Ein großes Herz

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poetix

Mitglied
Hallo Curd,
im Prinzip ein schönes Gedicht. Manche werden sich wohl an dem Reim "Herz-Schmerz" stören, aber ich würde es da mit Goethe halten: Erlaubt ist, was gefällt. In der Zeile:
Doch nicht über den Liebes Schmerz
stimmt die Metrik meiner Meinung nach nicht; auch würde ich Liebesschmerz zusammenschreiben. Bei einem Jambus würde "über" auf der zweiten Silbe betont werden. Sonst in Ordnung.
Viele Grüße
Christoph
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
nicht nur die Metrik

ja, diese dritte Zeile der zweiten Strophe hängt auch sonst noch etwas in der Luft: das "über" - an welches Verb hängt sich die präpositionelle Fügung, das Adverbiale? Und Liebesschmerz schreibt sich zusammen; im Deutschen gibt es keine Komposita mit Lücken (wie etwa im Englischen); oder hast Du einen inversiv vorgestellten Genitiv - "der Liebe Schmerz", ohne Artikel, mit falschem s-Genetiv, das wie ein Fugen-s innerhalb eines Kompositums erscheint ... - bilden wollen?
Sonst ein ganz nettes Motiv, wenn das Bild konsequent durchgeführt ist.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
pardon

weiß nicht, warum ich das falsch gelesen habe, aber in der Tat ist das Verb zum Adverbiale das "Weinen" des Baumes: der weint über den Liebesschmerz, hat sich von selbst geklärt.
 
F

Fettauge

Gast
Lieber Curd,

ein reizvoller Gedanke, den du bedichtest. Mit sehr einfachen Worten, die gerade durch ihre Einfachheit fast etwas Rührendes haben, beschreibst du die Liebe zweier Menschen.

Das Verb "reinschneiden" - weiß nicht, ist mir in diesem Fall zu umgangssprachlich. Man fällt sozusagen aus der Romantik.

Das Gedicht wäre ansonsten gelungen, wenn im vorletzten Vers alles stimmen würde. Metrisch hoppelt es, und Liebesschmerz schreib mal doch lieber zusammen. Man muss nun wirklich nicht jeden Blödsinn anderer Autoren nachmachen, bin ich der Ansicht.

Lieben Gruß, Fettauge
 

Curd Belesos

Mitglied
Ich wollt in meinem Leben hier
Nie wieder einsam sein,
Dem Baum erzählte ich von dir
Schnitt unsre Namen rein.

Und schnitzte drum ein großes Herz,
So waren wir vereint,
Doch war es nicht vor Liebesschmerz
Als da der Baum geweint.
 

Curd Belesos

Mitglied
Ich wollt in meinem Leben hier
Nie wieder einsam sein,
Dem Baum erzählte ich von dir
Schnitt unsre Namen rein.

Und schnitzte drum ein großes Herz,
So waren wir vereint,
Doch war es nicht vor Liebesschmerz,
Als da der Baum geweint.
 

Curd Belesos

Mitglied
Moin moin,
danke für deinen Kommentar poetix, es freut mich, dass du dich mit meinen Versen befasst hast. Ich bin eben ein alter Romantiker 

Nüchtern, sachlich wie immer, Mondnein, ich danke dir für deine Arbeit und das mehrfache Lesen.
pardon
weiß nicht, warum ich das falsch gelesen habe, aber in der Tat ist das Verb zum Adverbiale das "Weinen" des Baumes: der weint über den Liebesschmerz, hat sich von selbst geklärt.
Hallo Fettauge,

Mir fällt zu schneiden und schnitzen keine Alternative ein, die ich einsetzen könnte.

Am Brunnen vor dem Tore – aus einem Gedichtzyklus von Wilhelm: " Ich schnitt in seine Rinde so manches liebe Wort."

Die vorletzte Zeile, habe ich meinem Empfinden nach positiv verändert.

Einen freundlichen Gruß vom Ostsee Strand.

Curd
 



 
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