Hallo Franka,
über die Qualität meiner Werke darf man ja geteilter Meinung sein, Aufsehen erregen wollte ich eigentlich gar nicht und die entstandenen Missverständnisse habe ich wohl leider größtenteils selbst verschuldet.
Also zurück zum Text.
Was macht diese Frage zu einem Gedicht? Ich kann dafür keine umfassende Antwort geben und angewiesen auf Interpretationen bin ich auch. Es gibt viele poetische Situationen und es ist gut möglich, dass das von mir beschriebene Bild dem nicht gerecht wird, was wirklich poetisch ist.
Was macht diese Frage zu einem Gedicht? Inhalt und Form.
oh grashalm unter meiner Sohle
wie fühlt es sich an mit der Industrie
zu liebäugeln?
Die emphatische Anrede, also das Zwiegespräch zwischen (meinetwegen) lyrischem Ich und Natur wird durch ein Erkennen getrübt, was poetisch sein kann oder nicht. Unser Leben ist gekennzeichnet durch Machtverhältnisse. Wir können nicht nicht manipulieren, wir üben Druck und Spannung aus, wir treten Gräser ein und Bäume klein, wir verkaufen uns dabei und empfinden dabei nichts, weil wir mit anderen Dingen beschäftigt sind, keine Augen für die Wirklichkeit haben, die wir nur zu einem geringen Teil wahrnehmen können. Aber was genau ich damit aussagen will, kann man wohl am besten verstehen, wenn man sich überhaupt erst auf diese Situation einlässt, ansonsten soll man es eben bleiben lassen.
Lg Kohlibri