Durchsicht (Sonett)

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James Blond

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Und fragst du dich als Sterblicher in schwerer Stunde,
wer dir das Leben gab im Streit von Lust und Leid,
so kommt die Antwort nicht von einem warmen Munde,
noch aus dem Weltengrunde zur gegebnen Zeit.

Und fragst du dich nach langem, hoffnungsbangem Zaudern,
wozu dein Leben taugt und alles Licht der Welt,
ertönt kein Hohn, noch hüllt dich jenes fremde Schaudern,
das dir als Zeichen galt für den, der Alles hält.

Denn nichts aus eines Himmels Plan ist dir gegeben
und nichts, das deinem Sturz den letzten Stoß verwehrt,
kein Schicksal führt auf festem Boden dir das Leben
an jenen Ort, nach dem die Sehnsucht dich verzehrt.

Und wird dir auch der Schmerz noch lange Tage reichen,
verrät bereits dein Blick des Abschieds dunkles Zeichen.
 



 
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