ein Engel im Bett

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egotrip

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Die Lampe an dem Bett meiner 7jährigen Tochter leuchtet in ihr Gesicht. Ich schaue es an und muß dabei gerade an das Erlebnis (anderes Wort?) denken, das sie mir eben erzählt hat. "Mama!", hat sie gesagt: vorhin auf der Weihnachtsfeier saß eine Frau neben mir und sagte, "hallo meine Kleine, ich hab da ja einen Engel neben mir sitzen!". "Mama" die hat mich damit gemeint. Ich muß schmunzeln. Ja, in manchen Situationen erinnert sie mich tatsächlich an diese Engel, wie sie so oft zu Hauf auf Kirchengemälden, kleinen Tonfiguren zu Weihnachten, dargestellt werden. Ich selbst hatte als Kind eine kleine Kette, mit türkisblauem Himmel, darauf ein Engelchen das zum Himmel aufblickt. So ungefähr sah es aus dieses kleine Anhängerchen.

Seitdem finde ich diese Engelsfigürchen gar nicht mehr so kitschig. Irgendwann werd ich wohl meiner Tochter auch ein kleines Engelskettchen kaufen, obwohl sie manchmal ein kleines Teufelchen ist.
 

F Fuller

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Sorry,

aber mir gibt der Text nichts.
Klingt wie das, was eine stolze Mutter der Nachbarin erzählt oder vieleicht der Schwester.

Für einen Text viel zu dünn.

Gruss

F.
 

F Fuller

Mitglied
egotrip:

ich denke es liegt weniger an der Art, wie es geschrieben ist (dazu gleich mehr), sondern an dem Mangel an Inhalt.

Vielleicht ist es Geschmacksache, aber für mich muss ein Text, damit er mich anspricht, mehr beinhalten als einfach nur die kurze Beschreibung einer für mich eher nanalen Begebenheit. Ich kann zu keiner der im Text erwähnten Personen einen Bezug herstellen, sie bleiben mir fremd. Und alles, was mir nach dem Durchlesen durch den Kopf ging war: "Na und?"

Bezüglich WIE es geschreiben ist: Es fehlen einige Anführungszeichen, zudem würden hier und da Absätze das Lesen auch einfacher machen. Normalerweise nehme ich keine stilistischen Änderungen an den Texten anderer Leute vor, denn jeder hat seinen eigenen Stil und so soll es auch bleiben. Um Rechtschreib- und Grammtaikfehler zu korrigieren fehlt mir dann auch die Geduld. Aber da der Text sehr kurz ist und Du mich gefragt hast, hier mein Vorschlag:

Die Lampe an dem Bett meiner 7jährigen Tochter leuchtet in ihr Gesicht. Ich schaue es an und [red]muss[/red] dabei an Erlebnis [blue]*[/blue] denken, von dem sie mir eben erzählt hat.
"Mama!", hat sie gesagt, "vorhin auf der Weihnachtsfeier saß eine Frau neben mir und sagte: Hallo meine Kleine, ich hab da ja einen Engel neben mir sitzen![blue]**[/blue] Mama, die hat mich damit gemeint."
Ich muss schmunzeln. Ja, in manchen Situationen erinnert sie mich tatsächlich an diese Engel, wie sie oft [red]zuhauf[/red] auf Kirchengemälden und als kleine Tonfiguren zu Weihnachten dargestellt werden. Ich selbst hatte als Kind eine kleine Kette mit türkisblauem Himmel, darauf ein Engelchen das emporblickt[blue]***[/blue]. So ungefähr sah es aus, dieses kleine Anhängerchen.

Seitdem finde ich diese Engelsfigürchen gar nicht mehr so kitschig. Irgendwann werde ich wohl meiner Tochter auch ein [blue]****[/blue] Engelskettchen kaufen. Obwohl sie manchmal ein kleines Teufelchen ist.



* Warum nicht das Wort verwenden?

** Wörtliche Rede innerhalb der wörtlichen Rede: entweder kursiv gedruckt oder mit einfachen '

*** keine Wiederholung des Wortes "Himmel"

**** keine Wiederholung des Wortes "kleines"


Hoffe, Dir geholfen zu haben.

Gruss
F.
 

Frieda

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Liebe egotrip,

Sooo dünn finde ich die Geschichte nun nicht. Sie ist als Beitrag zu dieser Schreibaufgabe durchaus geeignet, eine Mutter, die am Bett ihres Kindes sitzt und der dabei allerlei Gedanken durch den Kopf gehen. Allerdings ist nicht viel an Handlung enthalten, es erfordert schon einiges Können, um die Sache für den Leser interessant zu machen. Außerdem birgt das Thema "Engel" von sich aus schon die Gefahr, dass das Ergebnis kitschig wird. Das zu vermeiden ist die besondere Herausforderung.
Hier nur ein paar kleine Anregungen für dich, such dir raus, was du davon gebrauchen kannst:
An deiner Stelle hätte ich die Vergangenheitsform als Erzählzeit gewählt. Sie ist leichter zu handhaben und wirkt auch natürlicher, schließlich sitzt der Leser nicht selbst mit am Bett.
Der erste Satz muss den Leser "in den Text hineinziehen" und in die gewünschte Richtung führen. Bei deiner Version habe ich den Eindruck, dass die (verdammte) Lampe der Kleinen viel zu hell ins Gesicht strahlt und sie blendet. Erst beim Weiterlesen begreife ich, was gemeint ist. Ganz anders dagegen wirkt:
"Das Nachtlicht am Bett meiner 7-jährigen Tochter beleuchtete sanft ihr Gesicht." Naja, ist auch nicht so das Gelbe vom Ei, aber ich hoffe, du verstehst, was ich meine.
Es hätte sich auch ganz gut gemacht, wenn nicht die Mutter erzählt, was ihr die Tochter berichtet hat, sondern wenn das Kind selbst zu Wort gekommen wäre. Etwa so: "Mama, stell dir vor, was die Frau auf der Weihnachtsfeier zu mir gesagt hat. Sie sagte: ‚Hallo, meine Kleine, ich habe da ja einen Engel neben mir sitzen'. Du, Mama, die hat mich damit gemeint."
Und dann weiter:
Ich musste schmunzeln. Ja, manchmal erinnerte sie mich tatsächlich an diese Engel, wie sie so oft auf Kirchengemälden oder auf kleinen Tonfiguren zu Weihnachten dargestellt werden.
Ich selbst hatte als Kind eine kleine Kette mit türkisblauem Hintergrund, darauf ein Engelchen, das zum Himmel aufblickte. Genau so erschient es mir gerade, mein Töchterchen mit seinem glücklichen, vom Nachtlicht verzauberten Gesicht.
Den letzten Absatz würde ich (fast) unverändert stehenlassen, ein schöner Abschluss der kleinen Episode. Nur das "seitdem" geht mir nicht ganz ein. Seit wann? Seit dem Abend am Bett des Kindes? Seit dem Erwerb des Engelskettchens? Und wieso "gar nicht mehr so kitschig"? Vorher war keine Rede von Kitsch.
Vielleicht so: Seit dem Abend weiß ich: Engelsfigürchen müssen nicht unbedingt kitschig sein. Irgendwann werde ich wohl meiner Tochter auch so ein Engelskettchen kaufen, obwohl sie manchmal ein kleines Teufelchen ist.

Liebe Grüße
von Frieda
 



 
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