Ein Fehltritt

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onivido

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Wladimir hatte alles vergeigt. Schuld war sein loses Mundwerk und der Hang seine Meinung spontan hinauszuposaunen. Er war Ukrainer. Ein Reporter der Sportzeitschrift ” Marca” hatte den Basketballstar Barcelonas deshalb zu seiner Meinung über den Krieg in der Ukraine befragt. Seine Ausführungen hatten nicht den Erwartungen entsprochen. Er verurteile jeden Krieg grundsätzlich, hatte er gesagt, aber es reiche mit den Falschdarstellungen und Teilwahrheiten, die die westlichen Medien darüber verbreiteten. Weiter erklärte er, Donetsk und Lugansk hätten Jahre unter dem Genozid des ukrainianischen Militärs gelitten, Seine Fanilie lebe in Jarkov. Als die Einwohner dieser Stadt von den nazistischen, ukrainischen Militärs bombardiert wurden, hätte man das nicht im Fernsehen gezeigt. Russland hätte acht Jahre auf die Umsetzung der Minsker Abkommen gewartet Acht Jahre hätte Russland zugesehen wie USA die Ukraine nach ihren Wünschen lenkte und wäre schliesslich zum Eingreifen gezwungen worden.

Dieses Interview beendete Wladimirs Profikarriere in Spanien. Er wurde entlassen, in den Medien beschimpft , auf der Strasse bespuckt. Seine Ehefrau schalt ihn einen Dummkopf. Seine Mannschaftskameraden bemitleideten ihn. Nur.seine Kinder begriffen ihn. Er würde jetzt einen Vertrag bei den Shanghai Sharks unterzeichnen müssen,
 
Zuletzt bearbeitet:
Wladi geht's wie mir ... ich nehme mir vor nix zu sagen, doch dann höre ich mich sprechen.
Ein falsches Wort in China endet aber nicht so glimpflich.
 

onivido

Mitglied
In den meisten Laender gilt der Spruch Idi Amin Dadas. "Wir haben Redefreiheit, aber ich kann die Freiheit nach der Rede nicht garantieren." In Deutschland verliert man die Freiheit nicht (nur die Arbeit), aber in China wahrscheinlich schon.
Uebrigens, 2011 war ich mal 2 Wochen in Shenzhen. Von der immer wieder betonten Nachrichtenzensur bekam ich nichts mit . Im Internet konnte ich die "Sueddeutsche" ( was fuer eine Schande) , "The Guardian" und sogar "USA Today" lesen.
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Onivido,

du benutzt sehr oft "hatte", "war" und "wurde" in deiner Kurzprosa.
Das ist in den meisten Fällen entbehrlich.

Liebe Grüße
Manfred
 



 
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