Hallo Walther,
ich weiß es zu würdigen, dass Du mir sogar einen Kommentar schreibst
.
Metrisch sind die anderen 8-silbigen Zeilen entweder amphibrachisch wie z.B.
ein rätsel mit dem du dich quälst
x X x x X x x X
oder jambisch
x X x X x X x X
zu lesen.
Lt. englischsprachiger Wikipedia sind für ein Rondelet 4-silbige und 8-silbige Zeilen zulässig.
Ein Vers mit weiblichem Reim hat aber jambisch immer eine ungerade
Silbenzahl, z.B.
x X x X x X x X x
und amphibrachisch wäre es auch nicht 8-silbig möglich, z.B.
xXx xXx xXx
Damit müßte ich statt echtes einen männlichen Reim wählen, was aber hieße, das ganze Gedicht völlig umzuarbeiten.
Du siehst jetzt vielleicht, wieso ich dieses Gedicht nicht unter Feste Formen eingestellt habe.
Zu der amphibrachischen Lesemöglichkeit passt m.E. die mit der 4/8-Silbigkeit verträgliche Lesart
schaffst du echtes
x x Xx
oder schreibst du heut schlechtes
x x X x x Xx
ganz gut, es ist also eine eigene Form, wenn man so will...
Damit stellt dieses Gedicht ein Beispiel für das in ihm beschriebene Dilemma dar
lG
Herbert