Hey, Ihr Lieben!

Es freut mich sehr, dass Ihr für Euch so Vielerlei in dem kurzen Gedicht vorgefunden habt. Und ganz besonders interessieren mich die kritischen Überlegungen von Nova und Petra...
... aber zunächst einmal ein Merci
@Aniella für die Betonung der Suchbewegung in dem Text. Diesen Aspekt zu unterstreichen ergibt durchaus Sinn. Bei den Stichworten "Wald" und "Märchen" kann man schnell bei verlorenen Kindern aus dem Hänsel-und-Gretel-Universum landen, die auf der Suche nach dem Weg (wohin auch immer) sind.
Ganz lieben Dank sodann
@N. Valen für die Analyse der Neologismen. Es freut mich vor allem, dass die "Einanderung" für Dich organisch-nachvollziehbar klingt. Das Wort "einander" ist ja schon beinahe etwas altertümlich. Das ist eigentlich ein Pronomen (insofern kann es in einem Satz wie "Wir lieben einander" ein Akkusativobjekt bilden), wobei sich dieses Pronomen m. E. schon auf halbem Weg zum Adverb befindet und entsprechend bereitwillig in unterschiedliche Bedeutungsrichtungen derivatisiert, etwa "füreinander", "untereinander", "miteinander" (oder auch "das Miteinander"). Was ich allerdings gemacht habe, nämlich ein -ung zu verbauen, das ist im Deutschen eigentlich nur für die Derivation von Verben in Substantive vorgesehen (öffnen => Öffnung, vorhersehen => Vorhersehung usw.). Demzufolge musste ich im Geiste erst ein Verb "einandern" konstruieren, aus dem sich dann das vorliegende Substantiv "Einanderung" bilden lässt. Um also hier
@petrasmiles Rückfrage vorzugreifen: Das Wort "Einanderung" ist etwa so gebildet worden wie das Wort "Wanderung" (auch der Anklang ist dabei im Gedichtkontext beabsichtigt), insofern tatsächlich nur ein "r".
Ansonsten,
@N. Valen , sprichst Du noch Leseflusshakelungen an, das ist ein total wichtiger Aspekt und bietet womöglich Verbesserungsansätze, ich bin mir nur nicht ganz sicher, ob Du damit rhythmische bzw. musikalische Irregularitäten meintest oder "Holperstellen" auf der Sinn-Ebene oder Brüche in der Perspektive (oder etwas ganz anderes

). Da würd ich mich über Ergänzendes von Dir sehr freuen.
In ähnlicher Weise fänd ich es auch hilfreich,
@petrasmiles , wo Du den (für Dich etwas störenden) Zusammenschnitt von Realem und Märchenhaftem siehst.

Bei "Zusammenschnitt" denke ich an Filmtechnik - hast Du das in dieser Weise gemeint? Also wie eine Art Bild- oder Szenenmontage im Film? Wenn ich Dich richtig verstehe, dann hast Du sehr genau einen ggf. etwas kritischen Punkt bei dem Gedicht herausgelesen. Aber ich frag lieber nochmal nach. *nachfrag*
Schließlich auch - last but not least - ein Dankeschön an
@klausKuckuck , dass Du die Vieldeutigkeiten und das "Geheimnis-Übriglassen" im Text betonst - daran ist mir ja immer (naja: oft) besonders gelegen.

Über den Vergleich mit "dritter Seite" würde ich aber ggf. vorschlagen, nun nach und nach den Schleier des Ruhenlassen zu senken. Es sind hier - so sehr ich Genervtheitsschwingungen in dieser .... hm ... Angelegenheit ... bei mir selbst wahrlich nicht leugnen kann - nur Unerfreulichkeitsfortführungen zu "gewinnen". Vermutlich auch nicht mein letztes Wort dazu. Aber... naja.... aber halt....
LG!
S.