Ein undankbarer Job

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gareth

Mitglied
Ein undankbarer Job

Oh Mann. Ich glaube es nicht. Schon wieder. Gestern hab ich noch 'aysha ich hab dich lieb' vom Verputz gekratzt. Kann mir denken, wer das war. Der guckt die immer so an. Keinen Schimmer von Liebe, aber Häuser versauen. Und jetzt der schöne Sandsteinsockel neben der Haustür. Eigentlich reicht es mir jetzt. Jetzt hab ich genug. Gegen die hast du keine Chance. Von mir aus sollen sie jetzt anmalen und ansprühen was sie wollen. Hier, ich stell euch meinen Abfalleimer hin. Hab ihn grad frisch geleert. Komm, sprüh sprüh sprüh.... Das war heute Nacht. Kann nur nach 2 Uhr gewesen sein. Als ich um 2 Uhr heim gekommen bin, war noch nichts. Glaub ich wenigstens. Nein, das hätte ich gesehen, das ist genau die Stelle, an die sich Evi gelehnt hat. Wenns halt doch vorher schon dran war, merkt sie das heute an ihrer weißen Hose. Auch nicht schlecht. Zicke. Tut jedesmal so ungläubig, wenn ich ihr sage, dass sie klasse aussieht. Aber dann lässt sie mich wenigstens. Wenn sie mit hoch gekommen wär, hätte sie heute morgen noch aufräumen können bei mir. Na, blöd ist die nicht. Faules Stück. Morgen kommen die Holzers aus Mallorca zurück. Der brutale Hund. Macht immer ein Geschiss um sein Haus und ich bins dann jedesmal. Da gibt’s nichts. Immer bin ich es. Der weiß ja zwar genauso wenig, wie man es machen soll, aber ich soll auf jeden Fall dafür sorgen, dass die Sauerei aufhört. Ich wär´schließlich der Hausmeister. Geschwätz. Hat mir schon mit Rausschmiss gedroht. Ich kann es gar nicht abwarten, bis er wieder da ist und das sieht. Ich krieg das bestimmt nicht weg. Toll. Bravo. Danke, ihr Analfabehten. Vorfreude ist die schönste Freude. Ihr seid dermaßen hohl, ihr Penner. Was habt ihr denn da überhaupt hingesaut. Sieht aus wie ein blauer Fleck. Von hier aus. Nein sie haben was geschrieben. Nein, hingemalt. Oh. Sieh mal. Maler. Künstler. Moderne Kunst. Selbstverwirklichung. Und ich kann es dann ausbaden. Ein Herz mit einem Pfeil durch. Bravo. Ganz was Neues. Wir haben das vor 30 Jahren schön sauber in die Rinde der Bäume geschnitzt. Ich jedenfalls. Für, wie hieß sie gleich. Marianne. Blöde Kuh. Total langweilig. Aber sich für was Besseres halten. Na, hast es ja erreicht. Frau Stadtrat Busch. Für den bist du, glaub ich, genau das Richtige. Aus der einen harmlosen Umarmung damals so ein Affentheater zu machen. Und wie die heut aussieht. Glück gehabt. Bei denen hättet ihr sprühen können. Die ist auch grad in Urlaub. Auf den Seychellen, soweit man hört. Macht bestimmt grad einen Kopfsprung in den traumhaft grünen Ozean. Aber bei der wird´s wohl eher eine Arschbombe. Denen ihr Haus ist sowieso dermaßen verdreckt, das ganze Jahr, genauso verlottert wie der Garten, da käm´s nicht d´rauf an, aber nein, das hier müssen sie ansprühen. Die Natursandsteinverkleidung muss es sein. Ich geh jetzt nochmal ins Bett.
 
S

Stoffel

Gast
Hallo gareth,

witzige kleine Sequentz aus dem Leben eines Hausmeisters.Musste an "Hausmeister Krause" denken, den hatte ich vor Augen.
Finde es flüssig geschrieben und ich mag diese Gedankensprünge..dieses von "Pontius zu Pilatius kommen":)

Einzig eventuell..
"Bei der hättet ihr sprühen sollen"!

lG
Stoffel
 

gareth

Mitglied
Hallo Stoffel,

Schön, dass es Dir gefällt :eek:)

Bei dem Sprühgedanken ist ihm halt wieder bewusst geworden, dass seine Marianne ja jetzt mit dem anderen verheiratet ist. Deshalb habe ich den Wechsel zum unpersönlichen "denen" gewählt.

liebe Grüße
 
S

Stoffel

Gast
hm...

"Ja, nun hast es erreicht, als Frau vom Stadtrat"(oder ähnlich)
Darauf würde ich es ok finden, mit "denen"und "der/deren( ihr) Haus".
Wenn etwas auf deren Heirat/Mann..hinweist.

lG
Stoffel
 

gareth

Mitglied
Du hattest natürlich recht, Stoffel,

und ich hab es jetzt verbessert. Gut, wenn wenigstenes eine(r) aufpasst. Danke für den Hinweis :eek:)

gareth
 
S

Stoffel

Gast
Aufpasser...:)

"für den bist du, glaub ich..."
hätt ich weggelassen.*sorry**smile*
Sonst ist es okidoki:)

man hätte natürlich nun auch noch...
ach nee, gut ists jetzt*lach*

lG
schönen Tag
Stoffel
 



 
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