Ein Versehen

helmut ganze

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Ein Versehen

Karl hat den Emil, ungelogen,
betrunken aus dem Teich gezogen
und ohne ihn, sagt er ganz offen,
wär’ Emil rettungslos ersoffen.

„Ich wollte nicht ins Wasser geh’n,“
sagt Emil, „das musst du versteh’n,
mit einem Navi für die Blinden,
sollt ich den Weg nach Hause finden.“

„Das gibt`s doch nicht,“ sagt Karl verstört,
„davon hab’ ich noch nichts gehört,
das weiß doch sicher jedes Kind,
du warst besoffen und nicht blind.“

„Doch, Karl, das find’ ich nicht gerecht,
ich hab nur ganz normal gezecht
und für den Heimweg, gitt i gitt,
gab mir der Wirt das Navi mit.“

„Oh Gott,“ stöhnt Emil jrtzt erneut,
den Suff hab ich schon tief bereut,
ich trank, mein Lieber, glaub ich wohl,
methylgepanschten Alkohol.“

Heidenau, den 09. 12. 2012
 



 
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