ein toter spricht : zum leben

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JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Ralph,

"bewohnt" ist so stark, dass ich fast darüber hinwegsehen könnte, dass ab da für mein Empfinden nichts mehr kommt, was dieser Text bräuchte. Fast hätte es mich dazu gebracht zu übersehen, dass hier sonst für mein Empfinden die Poesie auf der Strecke bleibt.

Vielleicht aber auch nur ein Text, für den ich persönlich noch nicht so weit bin... Dir, das ist keine Ironie, traue ich so etwas durchaus zu, weswegen ich mich hier auch jeglicher Bewertung enthalten werde.

Beste Grüsse

Jürgen
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo joteS,

deinem gedankengang kann ich durchaus folgen.
vielleicht denke ich an eine umstellung die das "bewohnt" an den schluss stellt.

ja poesie!?
ab und an versuche ich mich an reimen. aber, auch nahc vielen jahren des dichtens, fühle ich mich meist dean ansprüchen der gereimten texte nicht gewachsen.

entschloss mich aber dennoch für dieses forum.

lg
ralf
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
...welchen Ansprüchen bitte? Du bringst einfach andere Qualitäten in deine Texte ein als ich in meine. Solange Du Qualitäten hast:

Weitermachen!
 

ENachtigall

Mitglied
Freut mich, Ralf, dass Du es hier angesiedelt hast; danke dafür!

Ich stimme Jotes zu, dass es nach "bewohnt" aufhören kann/sollte.
Die Zeilen danach verschwimmen, weil die Wahrnehmung von diesem "bewohnt" ganz gefangen genommen ist.
Es ist damit alles gesagt. Der Rest ist "schmückendes Beiwerk", dessen das Gedicht nicht bedarf.
Als Einreimgedicht besticht es durch die Intensität seines philosophischen Plots auf minimalistisch bescheidenem Raum.

Eindrucksvoll.

LG

Elke
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo elke,

ja ich werde in dieser richtung weiterarbeiten und also kürzen.
wenn ich es aber bei den ersten vier zeilen beliesse, mwäre es in meinen augen kein reimgedicht mehr.

meine überlegungen gehen im moment dahin, das "geschont - bewohnt" als klammer zu benutzen.

dann wird daraus ein anderer text und gegebenenfalls würde diese version dann gelöscht.

hinzu kommt das ich seit geraumer zeit an einem zyklus arbeite, dessen obertitel; " ein toter soricht:...."

herzlichen dank dis hierher

ralf
 

Ralf Langer

Mitglied
ein toter spricht: zum leben

fehlte mir der verstand,
stets reichte es mir - die hand
hab' mich für später geschont
und habe es einfach – bewohnt.
 

Ralf Langer

Mitglied
ein toter spricht: zum leben

fehlte mir der verstand,
stets reichte es mir - die hand.
hab' mich für später geschont,
und habe es einfach – bewohnt.
 
O

orlando

Gast
Hallo Ralf,
ich finde, nun hast du dich kaputt gespart, wobei ich der Nachtigall nur ungern ins Gehege komme. ;)
M. E. hätte es weniger bedurft, aus diesem im Kern ja guten Gedichts ein sehr gutes zu machen.
Gerade die Sache mit dem Souterrain finde ich schmückend ...
Mein Vorschlag ginge eher in diese Richtung:

ein toter spricht: vom leben

verstand ich nie sehr viel
das hat sich meistens nur ergeben
es fehlte am talent

zu häufig hab ich es geschont
und deshalb bloß – bewohnt

als übergangsappartement
im winter warm, im sommer kühl
mit vorratsraum, im souterrain gelegen

so oder so ....?

Jetzt könntest du noch für den letzten Vers etwas Ü-Liges finden. Denk mal an Asyl oder Gefühl ... oder was mit il oder eben ein Verswiederholung oder eine zusätzliche Reimwaise ...
Hoffentlich bringen dich meine Anregungen weiter. -
[Ich fände es schade um diesen geistreichen Text.]
LG, orlando
 
O

orlando

Gast
Sinngemäß wäre für den letzten Vers was mit "blöder Deal" auch nicht so übel ...
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo orlando,
hab dank für dein feedback.

es gibt diese moment der eigenen erkenntnis, momente mit denen der dichter seiner eigenen unzulänglichkeit ins hässliche anlitz schauen muß.

heute hatte ich einen dieser momente; und eine stimme in mir sagte: das ist noch nicht reif, das ist noch nicht was du wirklich sagen wolltest...

hm, ich arbeite an einem zyklus, der da heißen soll:
"ein toter spricht"

vor meinen inneren auge sehe ich schemenhaft ein triptychon.
aber bvor nicht alle drei texte den veröffenlichkeitsgrad erreicht haben, werde ich mich mit diesem text ersteinmal
zurückziehen.

vielleicht werde ich auch erst einmal löschen

nichtsdestotrotz, deine vorschläge und gedanken zu meinem text
haben geholfen
lg
ralf
 



 
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