Als ich ans Fenster ging, saß dort, neben dem Fenstersims in der Dunkelheit, eine Taube. Ich wusste nicht, ob es Mitleid oder Melancholie war, die ich empfand, als ich das Tier in der Kälte sitzen sah. In der Ruhe der Nacht erwuchs in mir eine seltsame und insbesondere störende Regung. Mein Bauch fühlte sich an, als wäre er nass.
Schuldbewusst holte ich ein Stück Brot aus der Küche und warf einige Krümel in Richtung der Taube. Doch sie fand die Krümel in der Dunkelheit der Nacht nicht. Ich wollte das Tier würdigen, doch ich konnte es nicht zu mir rufen. Der Ekel stand mir im Weg. Sehr leise, damit die Nachbarn es nicht hören konnten, wünschte ich der Taube eine gute Nacht und schloss dann das Fenster.
Enttäuscht von meiner Unfähigkeit, eine Bindung zu dem Tier einzugehen oder ihm zumindest etwas Gutes zu tun, verließ ich den Raum. Die Tauben dieser Welt, welche Lehre könnt ihr den Menschen sein? Wenn man euch nur oft genug beachten würde. Beinahe hätte ich mich wegen des flattrigen Gefühls in meinem Bauch gegrämt. Es war immerhin keine Extremsituation. Vermutlich war die Regung sogar einfach nur ein Produkt meiner Nebennierentätigkeit.
Doch so unangenehm das Gefühl auch sein mochte, meine Wut und mein Zorn waren dahin. Auch meine Ängste waren wieder besser positioniert und nicht mehr gegen mich gerichtet. Ich dachte, die Taube wollte etwas von mir lernen, doch stattdessen hatte ich etwas von ihr gelernt. Lächelnd saß ich im Nebenraum und dachte bei mir, ob dies nicht allgemeingültig sei.
Verharren wir in niederen Gefühlen wie Scham, Angst oder vorwurfsvoller Wut, so müssen wir uns den Lebewesen zuwenden – mit gutem Willen. Das ist nicht ganz leicht. Deshalb ist die Taube ein Symbol des Friedens, da sie diesen Weg erleichtert. Sie vermag es, friedliche Regungen in uns Menschen auszulösen. Wer also dazu aufruft, Tauben zu verjagen, wünscht sich im Wesentlichen etwas anderes fort, als die Vögel.
Schuldbewusst holte ich ein Stück Brot aus der Küche und warf einige Krümel in Richtung der Taube. Doch sie fand die Krümel in der Dunkelheit der Nacht nicht. Ich wollte das Tier würdigen, doch ich konnte es nicht zu mir rufen. Der Ekel stand mir im Weg. Sehr leise, damit die Nachbarn es nicht hören konnten, wünschte ich der Taube eine gute Nacht und schloss dann das Fenster.
Enttäuscht von meiner Unfähigkeit, eine Bindung zu dem Tier einzugehen oder ihm zumindest etwas Gutes zu tun, verließ ich den Raum. Die Tauben dieser Welt, welche Lehre könnt ihr den Menschen sein? Wenn man euch nur oft genug beachten würde. Beinahe hätte ich mich wegen des flattrigen Gefühls in meinem Bauch gegrämt. Es war immerhin keine Extremsituation. Vermutlich war die Regung sogar einfach nur ein Produkt meiner Nebennierentätigkeit.
Doch so unangenehm das Gefühl auch sein mochte, meine Wut und mein Zorn waren dahin. Auch meine Ängste waren wieder besser positioniert und nicht mehr gegen mich gerichtet. Ich dachte, die Taube wollte etwas von mir lernen, doch stattdessen hatte ich etwas von ihr gelernt. Lächelnd saß ich im Nebenraum und dachte bei mir, ob dies nicht allgemeingültig sei.
Verharren wir in niederen Gefühlen wie Scham, Angst oder vorwurfsvoller Wut, so müssen wir uns den Lebewesen zuwenden – mit gutem Willen. Das ist nicht ganz leicht. Deshalb ist die Taube ein Symbol des Friedens, da sie diesen Weg erleichtert. Sie vermag es, friedliche Regungen in uns Menschen auszulösen. Wer also dazu aufruft, Tauben zu verjagen, wünscht sich im Wesentlichen etwas anderes fort, als die Vögel.