Eigene Musik (gelöscht)

Schakim

Mitglied
"fremde Musik" lässt gedanklich "fliegen"

Hallo, Volker Friebel!


Ich ergänze Deinen Vers, wenn es Dir nichts ausmacht...


...und spenden hin- und wieder Applaus und eine Münze.


VG
Schakim
 

Jongleur

Mitglied
Uff, das ist ein sehr schwieriges Kapitel, wenn man über die erste oberflächliche Wahrnehmung hinausgeht. Erst: Fremde Musik, bei uns Live aufgeführt, rührt uns die Schönheit der fremden "Folklore". - Wie ist es mit der eigenen Musik? Die heißt dann mit eher abfälliger Betonung: "Volksmusik". Ich bezweifle, ob die eigene Musik niemals gehört ist, sie steht zur Verfügung, Radio, TV - und wird von den meisten schnellstens weggezappt. Man denkt an "Fischer-Chöre" ... Insofern, falls es so gemeint ist, wäre es vielleicht noch treffender, schärfer formuliert, wenn es hieße: der eigenen Musik / niemals zugehört oder: bei eigener Musik / niemals hingehört.
Warum die Deutsche Volksmusik so aufs Abstellgleis geraten ist, wird von etlichen Fachleuten in ihrer "Benutzung" durch das Dritte Reich gesehen. War Singen und Volkslied damals üblich und (auch natürliches) Ausdrucksmittel der Menschen, wie in jedem anderen Land auch, wurde es durch die Versetzung mit "reichseigenen", parteilichen, politischen Liedern oder den Einsatz für die Zwecke der Ideen des Dritten Reichs in der Zeit danach untragbar, war quasi verbrannt. Es gibt kaum noch ein natürliches Verhältnis zum deutschen Liedgut, wie es in anderen europäischen Ländern üblich und in Deutschland vor der Nazizeit auch.
Volkslieder scheinen für uns keine Geschichte und kein Lebensgefühl mehr zu transportieren, was wir aber der fremdländischen Folklore zuordnen. Ohne sie zu kennen, stelle ich mir ukrainische Musik einesteils als schwermütige, schwere, melancholische Melodien vor - andererseits als tanzfreudige.
Ja, das Gedicht kommt bei mir auf jeden Fall als wichtige und richtige Beobachtung an.
Jongleur
 
Ja Akim, ja Jongleur, so war das etwa gemeint. Auf die Nazis wird in diesem Zusammenhang viel geschoben (da gibt es ein sehr gutes Lied von Franz Josef Degenhardt: Wo sind eure Lieder). Wichtiger ist vielleicht noch etwas anderes: Die Leute sind auseinandergerückt, Lieder aber singt man zusammen. Es wäre mal interessant, eine Korrelaton zwischen „Wohlstand" und dem Singen eigener Lieder zu erstellen. Aber die Leute, auf ihrem Sofa, vor ihrem Fernseher, sie sehnen sich doch hin. Was bei uns so unter Volksmusik oder besser volkstümlicher Musik läuft, ist vielleicht ein krampfhafter Versuch, irgend so etwas Gemeinsames herzustellen. Und was die Schulmädchen und Schuljungen singen, vielleicht auch. Ein paar Münzen also für die ukrainischen Volksmusik.
 



 
Oben Unten