Arno Abendschön
Mitglied
Hallo Michael!
Ich sehe schwarz für diesen Text. Die Vorzeichen sind sehr ungünstig, doch nichts kann mich aufhalten. So fest entschlossen war ich noch nie. Diese Nachricht wird geschrieben, da kenn ich nichts. Warum? Genau weiß ich das selbst nicht. Es steht eben auf meinem Zettel, schon länger, aber … Ich muss das doch wohl nicht begründen?!
Als Lohn für die Mühe wartet da drüben mein Bett. Ich hoffe bloß, dass ich nicht vorher auf dem Stuhl einschlafe. Sicherheitshalber halte ich die Zigarette bereit, an der ich seit gestern rauche. Hier hat ein gewisser Kevin sie versehentlich liegen gelassen (noch einer aus unserer Abiturklasse!). Muss ich ihm jetzt dafür dankbar sein? Heute ist übrigens der 10. Februar und ich will gar nicht wissen, wie spät es schon wieder geworden ist: zwei Uhr sechsunddreißig in der Nacht.
Was wird heute sonst noch sein? Ich weiß nicht - vermutlich gar nichts. Am besten, wenn ich den Tag verpenne, aufstehen lohnt ja nicht. Das Gute an meiner Lage: Ich brauche nicht zu befürchten, irgendwas zu versäumen. Nur wenn ich Pech habe, holt mich wieder ein ungebetener Gast aus dem Bett, wie gestern. Schulfreunde sind wir gewesen? – Glaubt er vielleicht.
Dabei sehne ich mich schon lange nach Abwechslung, ein Wunsch, der viel zu selten wahr wird. (Könnte zum Teil an mir liegen.) Doch ab nächsten Montag ist für mehr Stress gesorgt als mir lieb sein kann. Ich lasse mich dann sechs Wochen lang ausbeuten – immer noch besser als die Semesterferien zu Hause rumzuhängen. In der Stunde sollen zehn Euro zwanzig für mich drin sein, brutto. Den Job bekam ich, indem ich zwei Trümpfe ausspielte: meine Programmierkünste und das eine unbezahlte Praktikum. Tja, mit so was kann man punkten. Die Stelle ist mir sicher, nur der exakte Stundenlohn noch nicht ganz, haha … Na ja, die paar Mäuse sanieren mich auch nicht, und vielleicht verlerne ich bis dahin das Programmieren wieder.
So, nun ist es endlich soweit - ich kann mich gleich aufs Ohr legen. Es bleibt mir nur noch, auf „Senden“ zu klicken und die Mail dann abzuhaken.
Sven
P.S. Jetzt fiel mir wieder ein, warum ich diesen Brief schrieb. Der Anlass war dein Geburtstag. Ich wollte auf keinen Fall versäumen, dir für die nächste Zeit Zum-Teufel-noch-was-denn-eigentlich zu wünschen.
Ich sehe schwarz für diesen Text. Die Vorzeichen sind sehr ungünstig, doch nichts kann mich aufhalten. So fest entschlossen war ich noch nie. Diese Nachricht wird geschrieben, da kenn ich nichts. Warum? Genau weiß ich das selbst nicht. Es steht eben auf meinem Zettel, schon länger, aber … Ich muss das doch wohl nicht begründen?!
Als Lohn für die Mühe wartet da drüben mein Bett. Ich hoffe bloß, dass ich nicht vorher auf dem Stuhl einschlafe. Sicherheitshalber halte ich die Zigarette bereit, an der ich seit gestern rauche. Hier hat ein gewisser Kevin sie versehentlich liegen gelassen (noch einer aus unserer Abiturklasse!). Muss ich ihm jetzt dafür dankbar sein? Heute ist übrigens der 10. Februar und ich will gar nicht wissen, wie spät es schon wieder geworden ist: zwei Uhr sechsunddreißig in der Nacht.
Was wird heute sonst noch sein? Ich weiß nicht - vermutlich gar nichts. Am besten, wenn ich den Tag verpenne, aufstehen lohnt ja nicht. Das Gute an meiner Lage: Ich brauche nicht zu befürchten, irgendwas zu versäumen. Nur wenn ich Pech habe, holt mich wieder ein ungebetener Gast aus dem Bett, wie gestern. Schulfreunde sind wir gewesen? – Glaubt er vielleicht.
Dabei sehne ich mich schon lange nach Abwechslung, ein Wunsch, der viel zu selten wahr wird. (Könnte zum Teil an mir liegen.) Doch ab nächsten Montag ist für mehr Stress gesorgt als mir lieb sein kann. Ich lasse mich dann sechs Wochen lang ausbeuten – immer noch besser als die Semesterferien zu Hause rumzuhängen. In der Stunde sollen zehn Euro zwanzig für mich drin sein, brutto. Den Job bekam ich, indem ich zwei Trümpfe ausspielte: meine Programmierkünste und das eine unbezahlte Praktikum. Tja, mit so was kann man punkten. Die Stelle ist mir sicher, nur der exakte Stundenlohn noch nicht ganz, haha … Na ja, die paar Mäuse sanieren mich auch nicht, und vielleicht verlerne ich bis dahin das Programmieren wieder.
So, nun ist es endlich soweit - ich kann mich gleich aufs Ohr legen. Es bleibt mir nur noch, auf „Senden“ zu klicken und die Mail dann abzuhaken.
Sven
P.S. Jetzt fiel mir wieder ein, warum ich diesen Brief schrieb. Der Anlass war dein Geburtstag. Ich wollte auf keinen Fall versäumen, dir für die nächste Zeit Zum-Teufel-noch-was-denn-eigentlich zu wünschen.