Morla Bernstein
Mitglied
Das Amselmädchen hat, wie es sich gehört, eine Mutter und einen Vater. Die Großeltern nisten weit weg, genauso die Schwester ihrer Amselmutter. Vater und Mutter fliegen jeden Tag fort, um Futter und Stroh für das Nest zu suchen. Trixi bleibt dann alleine im Nest. Ganz auf sich gestellt ist sie trotzdem nicht. Am Nachbarast wohnt eine laute, aber lustige Vogelfamilie, bei der sie manchmal vorbeikommt.
Nur an den Tagen, wenn der Wind ganz fest an den Ästen schüttelt und die kleine Amsel alleine im Nest hockt, drückt sie sich noch fester ins Stroh. Hie und da schielt sie dann über den Nestrand und sieht, wie die Vogeleltern vom Nachbarnest ihre Flügel über die Jungen ausbreiten, damit die nicht aus dem Nest hinausgebeutelt werden. Trixi hofft, dass Mutter bald nach Hause kommt. Bevor sie einschläft, kullern 2 kleine Tränen aus ihren großen Amselaugen. Trixi ist ja schon groß und so vernünftig.
Wenn die Mutter endlich von ihren Rundflügen zurück ins Nest kommt, bringt sie meistens etwas Gutes zum Fressen mit. Die dicken Käfer mag Trixi lieber als die Regenwürmer, weil sie beim Zerbeißen so lustig knacken. Manchmal kommt auch Vater Amsel ins Nest nach Hause. Er hat einen sehr anstrengenden Beruf, ist oft tagelang unterwegs, denn er ist königlicher Meinungsforscher. Er fliegt von einem Baum zum anderen, hört hier hin und da hin und berichtet dann dem König der Tiere, was das Tiervolk so denkt und spricht. Schade, denn Trixi möchte auch gerne mit ihrem Vater spielen, so wie sie es schon oft im Nachbarnest beobachtet hat. Aber Vater hat versprochen, wenn Trixi einmal groß ist, darf sie ihn auf einem seiner Dienstflüge begleiten.
Einmal, da vernimmt Trixi ein fremdartiges Trällern, das sie noch nie zuvor gehört hat. Und da passiert es. Vor lauter Neugier streckt sie ihren Kopf so weit sie kann und beugt sich über den Nestrand hinaus und – schwups – schon plumpst sie aus dem Nest und fällt und fällt und fällt – zum Glück in einen Strauch mit großen grünen Blättern. Ganz verdattert hockt Trixi nun am Boden, ihre Federn stehen kreuz und quer und sie piepst ganz fürchterlich: „Mama, Mama!“ Wie freut sie sich, als sie Mutter Amsels vertraute Stimme hört und es macht ihr fast gar nichts aus, dass der große fette Wurm, der in Mutters Schnabel zappelt, heute nicht auf Trixis Speiseplan steht. Wieder im sicheren Nest zurück, denkt sie sich: „Puh, noch mal gut gegangen!“
An manchen Tagen, wenn Trixi alleine im Nest hockt und auf Mutter mit dem Futter wartet, ist sie ganz verzweifelt: „Niemand wärmt mich, niemand kümmert sich um mich! Die Welt ist sooo ungerecht und kalt!“ Da zittert sie gleich noch mehr und weint sich in den Schlaf.
Irgendwann, ich glaub, es war, als sich die Blätter auf den Bäumen bunt färbten, hat Trixi eine Idee. Sie ist es leid, allein in ihrem Nest zu hocken und zu frieren. Sie hüpft auf den Nachbarast und fragt die Vogelfamilie, was die denn so gegen die Kälte im Nest tun. Aber die schauen sie nur verständnislos an, denn sie kuscheln sich immer zusammen.
Da denk sich Trixi: „Ich werd einmal den kleinen frechen Spatz fragen, der jeden Vormittag vorbeikommt. Der kann mir sicher helfen!“ Der Spatz ist nämlich, wenn er nicht gerade schläft, die meiste Zeit auf Abenteuerflug. „He, Spatz, was tust du, damit dir nicht kalt ist?“, ruft sie. Der Spatz zwitschert im Vorbeifliegen: „Mir ist nie kalt, weil ich immer unterwegs bin!“ Na ja, sehr viel gescheiter ist Trixi jetzt nicht. Soll sie ihr vertrautes Nest verlassen und auf die große Reise gehen? Nein, das will Trixi nun auch wieder nicht.
Die Tage vergehen und es wird immer kälter. Die Blätter fallen von den Bäumen und Trixi ist so klug wie zuvor. Ihre Mutter kommt nur mehr selten vorbei. Ihren Vater hat sie schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Die kleine Amsel ist jetzt auf sich allein gestellt. Da, plötzlich, hat sie eine Idee. Zum Kuscheln ist niemand da, und so weit herumfliegen wie der Spatz, nein, das traut sie sich nicht. Sie beginnt, die bunten Blätter einzusammeln und baut sich damit ein dickes Dach über ihr Nest. Zum Ein- und Ausfliegen lässt sie nur ein kleines Loch frei. Dann setzt sie sich in ihr neues Zuhause und genießt die Wärme. Schade ist nur, sie sieht jetzt nicht mehr die Sonne scheinen. Sie weiß nicht, ob gerade Tag oder Nacht ist. Mit ihren Nachbarn oder mit anderen Tieren auf der Durchreise kann sie so auch nicht mehr plaudern. Ob das wohl eine gute Idee war?
Unverzagt sucht Trixi nach einer Lösung. Auf einem ihrer Ausflüge trifft sie einen Kuckuck, der dick und fett in einem kleinen Nest wohnt. „Der schaut so zufrieden aus, den frag ich!“, denkt sie. „He, Kuckuck, ist dir nicht kalt, so ganz allein in deinem Nest?“ „Aber nein, kleine Amsel, mir ist nie kalt!“ Da staunt Trixi nicht schlecht und will wissen: „Gibt´s da einen Trick dazu? Wie machst du das? Also, wenn ich allein in meinem Nest sitze, ich friere immer. Sogar ein Dach hab ich mir schon gebaut. Aber das war auch keine gute Idee!“ Der Kuckuck lacht und sagt: „Komm her, ich verrate dir mein Geheimnis. Weißt du, ich sitz einfach so da und es ist mir warm. Das ist das ganze Geheimnis.“ Die kleine Amsel Trixi hört mit offenem Schnabel zu und wundert sich, dass ihr das selbst noch nicht eingefallen ist, wenn es doch so einfach ist. Schnell fliegt sie nach Hause und probiert das soeben Gehörte aus.
Trixi hockt in ihrem Nest und wartet, dass es endlich warm wird. Rundum fallen die Schneeflocken, Trixi sieht gar nicht über ihre Flügelspitzen hinaus. Sie übt und übt und ……
Plötzlich wird es Trixi seltsam warm. Sie spürt ihre dünnen Beinchen gar nicht mehr und die Flügel fühlen sich an wie warme Watte. „Hoppla“, denkt sie, „da stimmt doch etwas nicht!“ Nur mit Mühe kann sie aufstehen und eine Runde ums Nest fliegen. Beinahe wär sie jetzt in ihrem Nest eingefroren.
„Irgendetwas mach ich falsch!“, denkt Trixi. Da fällt ihr ein, dass der freche kleine Spatz einmal von einem großen grauen weisen Vogel erzählt hat. Hat ein Tierchen ein Problem und findet selbst keine Lösung, der große Vogel weiß sie bestimmt. „Den frag ich!“, sieht Trixi als letzten Ausweg aus ihrem kalten, einsamen Nest. „Aber wo find ich ihn? Es hilft nichts, los, auf geht´s! Irgendjemand wird mir schon den Weg zeigen können!“, beschließt das mutige, aber einsame Amselfräulein.
Die Reise ist sehr anstrengend. Ein paar Mal muss Trixi in einer Baumhöhle Unterschlupf suchen, sonst hätte sie der Wind geholt. Auf ihrem Weg findet sie viele liebe Freunde. Andere schütteln auf ihre Frage nach dem großen grauen weisen Vogel nur verständnislos den Kopf und drehen Trixi den Rücken zu.
Das Amselmädchen hat für den Abend ein gemütliches Plätzchen auf einer Ulme gefunden. Von dort hat sie einen schönen Ausblick auf ein großes Feld, das von einem dünnen grünen Teppich überzogen ist. „Es wird Frühling!“, freut sich Trixi und schläft sofort ein. Plötzlich hört sie neben sich Flügelschlagen und eine tiefe, angenehme Stimme spricht zu ihr: „Trixi, ich hab gehört, du hast etwas auf dem Herzen?“ Trixi weiß im ersten Moment nicht, ob sie träumt oder ob da wirklich jemand zu ihr spricht. Vorsichtig öffnet sie ein Auge, schaut um sich und sieht zwei große gelbe Punkte neben sich auf dem Ast sitzen. Ganz leise piepst sie: „Ist da wer?“ und hört die angenehme Stimme von vorhin sagen: „Ja! Mach halt dein zweites Auge auch auf, dann siehst du mich!“ Neben Trixi sitzt ein großer grauer Vogel und zwinkert mit seinen zwei gelben leuchtenden Augen. „Endlich hab ich dich gefunden!“ weiß es Trixi sofort und wäre vor Freude fast vom Ast gepurzelt. „Ich hab eine sehr wichtige Frage an dich, lieber großer Vogel. Ich möchte so gern immer das Gefühl von Wärme in mir haben. Aber ich weiß nicht, wie ich das machen soll. Kannst du mir vielleicht helfen?“
„Hm“, sagt die Eule, „das ist ganz einfach und auch wieder nicht! Viele versuchen, sich mit einem besonders dicken Federkleid zu wärmen, oder sie bauen sich ein ganz großes Nest mit dicken Wänden. Manche können keine Minute ruhig sitzen. Andre wieder suchen die Wärme in fremden Ländern. Aber so richtig warm ums Herz wird ihnen dabei nicht. Weißt du, Trixi, die einfachen Sachen sind oft die schwierigsten.“
Die Eule versinkt in ihre Gedanken und Trixi rutscht ganz unruhig auf ihrem Ast hin und her. „Mit etwas Übung findest du deine Wärme tief in dir drinnen. Vielleicht ist sie ein bisschen versteckt. Aber wenn du sie gefunden hast, kann dir nicht einmal der stärkste Sturm etwas anhaben. Es ist eine abenteuerliche Reise. Ich kann dir nur raten, mach dich auf den Weg!“, rät ihr der große graue weise Vogel.
Trixi weiß gar nicht, wie ihr geschieht. Hat sie das alles geträumt oder ……. Am nächsten Tag fliegt sie wieder nach Hause, mit dem festen Vorsatz, ab nun ihre eigene Wärme zu suchen.
Wenn du nun irgendwo eine kleine Amsel, wohlig aufgeplustert, sitzen siehst, vielleicht ist es Trixi, die ihre Nestwärme gefunden hat und sich dabei AMSELWOHL fühlt.
Nur an den Tagen, wenn der Wind ganz fest an den Ästen schüttelt und die kleine Amsel alleine im Nest hockt, drückt sie sich noch fester ins Stroh. Hie und da schielt sie dann über den Nestrand und sieht, wie die Vogeleltern vom Nachbarnest ihre Flügel über die Jungen ausbreiten, damit die nicht aus dem Nest hinausgebeutelt werden. Trixi hofft, dass Mutter bald nach Hause kommt. Bevor sie einschläft, kullern 2 kleine Tränen aus ihren großen Amselaugen. Trixi ist ja schon groß und so vernünftig.
Wenn die Mutter endlich von ihren Rundflügen zurück ins Nest kommt, bringt sie meistens etwas Gutes zum Fressen mit. Die dicken Käfer mag Trixi lieber als die Regenwürmer, weil sie beim Zerbeißen so lustig knacken. Manchmal kommt auch Vater Amsel ins Nest nach Hause. Er hat einen sehr anstrengenden Beruf, ist oft tagelang unterwegs, denn er ist königlicher Meinungsforscher. Er fliegt von einem Baum zum anderen, hört hier hin und da hin und berichtet dann dem König der Tiere, was das Tiervolk so denkt und spricht. Schade, denn Trixi möchte auch gerne mit ihrem Vater spielen, so wie sie es schon oft im Nachbarnest beobachtet hat. Aber Vater hat versprochen, wenn Trixi einmal groß ist, darf sie ihn auf einem seiner Dienstflüge begleiten.
Einmal, da vernimmt Trixi ein fremdartiges Trällern, das sie noch nie zuvor gehört hat. Und da passiert es. Vor lauter Neugier streckt sie ihren Kopf so weit sie kann und beugt sich über den Nestrand hinaus und – schwups – schon plumpst sie aus dem Nest und fällt und fällt und fällt – zum Glück in einen Strauch mit großen grünen Blättern. Ganz verdattert hockt Trixi nun am Boden, ihre Federn stehen kreuz und quer und sie piepst ganz fürchterlich: „Mama, Mama!“ Wie freut sie sich, als sie Mutter Amsels vertraute Stimme hört und es macht ihr fast gar nichts aus, dass der große fette Wurm, der in Mutters Schnabel zappelt, heute nicht auf Trixis Speiseplan steht. Wieder im sicheren Nest zurück, denkt sie sich: „Puh, noch mal gut gegangen!“
An manchen Tagen, wenn Trixi alleine im Nest hockt und auf Mutter mit dem Futter wartet, ist sie ganz verzweifelt: „Niemand wärmt mich, niemand kümmert sich um mich! Die Welt ist sooo ungerecht und kalt!“ Da zittert sie gleich noch mehr und weint sich in den Schlaf.
Irgendwann, ich glaub, es war, als sich die Blätter auf den Bäumen bunt färbten, hat Trixi eine Idee. Sie ist es leid, allein in ihrem Nest zu hocken und zu frieren. Sie hüpft auf den Nachbarast und fragt die Vogelfamilie, was die denn so gegen die Kälte im Nest tun. Aber die schauen sie nur verständnislos an, denn sie kuscheln sich immer zusammen.
Da denk sich Trixi: „Ich werd einmal den kleinen frechen Spatz fragen, der jeden Vormittag vorbeikommt. Der kann mir sicher helfen!“ Der Spatz ist nämlich, wenn er nicht gerade schläft, die meiste Zeit auf Abenteuerflug. „He, Spatz, was tust du, damit dir nicht kalt ist?“, ruft sie. Der Spatz zwitschert im Vorbeifliegen: „Mir ist nie kalt, weil ich immer unterwegs bin!“ Na ja, sehr viel gescheiter ist Trixi jetzt nicht. Soll sie ihr vertrautes Nest verlassen und auf die große Reise gehen? Nein, das will Trixi nun auch wieder nicht.
Die Tage vergehen und es wird immer kälter. Die Blätter fallen von den Bäumen und Trixi ist so klug wie zuvor. Ihre Mutter kommt nur mehr selten vorbei. Ihren Vater hat sie schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Die kleine Amsel ist jetzt auf sich allein gestellt. Da, plötzlich, hat sie eine Idee. Zum Kuscheln ist niemand da, und so weit herumfliegen wie der Spatz, nein, das traut sie sich nicht. Sie beginnt, die bunten Blätter einzusammeln und baut sich damit ein dickes Dach über ihr Nest. Zum Ein- und Ausfliegen lässt sie nur ein kleines Loch frei. Dann setzt sie sich in ihr neues Zuhause und genießt die Wärme. Schade ist nur, sie sieht jetzt nicht mehr die Sonne scheinen. Sie weiß nicht, ob gerade Tag oder Nacht ist. Mit ihren Nachbarn oder mit anderen Tieren auf der Durchreise kann sie so auch nicht mehr plaudern. Ob das wohl eine gute Idee war?
Unverzagt sucht Trixi nach einer Lösung. Auf einem ihrer Ausflüge trifft sie einen Kuckuck, der dick und fett in einem kleinen Nest wohnt. „Der schaut so zufrieden aus, den frag ich!“, denkt sie. „He, Kuckuck, ist dir nicht kalt, so ganz allein in deinem Nest?“ „Aber nein, kleine Amsel, mir ist nie kalt!“ Da staunt Trixi nicht schlecht und will wissen: „Gibt´s da einen Trick dazu? Wie machst du das? Also, wenn ich allein in meinem Nest sitze, ich friere immer. Sogar ein Dach hab ich mir schon gebaut. Aber das war auch keine gute Idee!“ Der Kuckuck lacht und sagt: „Komm her, ich verrate dir mein Geheimnis. Weißt du, ich sitz einfach so da und es ist mir warm. Das ist das ganze Geheimnis.“ Die kleine Amsel Trixi hört mit offenem Schnabel zu und wundert sich, dass ihr das selbst noch nicht eingefallen ist, wenn es doch so einfach ist. Schnell fliegt sie nach Hause und probiert das soeben Gehörte aus.
Trixi hockt in ihrem Nest und wartet, dass es endlich warm wird. Rundum fallen die Schneeflocken, Trixi sieht gar nicht über ihre Flügelspitzen hinaus. Sie übt und übt und ……
Plötzlich wird es Trixi seltsam warm. Sie spürt ihre dünnen Beinchen gar nicht mehr und die Flügel fühlen sich an wie warme Watte. „Hoppla“, denkt sie, „da stimmt doch etwas nicht!“ Nur mit Mühe kann sie aufstehen und eine Runde ums Nest fliegen. Beinahe wär sie jetzt in ihrem Nest eingefroren.
„Irgendetwas mach ich falsch!“, denkt Trixi. Da fällt ihr ein, dass der freche kleine Spatz einmal von einem großen grauen weisen Vogel erzählt hat. Hat ein Tierchen ein Problem und findet selbst keine Lösung, der große Vogel weiß sie bestimmt. „Den frag ich!“, sieht Trixi als letzten Ausweg aus ihrem kalten, einsamen Nest. „Aber wo find ich ihn? Es hilft nichts, los, auf geht´s! Irgendjemand wird mir schon den Weg zeigen können!“, beschließt das mutige, aber einsame Amselfräulein.
Die Reise ist sehr anstrengend. Ein paar Mal muss Trixi in einer Baumhöhle Unterschlupf suchen, sonst hätte sie der Wind geholt. Auf ihrem Weg findet sie viele liebe Freunde. Andere schütteln auf ihre Frage nach dem großen grauen weisen Vogel nur verständnislos den Kopf und drehen Trixi den Rücken zu.
Das Amselmädchen hat für den Abend ein gemütliches Plätzchen auf einer Ulme gefunden. Von dort hat sie einen schönen Ausblick auf ein großes Feld, das von einem dünnen grünen Teppich überzogen ist. „Es wird Frühling!“, freut sich Trixi und schläft sofort ein. Plötzlich hört sie neben sich Flügelschlagen und eine tiefe, angenehme Stimme spricht zu ihr: „Trixi, ich hab gehört, du hast etwas auf dem Herzen?“ Trixi weiß im ersten Moment nicht, ob sie träumt oder ob da wirklich jemand zu ihr spricht. Vorsichtig öffnet sie ein Auge, schaut um sich und sieht zwei große gelbe Punkte neben sich auf dem Ast sitzen. Ganz leise piepst sie: „Ist da wer?“ und hört die angenehme Stimme von vorhin sagen: „Ja! Mach halt dein zweites Auge auch auf, dann siehst du mich!“ Neben Trixi sitzt ein großer grauer Vogel und zwinkert mit seinen zwei gelben leuchtenden Augen. „Endlich hab ich dich gefunden!“ weiß es Trixi sofort und wäre vor Freude fast vom Ast gepurzelt. „Ich hab eine sehr wichtige Frage an dich, lieber großer Vogel. Ich möchte so gern immer das Gefühl von Wärme in mir haben. Aber ich weiß nicht, wie ich das machen soll. Kannst du mir vielleicht helfen?“
„Hm“, sagt die Eule, „das ist ganz einfach und auch wieder nicht! Viele versuchen, sich mit einem besonders dicken Federkleid zu wärmen, oder sie bauen sich ein ganz großes Nest mit dicken Wänden. Manche können keine Minute ruhig sitzen. Andre wieder suchen die Wärme in fremden Ländern. Aber so richtig warm ums Herz wird ihnen dabei nicht. Weißt du, Trixi, die einfachen Sachen sind oft die schwierigsten.“
Die Eule versinkt in ihre Gedanken und Trixi rutscht ganz unruhig auf ihrem Ast hin und her. „Mit etwas Übung findest du deine Wärme tief in dir drinnen. Vielleicht ist sie ein bisschen versteckt. Aber wenn du sie gefunden hast, kann dir nicht einmal der stärkste Sturm etwas anhaben. Es ist eine abenteuerliche Reise. Ich kann dir nur raten, mach dich auf den Weg!“, rät ihr der große graue weise Vogel.
Trixi weiß gar nicht, wie ihr geschieht. Hat sie das alles geträumt oder ……. Am nächsten Tag fliegt sie wieder nach Hause, mit dem festen Vorsatz, ab nun ihre eigene Wärme zu suchen.
Wenn du nun irgendwo eine kleine Amsel, wohlig aufgeplustert, sitzen siehst, vielleicht ist es Trixi, die ihre Nestwärme gefunden hat und sich dabei AMSELWOHL fühlt.
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