Ein harter Einsatz

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helmut ganze

Mitglied
Ein harter Einsatz

Zurückgekehrt von langer Reise,
die ich erlebt auf meine Weise,
erzähl ich jetzt, was ich da machte
und wie ich meine Zeit verbrachte.

Da habe ich, charmant umschrieben,
Geburtenregelung betrieben,
dort, wo der Papst das Sagen hat,
da fand dann auch mein Einsatz statt.

Weil man Kondome hier nicht kennt
und die Probleme nicht benennt,
wird Mann für Mann, ganz ungeniert,
in harter Handarbeit kastriert.

Dazu braucht man zwei Ziegelsteine,
die führt man zwischen seine Beine
und klipp und klapp, nicht mal ein Schrei
und schon ist die Aktion vorbei.

„Das muss doch weh tun?“ wird man fragen,
dazu hab ich nur eins zu sagen:
„Du darfst dabei bei deinem Walten
die Daumen nicht dazwischen halten“.

Heidenau, den 13. 08. 2012
 

ENachtigall

Mitglied
Lieber Helmut,

Du hast da einen rabenschwarzen Humor entwickelt, da komme ich aus dem Staunen nicht mehr heraus ...

Es ist auch kein bisschen langweilig zu lesen, der Rhythmus stimmt, ich fühle mich vortrefflich unterhalten und die Themen zeugen von einer großen Freiheit, die du Dir da nimmst, sie auszugestalten.

Hut ab, vor der Entwicklung, die Du da genommen hast. Auch wenn ich selbst eher unlustig schreibe, erkenne ich, Du bist hier irgendwie in Deinem Element!

Herzlichen Gruß,

Elke
 
F

Fettauge

Gast
Lieber Helmut,

hab herzlich gelacht, du hast weit in die Zukunft gedacht. Bis jetzt praktiziert man in katholischen Landstrichen nämlich noch immer das Kinderbumsen. Wird Zeit, dass endlich Papa Ratzi dein Gedicht liest. So kann man sich nämlich auch helfen. Aber keiner kommt drauf. Wenn wir dich nicht hätten.

Lieben Gruß
Fettauge
 

helmut ganze

Mitglied
Ein harter Einsatz

Zurückgekehrt von langer Reise,
die ich erlebt auf meine Weise,
erzähl ich jetzt, was ich da machte
und wie ich meine Zeit verbrachte.

Da habe ich, charmant umschrieben,
Geburtenregelung betrieben,
dort, wo der Papst das Sagen hat,
da fand dann auch mein Einsatz statt.

Weil man Kondome hier nicht kennt
und die Probleme nicht benennt,
wird Mann für Mann, ganz ungeniert,
in harter Handarbeit kastriert.

Dazu braucht man zwei Ziegelsteine,
die führt man zwischen seine Beine
und klipp und klapp und eins, zwei, drei
ist's mit der Männlichkeit vorbei.

„Das muss doch weh tun?“ wird man fragen,
dazu hab ich nur eins zu sagen:
„Du darfst dabei bei deinem Walten
die Daumen nicht dazwischen halten“.

Heidenau, den 13. 08. 2012
 

HajoBe

Mitglied
Hallo Helmut, das ist ja mal ein Volltreffer! Archaische Kastration. Und dann mit Ziegelsteinen, vielleicht sogar aus
christkatholischen Kirchenruinen entwendet und fremdbestimmt
und "Daumen weg" dabei.
Mein Daumen zeigt nach oben, gut gemacht!
Gute Nacht HajoBe
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Liebe Elke,

vielen Dank zunächst für deine Einschätzung meiner Reimerei.
Ich hatte mir bisher nicht getraut, Gedichte dieser Art in die Leselupe zu stellen und bin sehr erfreut über die positive Aufnahme meines rabenschwarzen Humors, wie du ihn nennst. Ja, dieses liegt mir, da kann man sich trefflich austoben. Ich hätte da auch noch Einiges, was ich einstellen könnte.

Bis dahin liebe Grüße

Helmut
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Lieber Fettauge,

danke für deine Zustimmung zu meiner Geschichte. Wir werden die Ansichten von Papa Ratzi so schnell nicht ändern.Bis dahin heißt es,fleißig passende ziegelsteine sammeln.

Liebe Grüße

Helmut
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Lieber HajoBe,

vielen Dank für deinen Begriff "archaische Kastration", der mir sehr gut grfällt. So nwar'n sie halt, unsere Vorturner.

Liebe Grüße

Helmut
 

Ralph Ronneberger

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Helmut,

herrlich, wie du diesen uralten Witz neu bearbeitet und in handwerklich solide Formen gegossen hast. Zwar konnte ich nicht herzhaft lachen, da ich die Pointe ja bereits kannte - aber ich habe um so herzhafter geschmunzelt.

Gruß Ralph
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Lieber Ralph,

du hast recht, die Geschichte ist uralt. Ich kenne sie aber nur als Prosawitz und dachte mir, mach eine kleine Reimerei daraus. Es freut mich, dass es dir auch so gefallen hat.

Liebe Grüße

Helmut
 



 
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