ein tag im januar

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HerbertH

Mitglied
ein tag im januar

ist wieder da
mit all den erinnerungen
nachdenklichkeiten

der tag bis zu dem
immer der baum
stehenblieb denn
so feierte er mit

ein letztes mal
bis übers jahr
voller noch roter
äpfel und nüsse
und wunderkerzen

dann hieß es abschied
nehmen vom christfest
im kreise aller

kein norddeich radio
kündete mehr von den
seeleuten auf hoher see
oder den fernen häfen

denn silvester war schon
vorüber und die böllerei
trieb strolch nicht
mehr in die tiefste ecke
unter dem sofa.

woher sollten wir damals
schon wissen dass dies das
glück war was wir jetzt vermissen
 

revilo

Mitglied
kein norddeich radio
kündete mehr von den
seeleuten auf hoher see
oder den fernen häfen

was für eine schöne Erinnerung für mich....das haben wir immer zu Heilgabend nach der Bescherung gehört....als ich das las,lieber Herbert, habe ich sofort meine Mutter (sie wird in ein paar Tagen 90) angerufen und ihr von dem Gedicht erzählt.....was haben wir in herrlichen Erinnerungen geschwelgt.....

sentimentale Grüße von revilo
 

HerbertH

Mitglied
Lieber Karl,

freut mich, dass ich Dich in der Zeit zurückversetzen konnte.

Danke für Dein Hineinlesen und den Kommentar

Liebe Grüße

Herbert
 

HerbertH

Mitglied
Lieber Oliver,

Norddeich Radio war für uns immer sehr wichtig, und wir dachten an all die Seeleute, die jetzt in Südhalbkugelhitze oder in Sturmfahrten über den Atlantik fuhren. Vielleicht hat mir das zu meinen Strandliedern verholfen, dieses Denken über den Horizont hinaus.

Dass Ihr das auch gemacht habt: Toll. Ich habe vorher noch von keiner Familie gehört, die diesen Brauch teilte. Dank dafür an Deine Mutter und Dich :)

Liebe Grüße

Herbert
 

HerbertH

Mitglied
Lieber Walther und lieber Manfred,

danke fürs Hineinlesen + .... Es ist zwar ziemlich sentimental, aber das kommt derzeit wohl ganz gut :)

Liebe Grüße

Herbert
 

Perry

Mitglied
Hallo Herbert,

traditionsgemäß wird bei uns der Christbaum an Heilig Drei König abgebaut. Bei den Kindheitserinnerung gehört Weihnachten üblicherweise zu den schönsten.
Dein Text fängt das gut ein, zieht sich aber leider etwas in die Länge.
Meine Lieblingsstrophe ist die 5., weil sie den Blick übers Übliche weitet.
LG
Manfred
 

revilo

Mitglied
Moin Herbert, meine Mutter lässt Dich grüßen..... wir haben ausführlich über die Seemannsgrüße an Bord gesprochen.... ohne diese Radiosendung wäre es kein richtiges Weihnachten gewesen.....ich war zwar noch ein Kind, kann mich aber noch recht gut daran erinnern....wir scharten uns um das Radio (es war noch so ein altes mit einem elektrischen Auge) und lauschten andächtig.....danach gab es Würstschen mit Kartoffelsalat...all das hast Du mit Deinem Gedicht wieder hervorgeholt.....Danke!


LG revilo
 
G

Gelöschtes Mitglied 14278

Gast
Hallo Herbert,

an den „Gruß an Bord“ erinnere ich mich auch noch sehr gut – das Radiohören gehörte zum Heiligabend in Norddeutschland dazu wie Kartoffelsalat und Würstchen.

Gestolpert bin ich bei diesem Gedicht allerdings über die letzte Zeile: das Glück, was ist grammatikalisch nicht korrekt. Um zu viele das zu vermeiden, könnte man die letzten Zeilen eventuell so abändern:

woher sollten wir damals
schon wissen dass es
dieses glück war
das wir jetzt vermissen

Gruß Ciconia
 

revilo

Mitglied
an den „Gruß an Bord“ erinnere ich mich auch noch sehr gut – das Radiohören gehörte zum Heiligabend in Norddeutschland dazu wie Kartoffelsalat und Würstchen. ich bin allerdings eine Pflanze aus dem Ruhrgebiet und wir haben es auch gehört....

LG revilo
 

HerbertH

Mitglied
Kartoffelsalat & Würstchen ---

das ist immer noch _unser_ Weihnachtsessen, den Brauch habe ich inzwischen bis zur Donau mitgenommen...

"das Glück war was wir jetzt vermissen" ist nach dem Schnabel geschrieben, und so mag ich hier nicht grammatikalsch "steif" klingen.

Herzliche Grüße

Herbert
 
G

Gelöschtes Mitglied 14278

Gast
Na gut, Herbert, wenn Du meinst, dass man in der Lyrik keine Grammatikregeln braucht ... muss da wohl was dran sein. Du bist immerhin heute schon der Zweite, der sich die Sprache nach seinem Gutdünken zurechtbiegt ...

Gruß Ciconia
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hier biegt sich niemand die Lyrik nach Gutdünken zurecht. Es ist eher so, dass sich immer mehr Kommentatoren ein Gedicht nach ihrer Lesart zurechtbiegen ohne auch nur die geringste Rücksicht auf die Absicht des Autors zu nehmen.

Liebe Grüße
Manfred
 
G

Gelöschtes Mitglied 14278

Gast
der sich die Sprache nach seinem Gutdünken zurechtbiegt ...
Bitte immer genau lesen, lieber Franke!

ohne auch nur die geringste Rücksicht auf die Absicht des Autors zu nehmen
Die Absicht des Autors sollte allerdings in korrekter Sprache dargebracht werden, damit sie sich allen Lesern erschließt.

Gruß Ciconia
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Genau diese kleinliche Fehlersuche ist es, die immer mehr langjährige Mitglieder davon abhält, hier zu veröffentlichen.

Liebe Grüße
Manfred
 



 
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