Eine Nacht wie Elfenbein (gelöscht)

ENachtigall

Mitglied
Lieber Michael,

mir scheint, da sprechen Bilder vom feierlichen Abschied eines überaus beliebten "Dickhäuters".
Zufällig angeordnete Körper
in unmöglicher Krümmung
inmitten von Seide und Schmerz.
Du lässt den Leser teilhaben aus der distanzierten Perspektive eines Logenplatzes. So gewinnt die Szene eine Art tragische Eleganz. Ein Gedicht, das schwebt.

Liebe Grüße, Elke
 

namaqool

Mitglied
Liebe Elke,

interessante Sichtweise. Ganz anders als meine.
Womöglich die Crux der Kryptik. Vielleicht auch ihr Reiz.

Gruß

Michael
 

mitis

Mitglied
nun, da elkes deutung nicht die richtige zu sein scheint, und für herbert das gedicht nur "kryptisch" rüberkommt, beteilige ich mich mal am rätselraten: eine schwule szene? mann an mann und mann bei rachmaninoff-musik? (oder komm ich nur drauf weil ich gerade im essay-forum den beitrag "lust auf schwulsein?" gelesen hab?)
lg mitis
 
P

Peter Waldnacht

Gast
Ich glaube, das hat alles damit zu tun, dass früher die Klaviertasten aus Elfenbein waren. Für Rachmaninoff mussten Elefanten sterben. Oder so.
 
P

Peter Waldnacht

Gast
Danke mitis! :)

Weitergehend würde ich den Untergang eines Schiffes, eines dieser Luxusliner wie die Titanic, assoziieren.
Auf der Titanic selbst wurde, soweit ich weiß, Rachmaninoff nicht gespielt.
 
M

mirami

Gast
und ich vermute...

(in relativer unkenntnis jeglicher meisterleistungen der klassischen musik und ihrer schöpfer) es handelt sich um einen konzertsaal (mann an mann und mann) in dem ein gigantisches konzert stattfindet, wo rachmaninoffs größtes (elefantöses) werk vorgetragen wird. dazu wird dann ballett getanzt (körper in unmöglicher krümmung inmitten von seide und schmerz), alle anwesenden, die zuschauer, die akteure, verlieren dabei verzückt das gefühl von raum und zeit. und dann ists zuende... das konzert. aber es wird immer wieder aufgeführt bis man irgendwann rachmaninoff nicht mehr aufführt. dann stirbt nach ihm auch sein altes beeindruckendes werk. es ist dann wie ein ausgestorbenes mammut, notenblätter die in den archiven liegen. nur noch legende.

mit dem titel “eine nacht wie elfenbein“ assoziiere ich: eine wertvolle nacht. (elfenbein= wertvoll, unvergänglich, weiß= rein, edel , hart= nicht leicht zerstörbar, von kennern geschätztes nicht jedem zugängliches “material“)

ziemlich wahrscheinlich liege ich mit meiner interpretation als “kulturbanause“, was klassische musik betrifft, völlig falsch. dennoch haben deine zeilen auch auf mich eine interessant verzaubernde wirkung. diese wollte ich dir mal eben mitteilen, namaqool.

viele grüße
mirami
 

namaqool

Mitglied
Danke für eure Gedanken...

Ein Text, der mir ziemlich klar erschien, hat nun viele verschiedene Gesichter bekommen. Eines davon entspricht übrigens dem mir angedachten.

Gruß

Michael.
 



 
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