Melani Raasch
Mitglied
Ein Meer aus Wolken:
Wie die Wolken des Meeres, die sich in einer stürmischen Seenacht aufbäumen, ragen die Berge nun vor meinen Augen aus dem Meer der Täler. Dicht bewaldet, nur durchschnitten von den riesigen Masten der Überlandleitungen. Ich stehe mit meinem Fahrrad am Rand eines Stoppelfeldes. Hier und da liegen noch Heureste auf einer gemähten Wiese, verfault und gelb vom gestrigen Regen. Auf einer Weide weiter unten grasen Kühe. Kein Auto weit und breit. Die Sonne klettert gerade über den Rücken einer Berges, bleich und hell scheint sie mir noch recht verschlafen zu sein. Goldene Strahlen fallen auf den Dunst und den Nebel, die sich langsam aus den Tälern erheben. Schneeweiß bis himmelblau wie Watte, über die man mühelos hinüber zur anderen Seite des großen, weiten Tals schreiten könnte, wie es scheint. Die dichte, wabernde Masse versperrt mir den Blick in die Tiefe. Ich bin allein und doch fühle ich mich nicht so. Die sanfte Morgenbriese, die mir durch das Haar weht, scheint mir etwas zuzuflüstern. Ich bleibe noch und sehe, wie der Wind nun beginnt das Meer aus weißer Watte zu zerreißen. Einzelne Wolken steigen hoch und immer mehr treiben davon. Die Ruhe scheint vorüber zu sein, denn nun ähnelt das ganze Tal einem brodelnden Hexenkessel, aus dem langsam und bedächtig Blasen aufsteigen und heißer Dunst davon treibt. Wie lange es wohl noch dauern wird, bis der Wind das Tal vollständig von den Schleiern der Nacht befreit haben wird? Aber solange kann ich nicht mehr warten. Seufzend schwinge ich mich wieder auf mein Fahrrad und radle mit der frischen Milch hinunter ins Tal, direkt in die dichte Wand aus weißem Nebel hinein.
Wie die Wolken des Meeres, die sich in einer stürmischen Seenacht aufbäumen, ragen die Berge nun vor meinen Augen aus dem Meer der Täler. Dicht bewaldet, nur durchschnitten von den riesigen Masten der Überlandleitungen. Ich stehe mit meinem Fahrrad am Rand eines Stoppelfeldes. Hier und da liegen noch Heureste auf einer gemähten Wiese, verfault und gelb vom gestrigen Regen. Auf einer Weide weiter unten grasen Kühe. Kein Auto weit und breit. Die Sonne klettert gerade über den Rücken einer Berges, bleich und hell scheint sie mir noch recht verschlafen zu sein. Goldene Strahlen fallen auf den Dunst und den Nebel, die sich langsam aus den Tälern erheben. Schneeweiß bis himmelblau wie Watte, über die man mühelos hinüber zur anderen Seite des großen, weiten Tals schreiten könnte, wie es scheint. Die dichte, wabernde Masse versperrt mir den Blick in die Tiefe. Ich bin allein und doch fühle ich mich nicht so. Die sanfte Morgenbriese, die mir durch das Haar weht, scheint mir etwas zuzuflüstern. Ich bleibe noch und sehe, wie der Wind nun beginnt das Meer aus weißer Watte zu zerreißen. Einzelne Wolken steigen hoch und immer mehr treiben davon. Die Ruhe scheint vorüber zu sein, denn nun ähnelt das ganze Tal einem brodelnden Hexenkessel, aus dem langsam und bedächtig Blasen aufsteigen und heißer Dunst davon treibt. Wie lange es wohl noch dauern wird, bis der Wind das Tal vollständig von den Schleiern der Nacht befreit haben wird? Aber solange kann ich nicht mehr warten. Seufzend schwinge ich mich wieder auf mein Fahrrad und radle mit der frischen Milch hinunter ins Tal, direkt in die dichte Wand aus weißem Nebel hinein.