Echo

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Nimm Abschied
Auch die Drohnen schlafen
Die Segel sind schon aufgeblasen
Die Fernbedienung
abgelegt

Wer wird sie aus der Erde graben
Nach tausenden von langen Jahren
In Händen die Versteinerung
Hier war einmal ein guter
Hafen

Wo Wein gerauscht hat in den Ohren
Zwei Liebende, so ernst verschworen
Am Ende einer langen Reise
schwingt die Umarmung noch im Wind
Der Kuss, den sie sich niemals
gaben

Wo ihre dunklen Locken lagen
ist jetzt Hibiskus aufgegangen
Und ihre Tränen bloß noch Perlen
mit denen spielt ein stummes
Kind

Im Spülbecken drehen sich Wellen
Die Mäuler stumm und aufgerissen
Und auf der Fensterbank Narzissen
Dunkelblau und still im Wind
In einem anfangslosen
Kreis

Und Du in Deinem dunkelblauen
Kleid
Das braune Auge eines Kindes
Die Seele einer alten Frau
Das Halstuch rot
Im Arm der dunkelblaue
Pfau

Liebe mich

auf den jungen, vollen Lippen

Liebe mich in die Welt
hinein


Der Abschied ist ein Edelstein
Wer wird ihn aus der Erde graben
Die Segel an dem Winde laben
Dort wird ein guter Hafen
sein
 
Zuletzt bearbeitet:

sufnus

Mitglied
Hi Dio!
Das ist sehr musikalisch, ja geradezu melodietrunken geschrieben - ich könnte ich beinahe mitsingen (aber das lass ich mal schön, es wäre wahrlich keine schöne "Anhörung" (warum gibt es eigentlich keine Pendants zu "Anblick" für die anderen Sinne?!)
LG!
S.
 
Hi Suf

@sufnus

Nur soviel: Ich würde Dich sehr gerne singen hören. Der Text ist ganz der Deine ;-)

Wenn ich einen Wein zum "Warm up" empfehlen darf, möge es von Graf Neipperg "Seine Exzellenz, Muskateller 2018" sein. Der hat eine authentische, wunderbare Restsüße, die richtig geschmeidig macht. Und das letzte Glas glänzt immer wie ein Edelstein.

Merci !

mes compliments

Dio
 



 
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