Ein Sommertag - zwei Welten

LUPESIWA

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Ein Sommertag – Zwei Welten

Unbeschwertes Kinderlachen schwingt in Dur
und Moll bis in die Wipfel hoher Bäume.
Seifenblasen tanzen zwischen Wasserspielen,
platzen sanft im quirlig Treiben und rieseln wie ein
Sommerregen auf erhitzte Kinder nieder, deren
Augen strahlen um die Wette mit dem Sonnenschein.
Auch kleine Akrobaten hangeln sich am dicken Seil
vom Kletterbaum zum Abenteuerhaus,
vernaschen Eis und süße Watteberge,
ruhen müde dann in starken Armen aus.
Die zahmen Krähen picken letzte Krümel weg
und warmer Wind verbreitet würzige Gerüche
vom nahe gelegen Gerstenfeld.

Jenseits dieser schönen Welt da hocken Kinder
zwischen Trümmern auf verbranntem Land,
ins Elend schon hineingeboren und
das Lachen nie gelernt.
Die dünnen Arme bettelnd greifen, große Augen
hungrig schauen und der letzte Wassertropfen
perlt von spröder Haut, verdunstet schnell
wie alle Tränen auf dem heißen Sand.
Von Mauern tönen lautlos Klagelieder,
da - wo gestern noch die Hütte stand.

Und senken sich die Schatten nieder,
der Tag zur Nacht dann endlich werde,
bleibt nur ein Funkeln vieler Sterne
das alle Kinder mal gemeinsam haben –
auf der reichen und doch so armen Erde.
 



 
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