hallo schrissi,
frei nach oscar wilde: „sind die kritiker uneins, dann ist der künstler mit sich im reinen“
so in etwa erinnere ich einen ausspruch wildes zm thema öffentliche wahrnehmung von kunst.
und hier scheint er mal wieder zu passen.
mir will scheinen, je kürzer ein text ist, dest präziser hat er im ausdruck zu sein.
ausnahmen können hier alle asiatischen formen von lyrik sein, zu denen ich aber persönlich keinen zugang-bisher- gefunden habe.
das erste was mir „unangenehm auffällt ist der titel, nicht der titel als solcher, das wortspiel hat seinen reiz, dem auch ich schon erlegen war.
aber – meine meinung – es tut keine not, das metaphorische dieser formulierung explizit darzustellen, so wie du es gemacht hast.
der leser weiß durchaus wie die les - und verständnisarten zu deuten sind.
hinzu kommt , auch nur meine meinung, das der autor, sich zu entscheiden hat, welche formulierung, die hier durch die schreibweise getrennt oder zusammen sichergestellt würde, die eigentliche blaupause des textes zu sein hat. iIch halte das für einen gewichtigen punkt, bei der ausarbeitung von gedichten. denn du hast durch die formulierungen und schreibweisen als autor die deutungshoheit, wie soll ich sagen – vielleicht – ersten grades.
danach entscheidet der rezipient, indem er seine „welt“ mit deinen worten abgleicht.
hier denke ich also wäre präzision gefordert.
wenn ich mir beim schreiben selbst nicht zu sicher bin, welche lesart die entschedende ist, versuche ich im gedicht beide unterzubringen.
vielleicht magst du einmal darüber nachdenken in deinem gedicht sowohl
„einblick“ als auch „ein blick“ einzupflegen:
z.,b.
Einblick
meine Augen sahen dich
hinter der Zeit
reichte ein blick:
unsere Seelen lächelten
naja, nur mal so aus der hüfte geschossen.
zum inhalt:
der text weiß leider nicht mich wirklich zu berüheren, das mag an mir liegen und so ist es mit der kunst.
dir einen lieben gruß
ralf