Dunkle Mächte

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James Blond

Mitglied
Nu jo, wer an Göttliches glaubt, der glaubt meist auch an finstere Mächte. Aber warum sollte auch der Glaubenslose an sie glauben? Das sollte dann auch dargelegt werden.

Das Gefüge ist verschoben;
Mir wird nicht klar, um welches Gefüge es da geht.

Dem, der glaubt, dass er entrinne,
dieser raffinierten Falle,
bringt die Hinterlist noch alle
um die letzten klaren Sinne.
Dieser Satz funktioniert irgendwie nicht richtig. Ich suche zunächst den Hauptsatz:

Den [...] bringt die Hinterlist noch [alle?]
um die letzten klaren Sinne.


Ok, am Anfang steht besser ein Akkusativobjekt (den), es folgt ein Prädikat (bringt) , dann das Subjekt (die Hinterlist), wieso aber dann ein zweites Objekt (alle)? Klar, es wird hier zum Reim gebraucht, aber der Satzbau lässt es nicht zu.

Und dann
Gibt es Teufel und Komplott,
gäbe es vielleicht auch Gott,
denken Logiker, gescheite,
haben dabei nicht bedacht,
Gott entstand durch Satans Macht.
er steht auf der andern Seite.
Der Schluss im vorletzten Vers (Gott entstand durch Satans Macht.) ist so nicht ganz schlüssig, liebe Arianne. Sicher: Wer vom Teufel überzeugt auf die Existenz Gottes schließt, lässt Gott aus satanischen Wurzeln hervorgehen, allerdings läuft der Schluss der Religiösen in der umgekehrten Richtung: Der Schöpfergott und sein abgefallener schwarzer Engel.
Andererseits ist der Gedanke natürlich auch sehr originell und witzig. Er sollte nur deutlicher herausgearbeitet werden.

"Sitzt der Teufel im Kompott,
gibt es dann vielleicht auch Gott?"
denkt man logisch, um zu scheitern,
denn es wird so auch gedacht:
Gott entstand durch Satans Macht –
– um ihn zu erheitern.


Liebe Grüße
JB
 

Arianne

Mitglied
Schönen Abend, James!

So leicht und locker soll es gar nicht weitergehen, doch zwischendurch erlaubte ich mir diese
kleine Extravaganz, so ähnlich könnte man es bezeichnen.

Nu jo, wer an Göttliches glaubt, der glaubt meist auch an finstere Mächte. Aber warum sollte auch der Glaubenslose an sie glauben? Das sollte dann auch dargelegt werden
Das ist anzunehmen, nur so sicher bin ich mir dabei nicht. Es wird gar an das Absonderlichste geglaubt, sogar an Dinge, die sich widersprechen.
Dein Einwand ist aber berechtigt.

Gehörte ich zu jenen, die unbedingt glauben, etwas glauben zu müssen, wäre ich der Fanatiker, der behauptete, der Satan sei der leibliche Vater Gottes.
Mit dieser Aussage, die noch verbreitet gehörte, könnte man viele Hennen aus den Ställen treiben. Das Gackern wäre nicht überhörbar.

"Sitzt der Teufel im Kompott,
gibt es dann vielleicht auch Gott?"
denkt man logisch, um zu scheitern,
denn es wird so auch gedacht:
Gott entstand durch Satans Macht –
– um ihn zu erheitern.
Das finde ich originell. Viele solcher lustigen nicht zu beweisenden Annahmen ließen sich mit einer nicht beweisbaren Person oder einer Sache
konstruieren.
Danke für Deine Zeit. Bei meinem nächsten Beitrag wird es wieder ernster, hoffe ich. Oder doch nicht?

Lieben Gruß
Arianne
 



 
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