Simplicius M.
Mitglied
Ein hoher Preis
Gott, ist das nervig! Wie lange fuhr er nun schon hinter diesem blauen Peugeot hinter her? Eine halbe Stunde? Mit seinen Fingern trommelte er nervös auf dem Lenkrad. Ausgerechnet heute. Um fünf musste Martin am Maritim-Hotel sein. Kundentermin. Sein Chef war bestimmt schon da und wartete schon. Er hasste Unpünktlichkeit. Vor allem bei sich selbst.
Es kam ihm ewig davor, dass er nun schon diesem tiefer gelegten Spielzeug eines Spätpubertierenden hinterher zuckelte, der vor jeder Bodenwelle abbremste und um jede kleine Unebenheit einen Riesenbogen fuhr. Aber er kam einfach nicht vorbei. Erst die vielen Kurven auf der Strecke und wenn es mal ein Stück geradeaus ging, dann kamen ihm Autos entgegen.
Er fuhr jetzt durch Bernsdorf. Er kannte ja die Strecke wie im Schlaf. Nach dem Ortsausgangsschild würde noch eine Linkskurve kommen und dann ging es einige Meter geradeaus. Das musste zum Überholen reichen.
In der Kurve beschleunigte Martin seinen Wagen. Er war nun bis auf wenige Meter auf seinen Vordermann aufgefahren.
Er war angespannt, hochkonzentriert. Wenn es auf die Gerade ging, musste er schnell reagieren. Viel Zeit würde er nicht haben, um vorbeizuziehen.
Dann ging es aus der Kurve heraus. Die Gerade lag vor ihm.
Kein Gegenverkehr, also los!
Er trat aufs Gaspedal und der Motor heulte auf. Die Beschleunigung drückte ihn in den Sitz und Martin spürte in seinem Körper die Vibration jedes einzelnen Zylinders.
Innerhalb von Sekundenbruchteilen hatte er zum Peugeot-Fahrer aufgeschlossen. Als beide auf gleicher Höhe waren, trafen sich ihre Blicke.
Martin registrierte noch das Gesicht mit dem arroganten Grinsen, als er feststellte, dass der Peugeot neben ihm ebenfalls schneller wurde.
Panik erfasste ihn. Sein Fuß zuckte. Für den Bruchteil einer Sekunde wollte er abbremsen. Doch er entschied sich dagegen. Hundert Meter hatte er noch, das musste reichen. Mit einer schnellen Bewegung schaltete er runter und trat das Gaspedal noch einmal voll durch.
Martin beruhigte sich wieder, denn er gewann jetzt Zentimeter um Zentimeter. Jetzt ließ er den Peugeot stehen. Siebzig Meter hatte er noch. Vor der nächsten Kurve würde er vorbei sein.
Und dann tauchte in der Kurve, die vor ihm lag, plötzlich ein LKW auf.
Er erschrak. Adrenalin schoss ihm ins Blut. Seine Hände packten das Lenkrad noch fester. Das Hupen des LKW-Fahrers dröhnte ihm entgegen und war jetzt schon bedrohlich nahe. Und dann war vor ihm alles hell. Sämtliche Scheinwerfer des LKWs strahlten ihm ins Gesicht. Er hielt sich schützend den rechten Arm vor die Augen. Mit der anderen Hand riss er das Lenkrad nach rechts.
Er hatte keine Zeit mehr, zu schauen, ob er ganz am Peugeot vorbei war, als er wieder auf die rechte Spur zog. Er hörte noch ein kurzes Quietschen und einen dumpfen Schlag, der wohl von der hinteren Stoßstange herrührte. Im Rückspiegel sah er, wie der Peugeot in der Kurve ins Schlingern kam und sein Fahrer seinen Wagen mit schreckerfülltem Gesicht und aufgerissenen Augen gerade so unter Kontrolle brachte. Das Dröhnen der LKW-Fanfare verhallte in der Ferne.
Martin atmete tief durch und wischte sich die feucht gewordenen Hände am Hosenbein trocken. Vor ihm war die Straße frei. Fast hätte er dafür einen zu hohen Preis bezahlt.
Gott, ist das nervig! Wie lange fuhr er nun schon hinter diesem blauen Peugeot hinter her? Eine halbe Stunde? Mit seinen Fingern trommelte er nervös auf dem Lenkrad. Ausgerechnet heute. Um fünf musste Martin am Maritim-Hotel sein. Kundentermin. Sein Chef war bestimmt schon da und wartete schon. Er hasste Unpünktlichkeit. Vor allem bei sich selbst.
Es kam ihm ewig davor, dass er nun schon diesem tiefer gelegten Spielzeug eines Spätpubertierenden hinterher zuckelte, der vor jeder Bodenwelle abbremste und um jede kleine Unebenheit einen Riesenbogen fuhr. Aber er kam einfach nicht vorbei. Erst die vielen Kurven auf der Strecke und wenn es mal ein Stück geradeaus ging, dann kamen ihm Autos entgegen.
Er fuhr jetzt durch Bernsdorf. Er kannte ja die Strecke wie im Schlaf. Nach dem Ortsausgangsschild würde noch eine Linkskurve kommen und dann ging es einige Meter geradeaus. Das musste zum Überholen reichen.
In der Kurve beschleunigte Martin seinen Wagen. Er war nun bis auf wenige Meter auf seinen Vordermann aufgefahren.
Er war angespannt, hochkonzentriert. Wenn es auf die Gerade ging, musste er schnell reagieren. Viel Zeit würde er nicht haben, um vorbeizuziehen.
Dann ging es aus der Kurve heraus. Die Gerade lag vor ihm.
Kein Gegenverkehr, also los!
Er trat aufs Gaspedal und der Motor heulte auf. Die Beschleunigung drückte ihn in den Sitz und Martin spürte in seinem Körper die Vibration jedes einzelnen Zylinders.
Innerhalb von Sekundenbruchteilen hatte er zum Peugeot-Fahrer aufgeschlossen. Als beide auf gleicher Höhe waren, trafen sich ihre Blicke.
Martin registrierte noch das Gesicht mit dem arroganten Grinsen, als er feststellte, dass der Peugeot neben ihm ebenfalls schneller wurde.
Panik erfasste ihn. Sein Fuß zuckte. Für den Bruchteil einer Sekunde wollte er abbremsen. Doch er entschied sich dagegen. Hundert Meter hatte er noch, das musste reichen. Mit einer schnellen Bewegung schaltete er runter und trat das Gaspedal noch einmal voll durch.
Martin beruhigte sich wieder, denn er gewann jetzt Zentimeter um Zentimeter. Jetzt ließ er den Peugeot stehen. Siebzig Meter hatte er noch. Vor der nächsten Kurve würde er vorbei sein.
Und dann tauchte in der Kurve, die vor ihm lag, plötzlich ein LKW auf.
Er erschrak. Adrenalin schoss ihm ins Blut. Seine Hände packten das Lenkrad noch fester. Das Hupen des LKW-Fahrers dröhnte ihm entgegen und war jetzt schon bedrohlich nahe. Und dann war vor ihm alles hell. Sämtliche Scheinwerfer des LKWs strahlten ihm ins Gesicht. Er hielt sich schützend den rechten Arm vor die Augen. Mit der anderen Hand riss er das Lenkrad nach rechts.
Er hatte keine Zeit mehr, zu schauen, ob er ganz am Peugeot vorbei war, als er wieder auf die rechte Spur zog. Er hörte noch ein kurzes Quietschen und einen dumpfen Schlag, der wohl von der hinteren Stoßstange herrührte. Im Rückspiegel sah er, wie der Peugeot in der Kurve ins Schlingern kam und sein Fahrer seinen Wagen mit schreckerfülltem Gesicht und aufgerissenen Augen gerade so unter Kontrolle brachte. Das Dröhnen der LKW-Fanfare verhallte in der Ferne.
Martin atmete tief durch und wischte sich die feucht gewordenen Hände am Hosenbein trocken. Vor ihm war die Straße frei. Fast hätte er dafür einen zu hohen Preis bezahlt.