Hey Hansz,
das ist wirklich eine sehr gelungene Bannung des Augenblicks!

Wem schreibt man nochmal diese schöne Wortneuschöpfung zur Eindeutschung des "Moments" zu? v. Zesen? Oder Campe? Jedenfalls eindeutig eine der sehr gelungenen Sprachprägungen.
Die ersten drei Strophen scheinen von einem Gewitter mit Blitz und Donner zu handeln. Die vierte Strophe bleibt etwas unbestimmter im überleitenden Bereich, wobei "Wirbelschlag" und "überschwemmt" durchaus noch Unwetter-Anklänge bieten. Die letzte Strophe wirkt dann sehr biblisch. Das Thema, das Sünder sich vor Gott zu verstecken versuchen, kommt da (in der Bibel), glaube ich mehrfach vor.
Wenn man jetzt die meteorologischen Phänomene der ersten Strophen mit den Bibelschwingungen der letzten Strophe kreuzt, kann man zum Bild der Wolke kommen, die mehrfach in der Bibel auftaucht, wenn sich die Gegenwart Gottes zeigt, ohne dass er aber, wie im Märchen, als alter Mann mit Bart direkt "greifbar" würde. Häufig ist von der "Stimme aus der Wolke" die Rede. So ganz bekomme ich es noch nicht mit dem Titel, also mit dem Augenblick, zusammen (obwohl Wolken ja im Allgemeinen auch ein Symbol für alles Flüchtige, schwer greifbare, rasch "verfliegende" sind).
Vermutlich würde ich, wenn ich jetzt interpretatorisch "durchziehe", übers Ziel hinausschießen.
Also lehne ich mich lieber zurück und genieße.
LG!
S.