Eine sportliche Woche

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
Eine sportliche Woche

Seit mehreren Tagen hatte Karin einen sonderbaren Schmerz im rechten Oberschenkel. Es schien ein Muskelkater zu sein, aber woher sollte sie den haben? Und dann auch nur im rechten! „Ist von alleine gekommen, muss auch wieder von alleine vergehen!“, war ihre Devise.
Am Montag ging sie zur Gymnastik in ihrem Senioren – Club. Nicht, weil sie Gymnastik mochte, sondern weil es eine neue Physiotherapeutin gab. Da musste sie doch schauen, was die neue anders macht als die alte und vor allem die Neuigkeit im Club – Tagebuch festhalten.
Die Gymnastik tat ihr sehr gut, die neue Vorturnerin war besser als all ihre Vorgänger.
Am Mittwoch hatte man im Club die Gelegenheit, Minigolf zu spielen. Auch das musste Karin ausprobieren. Der Preuße tut seine Pflicht, und wenn das rechte Bein noch so weh tut. Sie belegte den 3. Platz.
Am Donnerstag war wieder Gymnastik angesagt und wieder tat sie sehr gut, aber der Schmerz blieb und zog sich inzwischen von der Hüfte bis zu den Zehen.
Donnerstag Nachmittag gab es einen Vortrag über „Beweglichkeit im Alter“. Dazu gehörte eine halbe Stunde Rückenschule. Der Spaß daran machte die Schmerzen fast vergessen und auch, dass sie nun schon ein paar Nächte in Folge nicht richtig geschlafen hatte. Wenn man nicht weiß, wie man das schmerzende Bein lagern soll, dann findet man kaum Schlaf.
Aber am Freitag fand das obligatorische Kegeln statt – alle 14 Tage geht es auf in einen Jugendsportclub, der eine gepflegte Kegelbahn hat. Das Kegeln versäumte Karin nie! Da wurden die Zähne zusammengebissen und los geht’s! Sie leistete hier zwar nichts Besonderes – der 2. Platz von hinten war ihr eigentlich sicher – aber dabei sein ist alles.
Zum Erstaunen aller erzielte sie mit der letzten ihr zur Verfügung stehenden Kugel „alle Neune“! Vor Freude kreischend tanzte sie wild herum und stolperte dabei über ihre eigenen Füße – das linke Knie kam hart auf den Fliesen auf und da lag sie nun. Zum Glück war nichts weiter passiert, alles blieb heil.
Das Wochenende über blieb sie in Bewegung, damit vielleicht endlich der dämliche Schmerz aus dem Schenkel vergehen möge, aber der dachte nicht daran.
Einzig zur Wiederholung von „Genial daneben“ am Sonntagmorgen setzte sie sich hin. Als sie den Apparat einschaltete, war aber „Weck up!“ noch nicht zu Ende. Der TV Richter Alexander Hold sprach gerade das Wort „Oberschenkelhalsbruch“ aus. Wahrscheinlich hatte er in einer seiner letzten Folgen eine tote Oma oder Opa als Prozessgegenstand. Ihre Lieblingssendung danach war so reizend wie immer.
Zum Mittag war sie zum Essen eingeladen, aber die Schmerzen – nunmehr in beiden Beinen – waren so stark, dass sie sich nicht vor die Tür wagte.
Am Montag nahm sie den ausgemusterten Kinderwagen einer Nachbarin als Gehhilfe und schlich zu ihrem Club in der Hoffnung, dass ihr die Gymnastik wieder so gut tun würde. Sie klagte der Therapeutin ihr Leid. Die griff mit ihren intelligenten Händen nach dem Plagegeist und sagte: „Das wird bei Ihnen vielleicht der Ischiasnerv sein. Ich darf zwar keine Diagnose stellen, aber ich bin mir ziemlich sicher“.
Aus der „Hausapotheke“ des Clubs bekam Karin noch eine kleine Tube Voltaren und was soll ich sagen – am Nachmittag war Karin fast völlig schmerzfrei!
In Zukunft wird sie wohl keine Gymnastik mehr auslassen.
 

Retep

Mitglied
Morgen Flamarion,

das war schon eine sportliche Woche, das kann man wohl sagen.
Es ist dir gelungen, die Gedankengänge deiner Protagonistin real darzustellen.

z.B.:
„Ist von alleine gekommen, muss auch wieder von alleine vergehen!“, war ihre Devise.
- So denke ich auch.

Die Diagnose "Ischias" scheint mir etwas fraglich, auch die Verwechslung mit "Muskelkater".

Kleine Anmerkungen zum Text:

- und vor allem die Neuigkeit[blue]en[/blue] im Club ?

- Wahrscheinlich hatte er in einer seiner letzten Folgen eine tote Oma oder [blue]einen[/blue] Opa als Prozessgegenstand. ?

- mit ihren intelligenten Händen ?

Gerne gelesen.

Gruß

Retep
 
S

suzah

Gast
hallo flammarion,
hm, der absatz über das fernsehprogramm müsste m.e. nicht dabei sein.
im übrigen eine woche muskelkater, da müsstest du marathon gelaufen sein. hier vermute ich eher eine zerrung.
ja man sollte auch im alter so lange es möglich ist, immer regelmäßig gymnastik machen.
lg suzah
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
vielen

dank für s lesen und kommentieren.
retep - wenn man keine ahnung von ischias schmerzen hat, aber etwas vergleichbares anführen möchte, liegt mE muskelkater nahe. würde gern weitere meinungen dazu hören.
neuigkeit - eine, die des mirwirkens der neuen therapeutin.
intelligente hände hat jeder, der alles mögliche mit wenigen handgriffen schnell in ordnung bringen kann. so seh ich das jedenfalls.
einen (opa) werd ich noch einfügen.

suzah - das mit dem tv richter ist authentisch und ich glaubte schon, ein echo des vorabends zu vernehmen, wo ja 5 oberschenkelhalsbruchgeschichten zum vortrag kamen. du kannst dir voratellen, wie ich gekichert habe!

ganz lieb grüßt
 
S

suzah

Gast
hallo flammarion, hallo retep,
m.e. ist muskelkater nicht mit ischias zu verwechseln. wenn es muskelkater von der gymnastik wäre, würden beide beine schwerzen, ich bezweifle jedoch, dass man von seniorengym überhaupt muskelkater bekommt, die beanspruchung ist zu gering. eher sehe ich z.b., beim kegeln eine zerrung oder ischias, aber deine prot hatte die schmerzen ja schon vor diesen ganzen sportl. betätigungen. also vermutlich eine falsche bewegung (oder zu lange schlecht gesessen am computer). haha!
lg suzah
 



 
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