Durch die Blume gesagt (Sonett)

5,00 Stern(e) 2 Bewertungen

sufnus

Mitglied
Durch die Blume gesagt

Blumen, die in Vasen leise
in vegetabiler Weise
wald- und wiesenfern verwesen,
darf man als Symbole lesen.

Menscheneitles Weltenwalten:
Ein Vergänglichkeitsentfalten.
Doch der Blümchen letzte Reise
zieht auch eine Schönheitsschneise,

führt zwar nirgends wirklich hin,
aber schenkt so was wie Sinn,
diesen nämlich: Glücksempfinden.

Ergo, einen Strauß zu binden
und mit Liebe darzubieten
treibt im Herzen wieder Blüten.
 

Tula

Mitglied
Hallo sufnus
Drei nette neue Stücke. Ich überlegte, welches mir am besten gefällt. Vielleicht dieses, schon wegen der verdichteten Erkenntnis, dass die Blüten bzw. das Blühen der Blumen tatsächlich auf die Schönheit des Moments und seine Vergänglichkeit gleichzeitig hinweisen. Letzteres wird in der Regel still übergangen.
Seit welchen Urzeiten die Jäger Blumen von ihren Streifzügen zu ihren Weibern in der heimatlichen Höhle bringen? Wer weiß, aber irgendwie haftet dem Brauch ganz nebenbei auch etwas Ewiges an.

LG
Tula
 

sufnus

Mitglied
Hey Tula und SD! :)
Lieben Dank für Eure Gefallensbekundungen! Deine Begeisterung, liebe SD, freut mich ganz besonders! :)
Und Deine Überlegungen, lieber Tula, ob wohl die Urzeitmenschen schon Blümchen mit nach Hause gebracht haben, hat mich wirklich äußerst amüsiert. Naturgemäß sind unsere Hinweise auf Blumenschmuck in der äußerst altvorderen Zeit auf den sepulkralen Bereich beschränkt (oder gibt es eine Höhlenmalerei, bei der ein Mensch mit floristischem Zierrat abgebildet ist?).
Aber auch ohne konkrete Überlieferungshinweise (vom Blumenschmuck in Grab-Funden abgesehen) bin ich sehr gewiss, dass sich die alten Steinzeitahnen auch in ihrem Alltag für die Ästhetik von hübschen Blümchen empfänglich waren. :)
LG!
S.
 



 
Oben Unten