ein mann

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sufnus

Mitglied
Ja. Also.
Das ist mir irgendwie ehrlich gesagt ein bisschen daneben gegangen: Um nämlich der Wahrheit die Ehre zu geben, war der Ursprungsplan (angeregt, aber jetzt losgelöst von den kürzlichen Lyrikdefinitionsdiskussionen), einen Text in der zeilenumbrüchigen Gedichtgestalt zu schreiben, der nach meiner Definition gar keine Lyrik ist. Eine Art schriftspielerischer Gedankenselbstversuch.
Aber dann hat der Text echt ab der Einführung vom "Liebsten" ohne Witze ein Eigenleben entwickelt und sich selbst zu Ende geschrieben. Ich durfte nur noch zuschauen. Das war zum Fürchten.
Und nein, jetzt veräppel ich Euch nicht und ich bin auch (relativ) nüchtern.
Mannmannmann!
LG!
S.
 

Ubertas

Mitglied
Lieber Sufnus,

Aber dann hat der Text echt ab der Einführung vom "Liebsten" ohne Witze ein Eigenleben entwickelt und sich selbst zu Ende geschrieben. Ich durfte nur noch zuschauen. Das war zum Fürchten.
Wurf ein: da ist nix daneben gegangen, selbst an der Schwelle zum Promillebereich, nullkommanullnix!
Würd ich unter jede Strophe 'Funken' schreiben können, wäre es nur ein Teilausdruck dessen, was du mit deinen Worten erreichst.
Für mich ist dieses Gedicht ein zutiefst trauriges, das mir hinschreibt, all das, was gefühlt wird und trotzdem oft nicht greifbar ist. Mit deinem Gedicht wird es das:)
Daher der Volltrefferpfeil ins Herz, von mir.
Sei dahingeworfen: nur eine Deutungsweise. Es gibt viele mehr.
Das ist wunderschön, lieber sufnus!
1uhr21Gruß ubertas
 

Scal

Mitglied
Mich beeindruckt Dein schriftspielerischer Versuch sehr, denn die letzte Strophe hat - in Beziehung gesetzt zum Vorangehenden - eine außerordentlich prägnante, "waidwunde Weite". Die erste

auf dem heim-
weg er trug


und die letzte Strophe sind - meiner Einschätzung nach - "verantwortlich" für den Lyrikcharakter des Textes.
Es wäre eine interessante Herausforderung, diesen oder andere lyrischen Text in eine Prosaform, in eine kurze Erzählung umzuformen. Mit welchem Satz, mit welchen Worten beginnen? (Warum. Er hatte den Supermarkt verlassen, war die Regale entlang gegangen ...) Vielerlei Möglichkeiten.

LG
 

Rachel

Mitglied
Der Lyrik-Moment entsteht für mich in der 4. Strophe, wo und weil sich ab da wie ich finde mögliche Verhältnisse auftun. Interessante Nummer! :)
 

sufnus

Mitglied
Hey, Ihr Lieben!
Vielen Dank für die Erfreunisbeanmerkungen! :)
Mit "danebengegangen" @Ubertas meinte ich, dass der Plan des Schreiberlings, nämlich ein Nicht-Gedicht mit Zeilenumbruch zu verfassen, vom Text einfach ignoriert wurde. Ich wurde meiner Autorität beraubt! *heul* ;)
Und interessant, lieber @Scal , dass Du schon in den beiden heim-weg-Zeilen einen Kristallisationspunkt für Gedichtliches erkennst, als ich das notierte, war ich noch der Meinung, den Text im Griff zu haben. Deinem Hinweis folgend, vermutlich eine irrige Ansicht. :) Definitiv ist mir das dann aber in der 4. Strophe entglitten, das sehe ich genauso wie Du, liebe @Rachel, ab da hat dann der Text-Autopilot den Blinker zur Anschlussstelle "Lyrik" gesetzt und am Schluss ging dann der ganze schöne Plan meiner Wenigkeit voll in die Wolken.
Jetzt bleibt mir als letzter Versuch einer Teil-Wiederaneignung des Textes noch die Transkription in meine übliche Schreibweise (denn die Kleinschreibung ohne ä und ü war ja nur lyrische Maskerade) und Korrektur einiger etwas unnaheliegender Zeilenumbrüche. Ab dann kann der Text dann von mir aus treiben, was er will. ;)
Aber an meinem Ursprungsprojekt bleib ich bei sich bietender Gelegenheit dran.
LG!
S.
 



 
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