Hi wiesner,
dein Text gefällt mir sehr gut in seiner "schnörkellosen Baumform", gewachsen, wie er wachsen sollte.
Er umgreift in meinem Verständnis die großen Themen der Zeit, Wiedergeburt, des Überdauerns . das LI -als arbor cognationis spiritualis- steht der in die Welt gereiften Buche gegenüber und huldigt vielleicht dem Wesentlichen darin. Das "Bleiben" der Buche, das dem LI versagt bleibt, welches stirbt und wiederkehrt, stirbt und wiederkehrt, setzt das LI final eine Vertintung der Blätter gegenüber. Damit macht es sich auf ähnlich authentische Weise unsterblich, das ist, in der Umwandlung, dem kreativen Prozess, der Vergeistigung der Materie im großen Schöpfer (dem künstlerischen Geist). Konsequent wird das schöpferische am Gewässer im "Geiste der Jugend" wieder aufgenommen und zu einem Lied, jener ersten und letzten erhabensten Schönheit.
Auf einer anderen Ebene sehen wir das LI vielleicht in Erinnerung zurückkehren zu der "Buche der Jugend", die "alle Welt" in sich trägt. Während sie dort blieb, ging das LI fort und kehrt erst jetzt, schlurfend und gebückt (alt und krafttlos) zurück. Vielleicht erinnert es sich an eine vergangene liebe, an gelebtes leben im Dorf naher des Gewässers und der Buche. Vielleicht ist es nun, nachdem alles, was "vertintet werden sollte, vertintet worden ist", Zeit für die große Vereinigung, wobei -das will ich nicht verschweigen- das christtliche Andachtsbild des "Jesus in der Rast" mitklingt, beim überraschenden Ausruf: Ecce fagus
mes compliments
Dionysos