Der verschwundene Weihnachtsbaum
Eine Adventsgeschichte in 24 Teilen
21.Dezember
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21.Dezember
„Stimmt Emanuel, lass uns schnell nachsehen ob wir noch etwas retten können.“, antwortete Justin seinem Bruder.
Als sie an die Stelle kamen, an der Justin den brennenden Rucksack zurückgelassen hatte, erkannten sie das ganze Ausmaß des Brandes.
Fast alle Büsche waren verbrannt oder angesengt und von dem Rucksack war auch nicht mehr viel übrig.
„Da sind nur noch ein paar Stücke Papier.“, sagte Justin, schüttelte den Rest Asche ab und schaute sie sich genau an.
Es waren nur noch kleine Fetzen des Berechtigungsscheins und der Landkarte.
„Hier erkenne ich das geheime Tal in dem wir uns befinden. Es gehen mehrere Weg ab, aber ich sehe nicht welcher davon zu der Höhle mit dem Taxipulver führt.“
„Dann müssen wir halt auf gut Glück einen Weg wählen.“, meinte Emanuel zuversichtlich.
Eine andere Möglichkeit hatten die Zwei nicht.
Der Rabe Abrax war wahrscheinlich schon längst bei sich zu Hause angekommen und die beiden Tannen konnten sich nicht mehr bewegen und auch nicht mehr reden.
„Ich denke wir nehmen diesen Weg. Er liegt genau gegenüber der Richtung, aus der wir gekommen sind.“, überlegte Justin.
Mit allem übriggebliebenen Mut setzten die Brüder sich in Bewegung, immer gefolgt von dem verzauberten Karren mit den restlichen Geschenken.
Noch immer brannte die Sonne, als die Beiden das Tal verließen und in eine öde Gegend kamen.
Der Weg wurde immer felsiger, die Bäume und Büsche immer weniger.
„Meinst du das ist der richtige Weg?“, fragte Emanuel und wischte sich den Schweiß ab.
„Ich weiß nicht.“, antwortete sein großer Bruder unsicher.
Immer wieder kreuzten kleine Tiere ihre Bahn und verschwanden in Erdlöchern.
„Was sind das für Tiere?“
„Ich hab keine Ahnung, aber sehr freundlich sehen sie nicht aus.“, sagte Justin.
Die Tiere waren etwa zehn Zentimeter groß und sahen so aus wie Ameisen.
Nur ihre Fühler waren viel größer als bei Ameisen auf dem Planet Erde.
„Das sind wohl Zamboameisen.“, vermutetet Emanuel.
„Hoffentlich finden wir bald die Höhle oder etwas zu trinken. Ich hab so einen Riesendurst und kann nicht mehr laufen.“, jammerte er.
Die Beiden ließen sich erschöpft im Schatten eines Felsens nieder.
Sie waren so kurz vor ihrem Ziel und doch so weit weg.
„Die Höhle kann doch nicht so weit sein, Justin. Oder haben wir uns verlaufen?“
„Am besten wir machen jetzt eine kleine Pause und gehen gleich weiter. Ich denke es ist nicht mehr weit.“, versuchte Justin seinem Bruder Mut zu machen.
Er fühlte sich so müde und die Sonne brannte noch immer mit voller Macht vom Himmel.
„Aua, mich hat etwas gebissen!“, schrie mit einem Mal Emanuel und rieb sich die Hand.
Gerade noch sah er eine Zamboameise in einem Erdloch verschwinden.
Die Stelle, an der die Ameise zugebissen hatte, färbte sich schnell rot und wurde dicker.
„Justin, mir wird so komisch.“, flüsterte der Junge leise und schloss die Augen.
Entsetzt versuchte Justin seinen Bruder durch Schütteln wieder zum Bewusstsein zu bringen.
Plötzlich fühlte er unter seinem Hosenbein etwas herumkrabbeln.
Er blieb ganz ruhig und versuchte sich nicht zu bewegen.
Doch auch im anderen Hosenbein merkte er auf einmal diesen eklige Gefühl.
Ohne Vorwarnung biss die Ameise zu.
„Hilfe!“, schrie Justin laut, nur um kurz danach auch die Augen zu schließen.
Immer mehr Ameisen kamen von überall her und tasteten mit ihren Fühlern die zwei Jungs ab.
Dann krabbelten sie unter Justin und Emanuel, hoben sie einen Zentimeter vom Boden hoch und marschierten mit ihrer Fracht davon.
Was wollen die Ameisen von Justin und Emanuel?
Können sie gerettet werden?
Fortsetzung folgt am 22.Dezember