Friedrichshainerin
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Unverkennbar der Tonfall. Wenn ich sie reden hörte, kamen bei mir immer Heimatgefühle auf. Sie war Norddeutsche durch und durch. Ihre Herkunft konnte sie nicht verleugnen. Wollte sie wohl auch gar nicht. Nadia und ich sind fast Landsmänninnen.
Denn ich komme zwar nicht aus Schleswig Holstein, aber dafür gleich von nebenan, von der östlichen Seite, aus Mecklenburg. Ich kam ins Staunen, als meine Mutter mir mal erzählte, wieviel Verwandtschaft wir in Hamburg haben, denn vor Mauerbau waren und wiederum seit Neunundachtzig sind wir und Schleswig Holstein Nachbarn.
Für sie spielte bestimmt auch eine große Rolle, dass sie einen Vater hatte, der Sudanese war und eine Mutter, die aus Hamburg stammte. Aufwachsen zwischen den Kulturen. Bestimmt hat sie sich gewünscht blond und blauäugig zu sein. Deshalb auch die Anziehungskraft die blonde, blauäugige Männer auf sie ausübten. Wir wissen, wer gemeint ist.
Ich habe ihre Autobiografie gelesen. Darin schreibt sie, dass ihr Vater, ein Moslem, sich für sie schämte. Er hatte nicht verstanden, dass seine Tochter unbedingt hier ankommen wollte.
Ich habe sie mal bei irgendwas mit Kochen im Fernsehen erlebt. Mir fiel auf, dass sie extrem symphatisch war. Völlig ungekünstelt. Authentisch sagt man dazu.
Was sie über die Männer in ihrer Biografie schreibt ist echt betrüblich. Sind alles scheinbar welche, wo man froh sein kann, ihnen nie begegnet zu sein. Vom gleichen Schlag wie ein gewisser blonder Komponist und Moderator. Reich, geizig, egoistisch. Den Satz von ihr fand ich cool. „Die Männer, die Geld haben, sind geizig.“ Besonders der eine Typ ist mir in Erinnerung geblieben. Ein Millionär, der in seiner Markenküche nie gekocht hat, damit es keine Wasserflecken auf der Spüle gibt.
Oft haben Leute, die ein bisschen exotisch aussehen, auch Asiaten geht es so, das Pech nur als Sexobjekt wahrgenommen zu werden. In so jemand projizieren die Leute wohl ihre wildesten Fantasien rein. Dabei ist er ein ganz normaler Mensch. Wer hat nicht schon den Ausdruck: „Heiße Schwarze“ gehört.
Das ist ja wie in finsteren Sklavenhalterzeiten. Manchmal bemühen sich die falsch Eingeschätzten sogar noch, die an sie gestellten Ansprüche zu erfüllen, um zu gefallen. Das geht natürlich nicht lange gut. Man kann ein paar Stunden auf der Bühne stehen, um eine Rolle zu spielen aber eben nicht vierundzwanzig Stunden lang jeden Tag die Woche.
Wäre die Hafenstraße die Lösung für sie gewesen? Ich glaube nicht. Trotz dem ganzen Gequatsche über die Befreiung der Frau wäre sie für die ganzen abgebrochenen Psychologiestudenten da auch bloß Sexobjekt gewesen. Das Einzige wäre gewesen, dass sie da deutlich bessere Musik zu hören gekriegt hätte.
Da sitzen nämlich auch solche Machos wie ein gewisser Blonder. Das habe ich hier in Berlin in der Hausbesetzerszene mitgekriegt. Bloß, dass sie sich anders verkaufen.
Eigentlich war sie ja völlig unpolitisch. Mit dem Feminismus hatte sie wohl nichts im Sinn. Im Gegenteil. Sie hat versucht, den Typen alles Recht zu machen. Hat auch nicht geklappt.
Jetzt ist sie also nicht mehr unter uns. Ich habe sie mal im TV gesehen, das ist schon ein paar Jahre her, wie sie bei ihrem Kumpel lebte, der ein Hotel besaß. Da war sie körperlich in einem sehr schlechten Zustand.
Der Reporterin, fast noch ein junges Mädchen, merkte man deutlich die Gewissensbisse an. „Was mache ich eigentlich hier?“, wird sie sich gefragt haben. Denn N war offen und warmherzig. Mir war unklar, warum sie sich so dermaßen selbst entblößte. Wegen den paar Mark? Damals hatte ich das Gefühl, dass sie die Leute schockieren wollte. „Was ihr sehen wollt, das gebe ich euch.“ Bewußte Provokation?
Darstellern in Reality-Shows, die den ganzen Blödsinn machen, den die Fernsehstationen von ihnen fordern, nach dem Motto: „Für Geld mache ich alles“, wird jetzt etwas mulmig werden. Man wartet manchmal regelrecht darauf, dass sie endlich einen Vertreter wählen, der vor die Kamera tritt und sagt: „Wir haben beschlossen zu streiken. Durch diesen stinkenden Schlamm kriechen wir nicht. Wir lassen uns unsere Würde nicht nehmen.“ Natürlich sind sie dann verbrannt, kommen auf die Schwarze Liste und bekommen keine Jobs mehr. Und genug andere nehmen nur zu gern ihre Plätze ein und essen sogar den stinkenden Schlamm.
Die Presse muss sie regelrecht gehasst haben. Sie wollten sie unbedingt fertigmachen. Ständig las man in den Boulevardblättern: N wieder neue Schulden, kommt gerade im Rollstuhl aus Krankenhaus, betrunken bei Party usw. Nur so´n Scheiß. So was passiert vielen, und keinen interessierts. Aber an ihr hatten sie sich festgebissen. Das war ne richtige Hetzjagd und eine öffentliche Diffamierungskampagne.
Ich sehe sie noch vor mir, wie sie in den Zeitungen von Bild zu Bild, und im TV von Fernsehauftritt zu Fernsehauftritt immer magerer wird, geradezu dahinschwindet. Man könnte sagen: fast schon elegisch wirkt. Jetzt hat sie sich wohl völlig aufgelöst.
Denn ich komme zwar nicht aus Schleswig Holstein, aber dafür gleich von nebenan, von der östlichen Seite, aus Mecklenburg. Ich kam ins Staunen, als meine Mutter mir mal erzählte, wieviel Verwandtschaft wir in Hamburg haben, denn vor Mauerbau waren und wiederum seit Neunundachtzig sind wir und Schleswig Holstein Nachbarn.
Für sie spielte bestimmt auch eine große Rolle, dass sie einen Vater hatte, der Sudanese war und eine Mutter, die aus Hamburg stammte. Aufwachsen zwischen den Kulturen. Bestimmt hat sie sich gewünscht blond und blauäugig zu sein. Deshalb auch die Anziehungskraft die blonde, blauäugige Männer auf sie ausübten. Wir wissen, wer gemeint ist.
Ich habe ihre Autobiografie gelesen. Darin schreibt sie, dass ihr Vater, ein Moslem, sich für sie schämte. Er hatte nicht verstanden, dass seine Tochter unbedingt hier ankommen wollte.
Ich habe sie mal bei irgendwas mit Kochen im Fernsehen erlebt. Mir fiel auf, dass sie extrem symphatisch war. Völlig ungekünstelt. Authentisch sagt man dazu.
Was sie über die Männer in ihrer Biografie schreibt ist echt betrüblich. Sind alles scheinbar welche, wo man froh sein kann, ihnen nie begegnet zu sein. Vom gleichen Schlag wie ein gewisser blonder Komponist und Moderator. Reich, geizig, egoistisch. Den Satz von ihr fand ich cool. „Die Männer, die Geld haben, sind geizig.“ Besonders der eine Typ ist mir in Erinnerung geblieben. Ein Millionär, der in seiner Markenküche nie gekocht hat, damit es keine Wasserflecken auf der Spüle gibt.
Oft haben Leute, die ein bisschen exotisch aussehen, auch Asiaten geht es so, das Pech nur als Sexobjekt wahrgenommen zu werden. In so jemand projizieren die Leute wohl ihre wildesten Fantasien rein. Dabei ist er ein ganz normaler Mensch. Wer hat nicht schon den Ausdruck: „Heiße Schwarze“ gehört.
Das ist ja wie in finsteren Sklavenhalterzeiten. Manchmal bemühen sich die falsch Eingeschätzten sogar noch, die an sie gestellten Ansprüche zu erfüllen, um zu gefallen. Das geht natürlich nicht lange gut. Man kann ein paar Stunden auf der Bühne stehen, um eine Rolle zu spielen aber eben nicht vierundzwanzig Stunden lang jeden Tag die Woche.
Wäre die Hafenstraße die Lösung für sie gewesen? Ich glaube nicht. Trotz dem ganzen Gequatsche über die Befreiung der Frau wäre sie für die ganzen abgebrochenen Psychologiestudenten da auch bloß Sexobjekt gewesen. Das Einzige wäre gewesen, dass sie da deutlich bessere Musik zu hören gekriegt hätte.
Da sitzen nämlich auch solche Machos wie ein gewisser Blonder. Das habe ich hier in Berlin in der Hausbesetzerszene mitgekriegt. Bloß, dass sie sich anders verkaufen.
Eigentlich war sie ja völlig unpolitisch. Mit dem Feminismus hatte sie wohl nichts im Sinn. Im Gegenteil. Sie hat versucht, den Typen alles Recht zu machen. Hat auch nicht geklappt.
Jetzt ist sie also nicht mehr unter uns. Ich habe sie mal im TV gesehen, das ist schon ein paar Jahre her, wie sie bei ihrem Kumpel lebte, der ein Hotel besaß. Da war sie körperlich in einem sehr schlechten Zustand.
Der Reporterin, fast noch ein junges Mädchen, merkte man deutlich die Gewissensbisse an. „Was mache ich eigentlich hier?“, wird sie sich gefragt haben. Denn N war offen und warmherzig. Mir war unklar, warum sie sich so dermaßen selbst entblößte. Wegen den paar Mark? Damals hatte ich das Gefühl, dass sie die Leute schockieren wollte. „Was ihr sehen wollt, das gebe ich euch.“ Bewußte Provokation?
Darstellern in Reality-Shows, die den ganzen Blödsinn machen, den die Fernsehstationen von ihnen fordern, nach dem Motto: „Für Geld mache ich alles“, wird jetzt etwas mulmig werden. Man wartet manchmal regelrecht darauf, dass sie endlich einen Vertreter wählen, der vor die Kamera tritt und sagt: „Wir haben beschlossen zu streiken. Durch diesen stinkenden Schlamm kriechen wir nicht. Wir lassen uns unsere Würde nicht nehmen.“ Natürlich sind sie dann verbrannt, kommen auf die Schwarze Liste und bekommen keine Jobs mehr. Und genug andere nehmen nur zu gern ihre Plätze ein und essen sogar den stinkenden Schlamm.
Die Presse muss sie regelrecht gehasst haben. Sie wollten sie unbedingt fertigmachen. Ständig las man in den Boulevardblättern: N wieder neue Schulden, kommt gerade im Rollstuhl aus Krankenhaus, betrunken bei Party usw. Nur so´n Scheiß. So was passiert vielen, und keinen interessierts. Aber an ihr hatten sie sich festgebissen. Das war ne richtige Hetzjagd und eine öffentliche Diffamierungskampagne.
Ich sehe sie noch vor mir, wie sie in den Zeitungen von Bild zu Bild, und im TV von Fernsehauftritt zu Fernsehauftritt immer magerer wird, geradezu dahinschwindet. Man könnte sagen: fast schon elegisch wirkt. Jetzt hat sie sich wohl völlig aufgelöst.
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