Eine Adventsgeschichte Teil 7 von 24

ArN

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Der verschwundene Weihnachtsbaum
Eine Adventsgeschichte in 24 Teilen
7.Dezember

„Guten Morgen,“ weckte sie Grete, die Hexe.
„Ich hoffe ihr habt gut geschlafen.“
Langsam öffneten Justin, Emanuel und der Kobold Gamma ihre Augen und streckten sich.
Es war zwar etwas ungewöhnlich für die zwei Brüder auf Stroh zu übernachten, aber sie waren nach den letzten Ereignissen so müde geworden, dass sie wie Murmeltiere geschlafen hatten.
Gamma war es sowieso gewohnt auf Stroh zu schlafen, sprang auf und fragte nach einem Frühstück.
„Natürlich könnt ihr etwas essen und trinken bevor wir uns auf den Weg in die Stadt machen, aber vorher solltet ihr euch waschen und die Zähne putzen.“
„Oh je,“dachte Emanuel,“das ist ja wie Zuhause!“
„Hier sind drei Badehosen, die könnt ihr anziehen.“, sagte Grete, nachdem sie vom Stall in die Hexenhütte gegangen waren.
„Wozu denn das? Ich dachte wir sollen uns nur waschen?“, fragte Justin erstaunt.
„Natürlich, aber auf meine Art.“, meinte die Hexe und lachte laut.
Als die Drei die Badehosen angezogen hatten, führte sie Grete nach draußen.
Zu ihrer Überraschung stand dort...
Ein kleiner Elefant.
„Das ist ein Waschelefant.“, erklärte Grete.
Der Waschelefant posaunte bestätigend, fing an einen Schwamm mit seinem Rüssel in Flüssigseife zu tunken und rieb die Kinder und den Kobold damit ein.
Dann saugte er aus einem Bottich Wasser auf und spritze sie nass.
Gott sei Dank war es in Zambo gerade Sommer und alle hatten große Freude an dieser Art von morgendlicher Dusche.
„Ich glaube jetzt ist aber genug.“, unterbrach die Hexe nach einiger Zeit den Badespaß.
Sie reichte jedem ein Handtuch, während der Waschelefant wieder in den Wald trotete.
„Und jetzt kommt das Zähneputzen!“, rief Grete laut in den Wald.
Aus dem Wald antworteten ihr helle Schreie, die klangen wie...
AFFEN.
Aus dem Wald kamen drei kleine Äffchen, mit Zahnbürsten in ihren Händen, gelaufen.
Grete gab jedem Äffchen aus einer Tube Zahnpaste auf die Bürsten und sie sprangen Emanuel, Justin und Gamma auf die Schultern.
„Ihr müsst schön den Mund aufmachen.“, sagte Grete lachend.
Wie elektrische Zahnbürsten begannen die Affen die Zähne der Brüder und dem Kobold zu putzen.
Zum Abschluss führten sie noch ihren berühmten Affentanz auf und verschwanden wieder im Wald.
„So sollte es jeden Morgen sein!“, lachten Emanuel und Justin und ließen dabei ihre blitzblanken Zähne aufleuchten.
*​
Nachdem auch das Frühstück, mit Brot, Käse und Wurst beendet war, sagte Grete:“Ich will mal sehen, ob wir auf Hexenart in die Stadt reisen können.“
Dabei öffnete sie einen Schrank und zum Vorschein kamen viele Hexenbesen von verschiedener Länge.
„Ah, hier ist er ja. Ausführung XXL!“, rief sie und holte einen ihrer Besen hervor, der bestimmt drei Meter lang war.
„Ich sitze vorne, hinter mir Gamma, dann Emanuel und zum Schluss Justin.“, gab die Hexe Anweisung, nachdem alle draußen vor der Hütte standen.
„Haben alle ihre Position eingenommen? Dann haltet euch gut am Vordermann fest!“, rief Grete nach hinten, umfasste den Stiel des Hexenbesens und hob mit ihren Passagieren ab.
Der Flug mit dem Hexenbesen machte den Kindern mindestens so viel Spaß wie eine Achterbahnfahrt im Phantasialand.
Schon bald hatten sie den Wald hinter sich gelassen und die Stadt kam in Sichtweite.
„So haben bei uns die Städte im Mittelalter ausgesehen.“, stellte Justin aus der Luft fest.
Er hatte in Geschichte immer gut aufgepasst, deshalb erkannte er sofort die Stadtmauer die viele kleine Fachwerkhäuser umschloss.
„Wir landen jetzt und müssen zu Fuß weiter gehen. Hexenbesen sind in der Stadt nicht erlaubt.“, sagte Grete und landete den Besen mit ihren Gästen sicher auf einer kleinen Lichtung.
Den Hexenbesen versteckte sie im Wald und die Vier gingen zu Fuß weiter.
Der Feldweg, auf dem sie unterwegs waren, führte direkt auf ein bewachtes Tor zu.
Die zwei Wachen die dort standen waren bekleidet mit einer gelb-rot gestreiften Uniform, einem Brustpanzer und einem Helm.
Außerdem hatten sie eine Lanze in der Hand, ein Schwert an der Seite und schauten grimmig.
„Halt!“, rief der eine.
„Sagt wer ihr seid und was ihr wollt!“, rief der andere und schaute noch grimmiger.
„Wir sind...“, begann Grete zu erklären.
„Moment mal! Das ist doch die Hexe, die die Kinder vergiftet hat!“, entfuhr es plötzlich dem einen Torwächter.
Sofort kamen auch die zwei Wachen von der anderen Seite des Tores und die vier Gefährten sahen jeder eine Lanze auf sich gerichtet.
„Wir bringen euch jetzt zum Richter. Der wird dann entscheiden was mit euch geschehen soll.“
Der Kobold und die zwei Jungen schauten die Hexe nur fragend an.
„Ich hab keine Ahnung was hier los ist.“, flüsterte Grete und schüttelte den Kopf.

Hat die Hexe wirklich Kinder vergiftet?
Können die Vier sich befreien?

Fortsetzung folgt am 8.Dezember​
 



 
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