ein liebes Gedicht

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Scal

Mitglied
Dein Gedicht gefällt mir.

Eine Anmerkung, einer spontanen Neigung folgend:
Ich "zerkürze" die letzten beiden Zeilen auf: "ein Löffelchen für"
und empfinde dann das Ganze als sehr zärtlich.

LG
Scal
 

sufnus

Mitglied
Hier wird weniger Liebe beschrieben als vielmehr Fürsorge.
Fürsorge sagt häufiger "nein" als "ja" und absolute Fürsorge annihiliert.
In dieser Hinsicht ist sie der "Regelung" wesensverwandt.

Deine Zeilen hinterlassen mich nachdenklich, lieber Béla.

Danke und LG!

S.
 

wiesner

Mitglied
Die letzte Strophe um die diesseitige Pointe zu 'zerkürzen', hieße, das Gedicht dramatisch zu entkräften. Es kommt ja mit dem Finale in der Wirklichkeit an, um die es mir geht, da Harmonie eine ständige Wunschvorstellung darstellt, an der wir ebenso ständig scheitern. Und doch machen wir hier schon Fehler, weil wir Harmonie uns allgemein als das Schöne und Gute denken. Die Anwesenheit positiver und negativer Kräfte zu gleichen Teilen kann unter dem Aspekt des Harmonischen diskutiert werden - Yin und Yang melden sich hier.
Ein liebes Gedicht (=Liebesgedicht) lesen wir mit diesem Text natürlich nicht. Der Titel bleibt Wachrüttler - mit voller Absicht. Nachdenklichkeit ist ein sehr gutes Ergebnis der Literaturen.

Ich danke Euch beiden, Scal und sufnus, für die interessanten Stellungnahmen (und Wertungen)!

Béla
 

Scal

Mitglied
"Die letzte Strophe um die diesseitige Pointe zu 'zerkürzen', hieße, das Gedicht dramatisch zu entkräften. Es kommt ja mit dem Finale in der Wirklichkeit an, um die es mir geht, da Harmonie eine ständige Wunschvorstellung darstellt, an der wir ebenso ständig scheitern. Und doch machen wir hier schon Fehler, weil wir Harmonie uns allgemein als das Schöne und Gute denken. Die Anwesenheit positiver und negativer Kräfte zu gleichen Teilen kann unter dem Aspekt des Harmonischen diskutiert werden - Yin und Yang melden sich hier.
Ein liebes Gedicht (=Liebesgedicht) lesen wir mit diesem Text natürlich nicht. Der Titel bleibt Wachrüttler - mit voller Absicht. Nachdenklichkeit ist ein sehr gutes Ergebnis der Literaturen."


Ja.
Gleichwohl gibt's auch die "präreflexive Löffel-Zureich-Gestik", in der, für sich betrachtet, schlicht Wohlwollen strömt, in der unmittelbar "Harmoniebewünschung" fließt. Dein Gedicht umgreift also, der Anmerkung nach, somit vor allem das reflexive Nachhinein.
 

wiesner

Mitglied
Ja, das reflexive Nachhinein [etwas holprig, scheint mir] ... erwachsen aus der Selbstausdünnung der Harmonie durch ihr ständiges Gewünschtsein, was, so will es das Gedicht, in eine harte Wirklichkeit mündet.

@MarcL @stadtgeflüster

Danke Euch beiden für den Besuch und die schönen Wertungen!

Béla
 

Rachel

Mitglied
Ein Löffelchen für die liebe Mama ... und natürlich sofort auch ein ausgleichendes Löffelchen für den lieben Papa.
Die Harmonielehre der Kindheit ... Spinat!

Klasse Gedicht! Du hast das Spielerische einfach raus, lieber Béla!

Grüße, Rachel
 



 
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