stehen zu lassen und zu sehen, ob es mir in ein - zwei Tagen noch gefällt.
ist als Ausdruck etwas ungewöhnlich und hat schon eine etwas andere Aussage aber auch eine sehr schöne.

Danke für Dein Lesen, Dein "perfekt" und Deine Idee dazu :)

Liebe Grüße aus dem Norden

Mara
 

Mara Krovecs

Mitglied
Du wohnst nicht mehr bei uns


Ich hab die Uhren rückwärts laufen sehen
in jener traumverschlung´nen Nacht - der letzten
dass meine Tränen dein Gesicht benetzten
voll Stolz und Schmerz - wer wird das nicht verstehen?

wenn deine Ärmchen meinen Hals umschlangen
hat deine zarte Stimme oft gesungen
die Lieder und die Kindheit sind verklungen
das Glück jedoch durch dich ist nie vergangen

du bist so stark im Lachen und im Weinen
du tanzt mit Sternen aber auch auf Stein
auf deinem Weg wird stiller Zauber sein

denn deine Worte lassen Menschen scheinen
du bist im Wesen aufrecht - voller Mut
mein Engel flieg - ich weiß du machst es gut.


C.: Mara Krovecs


Sonettversuch ...
 

HerbertH

Mitglied
Ich hab die Uhren rückwärts laufen sehen
in jener traumverschlung´nen Nacht - der letzten
dass meine Tränen dein Gesicht benetzten
voll Stolz und Schmerz - wer wird das nicht verstehen?

wenn deine [blue]Ärmchen[/blue] meinen Hals umschlangen
hat deine [blue]zarte Stimme[/blue] oft gesungen
die Lieder und die Kindheit sind verklungen
[red]das Glück jedoch durch dich ist nie vergangen[/red]

du bist so stark im Lachen und im Weinen
du tanzt mit Sternen aber auch auf Stein
auf deinem Weg wird [blue]stiller Zauber[/blue] sein

denn deine Worte lassen Menschen scheinen
du bist im Wesen aufrecht - voller Mut
mein Engel flieg - ich weiß du machst es gut.
Liebe Mara,

erstmal Glückwunsch zu Deinem Sonett! Ich hoffe, daß Du nicht mißverstehst, daß ich noch einige Kleinigkeiten anmerken möchte, das mache ich, weil mir Dein Gedicht vom Grundsatz her gefällt:

Die oben in [blue]Blau[/blue] gekennzeichneten Ausdrücke finde ich stilistisch nicht 100%ig gelungen. Denn gerade ein stark empfundenes Thema wie das Deine sollte keine Alltagsbilder und -formulierungen verwenden. Die [red]rot[/red] gekennzeichnete Zeile ist vom Satzbau her umständlich und hat den - zumindest meinen - Lesefluss gestört. Hier wäre mein Vorschlag

das Glück mit Dir ist nie mehr fortgegangen
Liebe Grüße

Herbert
 

presque_rien

Mitglied
Liebe Mara,

ich bin hin und weg! Es ist unglaublich, dass du es schaffst, die Wörter [blue]Traum, Tränen, Schmerz, zart, Lieder, Glück, Weinen, Sterne, Zauber und Engel[/blue] so zu kombinieren, dass das Ergebnis nicht kitschig, sondern sehr berührend ist!

Ich war ja schon von den Quartetten sehr angetan. Über
das Glück jedoch durch dich ist nie vergangen
bin ich zwar auch gestolpert, aber beim zweiten Lesen war ich froh darüber, denn so kommt die Ambiguität (durch dich = wegen dir / durch das, was du tust) richtig zur Geltung und lässt den Leser für einen Moment verharren und nachdenken. So einen Bruch zum Abschluss der Quartette hin finde ich legitim.

Dann, die Terzette, haben mich vollends begeistert: Jeder Vers ein kleines Schmuckstück, insbesondere V13 - schön, dass du Walthers tollen Vorschlag übernommen hast!

Schön auch, dass du die traditionelle inhaltliche Zweiteilung eines Sonetts und auch im Wesentlichen sein traditionelles Thema - Anpreisung eines Geliebten - beibehalten hast, aber natürlich aus einer ganz anderen Perspektive ;).

Nur zwei Kritikpunkte hätte ich:
hat deine zarte Stimme oft gesungen
Ich habe eine persönliche Abneigung gegen die Wörter "sanft" und "zart". Das ist die einzige Stelle, die mir doch ein wenig zu kitschig ist. Vielleicht "kleine Stimme"?
du bist im Wesen aufrecht - voller Mut
"im Wesen" hört sich umständlich an. Außerdem lässt es leider die Assoziation aufkommen, dass LyrDu nur "im Wesentlichen" aufrecht ist, aber nicht ganz ;). Mir fällt aber leider grade nichts besseres ein...

Lg presque
 

MarenS

Mitglied
Ich bin zwar der Meinung, dass in einem guten Gedicht durchaus das Wort "zart" auftauchen darf, könnte mich aber mit presques Vorschlag anfreunden. Ich fände es schade, aus der Erfahrung mit kitschigen Gedichten heraus, bestimmte Worte geneerell aus dem Wortschatz zu nehmen, verstehe aber deine Empfindsamkeit gut, presque.

quote:du bist im Wesen aufrecht - voller Mut

"im Wesen" hört sich umständlich an. Außerdem lässt es leider die Assoziation aufkommen, dass LyrDu nur "im Wesentlichen" aufrecht ist, aber nicht ganz . Mir fällt aber leider grade nichts besseres ein...
Den Wegfall des Ausdruckes "im Wesen" fände ich allerdings schon wirklich bedauernswert. "im Wesen" , das meint die Art des Menschen, den Charakter, fiele es weg, fehlte mir ein schönes, passendes Wort (bzw. zwei).

Grüße von Maren
 

Mara Krovecs

Mitglied
Hallo lieber Herbert, liebe Presque und liebe Maren,

ich freue mich sehr, dass ihr solchen Anteil an diesem Sonettversuch nehmt.Ich danke euch für all die guten Vorschläge und ich bin ganz verdreht( weil es so schön ist ;-) )von solchem Lob ( Liebe Presque :) )
Die Vorschläge sind wirklich gut!
Ich mache mich gleich daran sie umzusetzen.
Inzwischen steht für mich außer Frage, das Wort "scheinen" von Walther noch einmal zu verändern. Es gefällt mir wirklich viel besser so!


Herzlichen Dank also nocheinmal an Euch alle , für Eure Mühe ...

Alles Liebe aus dem Norden

Mara
 

Mara Krovecs

Mitglied
Du wohnst nicht mehr bei uns


Ich hab die Uhren rückwärts laufen sehen
in jener traumverschlung´nen Nacht - der letzten
dass meine Tränen dein Gesicht benetzten
voll Stolz und Schmerz - wer wird das nicht verstehen?

wenn deine Ärmchen meinen Hals umschlangen
hat deine kleine Stimme oft gesungen
die Lieder und die Kindheit sind verklungen
das Glück jedoch - durch dich - ist nie vergangen

du bist so stark im Lachen und im Weinen
du tanzt mit Sternen aber auch auf Stein
auf deinem Weg wird steter Zauber sein

denn deine Worte lassen Menschen scheinen
du bist im Wesen aufrecht - voller Mut
mein Engel flieg - ich weiß du machst es gut.


C.: Mara Krovecs


Sonettversuch ...
 



 
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