Eine Seltsamkeit

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Ich glaube, wir hatten Angst. Dunkelheit war gekommen. Nur der Schein des Feuers warf etwas Licht an die kahlen, kalten Wände. Mauern waren es. Keine Türen, die wir schließen konnten. Keine Fenster, die Schutz vor Kälte oder noch Schlimmerem boten. Ein mühsam gefangener und viel zu kleiner Fisch briet über dem Feuer. Der Duft und die Aussicht auf eine Mahlzeit ließ unsere Dämonen für ein paar Momente zur Seite treten. Für einen Augenblick fühlte es sich nach zuhause an. Doch es ließ sich nicht leugnen, wie schwer es war. Wie konnte es soweit kommen? Es war unbegreiflich. Die Geschwindigkeit, mit der die Katastrophe über uns hereingebrochen war. Plötzlich aus dem Alltag geworfen. Wir alle. Damit hatte niemand gerechnet. Rechen wollen. Wir versuchten zu leben. Der Frühling nahte. Vielleicht. Hoffnung. Und doch: Wir hatten Angst.
 

petrasmiles

Mitglied
Nanu, noch keiner da gewesen?
Da hat Dein Text aber mehr verdient.
hier fehlt ein 'n', nicht wahr?

Diesen Satz würde ich weglassen, weil die Balance nicht stimmt zwischen Schilderung und Reflektion:
Es war unbegreiflich.
Bei aller Ohnmacht - das ist aus der Vergangenheit geschrieben, 'Wir hatten Angst' - es könnte sein, dass sich der Erzähler von der Katastrophe auf eine höhere Ebene gelangt ist.

Liebe Grüße
Petra
 



 
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