Hallo Mirko,
endlich darf ich dich auch mal live, oder vielmehr: aktuell erleben. Musste bisher immer nur etwas staubige Texte von dir heraussuchen, nachdem ich mit René gesprochen und im Verlauf des Dialogs von dir gehört habe. Daraufhin las ich einige deiner älteren Texte und war vor allem von "Hobbes verkrebst" begeistert, da ich zu dem Zeitpunkt selber in der Schule den guten alten Hobbes durchnahm. Ich löffle gerne von deinen Geschiichten.
Jetzt aber frische Ware.
Und sie hat Qualität.
Der Text beginnt unheimlich stark, dieses Bild der sich drehenden Schallplatte hatte ich auch einmal, aber konnte es nie so greifen, und wenden, und drehen, und ertasten, und ersehen, wie du es hier getan hast. Großartig.
Dieses Werk ist ein feines Konstrukt, das eng miteinander verzahnt ist. Ich mag dieses Ineinandergreifen der Bilder mit der scheinbaren Handlung.
Überhaupt war der Text wie ein Sog. Deine Sprache bedient sich hauptsächlich kurzer Sätze, die aber wie Peitschenhiebe auf mich eindrischen.
Sicher könnte man irgendwo Makel finden, aber das ist mir eindeutig zu müßig. Ich will diese Prosa hier genießen, und werde sie noch oft lesen. Denn bei jedem neuen Anlauf, immer wenn ich deine Geschichte hören möchte und diese Schallplatte auflege, höre ich sie anders. Das Kinstern, das Rauschen, die Musik. Ich kann das alles nicht auf einmal greifen und jedes weitere Mal ermöglicht es mir, neue Aspekte mit meinen Augennetzen aufzufangen, oder mit meinen Ohrennetzen, oder mit meiner Zunge.
So, mein Honigglas ist leer. Und nun? Lese ich den Text noch einmal.
Danke für diese Worte!
LG,
Hakan