Arne Tranqil
Mitglied
der lange Bo - Hauptcharakter, Matrose
Xytraa - Fantasy Droge
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Sanft schimmerte die Hafenstadt in der Finsternis. Ihre Lichter blinkten verlockend mal am Ufer, mal als Reflexion im schwarzen Wasser. Wie ein toter Pfeil zerschnitt die modrige Barke die Nacht. Der lange Bo beugte sich über den Bug, atmete jeden Windstoß, der aus diesem schmierigen, schamlosen und nach Ekstase lechzenden Sündenpfuhl drang, tief ein.
Nur hinein ins flüssige Glück.
In den besinnungslosen Taumel für die er und seine Kameraden monatelang geschuftet haben, Blut und Wasser geschwitzt haben, für ein paar Tage an diesem Ufer. Schon tummelten sich die Matrosen wie Maden im Tageslicht auf der hell erleuchteten Gasse. Vor den Höhlen. "Die Bruchbude hier sieht edel aus. Genau richtig für feine Herren wie uns. Heute haben wir mehr Geld als Midas zu verprassen!" grölte eine Stimme hinter dem langen Bo. Schon wurde er hineingespült. Eine Wand von abgestandener, von Xytraa geschwängerter Luft prallte ihm entgegen. Der Lärm war hier noch dichter: Gekreisch, Gejohle, Geklirr und Geklimper noch lauter als auf den Straßen. Doch nicht heller. Nur verrußte Kugeln verteilten dämmriges Licht. Der lange Bo drängte sich in eine Sitznische. Über ihm diese Duftlampen, die alles mit Xytraa verpesteten. Schon fraß sich die bekannte, ersehnte Wirkung in die Gehirnwindungen.
Aus dem Augenwinkel bemerkte er, wie sich die ersten Nymphen aus der Schattenwelt lösten und sich an die Matrosen an den Tresen schlichen. Bos Haut kribbelte wie beim ersten Mal. Das dumpfe Wummern hinter den trockenen Augäpfeln begann. Wurde mit jedem Atemzug stärker. Ätzende Säure wurde durch die Adern gepumpt. 'Vielleicht sterben wir heute hier. Unsere Körper zerplatzen vor roher Lebenssucht '. Immer schneller pumpte es durch das Fleisch. Jede Faser seines Körpers wisperte dieses Wort: 'Xytraa!'
Die Augen der Nymphen brannten wie Magnesiumfackeln. Der Rest wurde von einem Schwall Finsternis verschluckt. Ein Matrose war schon stark betäubt. Zwei Nymphen rissen ihn von hinten weg vom Teller, drängten ihn an die Säule. Ihre Klauen bohrten sich in sein Fleisch. Eine fletschte die Zähne. Seine stummen Augen huschten viel zu langsam zu ihnen, überfordert. Die Rothaarige riss an ihm gewaltsam herum. Die, mit den wallenden schwarzen Haaren, leichte Münzen oder Perlen schimmerten in diesem Meer, ließ spielerisch ihre Finger über sein rechtes Ohr gleiten. Die eine Hand grazil um sein linkes Handgelenk, die Andere um sein Kinn. Sie zog sein Gesicht zu ihr hin. Direkt in den hypnotisierenden Blick, in die Magnesiumfackeln. Der andere Dämon riss heulend an seinem Opfer. Doch der hypnotische Blickkontakt brach nicht ab. Immer tiefer sank der Matrose in den Blick der Schwarzumlockten. Näher. Fast berührten sich ihre pulsierenden Gesichter. Er sog ihren süßlich stinkenden Atem ein. Nur noch wenige Augenblicke. Schon ruderte seine Rechte suchend im Leeren um diesen Körper zu diesen Augen zu berühren, zu packen und an sich zu ziehen.
Doch da rissen die beiden den Matrosen fort. Ein Stück weg von den Lippen. Die Schwarzhaarige brach die Verbindung zu ihrer Beute ab. Währenddessen, war das rothaarige Wesen verschwunden und es bildete sich ein Krake unter ihm. Nicht zwei sondern tausende von Armen umwucherten ihn, umschlangen seine Beine und fesselten ihn. Der Rausch pochte in ihm. Der Tanz begann. Wie Raubtiere fraßen sie ihn auf, beglückten ihn, verdienten ihr tägliches Brot. Obwohl der lange Bo ihn gut kennengelernt hatte auf der letzten Reise, sah er ihn hier zum letzten Mal. In den Ranken von zartweißen Armen.
In der endgültigen Hölle, nach der alle lechzten.
Der lange Bo drückte sich tiefer in die Ecke. Er genoss das Schauspiel. Die Aussicht auf die Schlachterei in der ersten Reihe. "Die Zeit ist gekommen, langer Bo." Ein Wesen blickte ihn an, ohne die Lippen zu bewegen. Eine völlig Fremde, die schon in der Sitznische gesessen haben musste, als er sich hier nieder ließ. Zwei mandarinfarbende Augen durchbohrten ihn. Auf der linken Seite wallendes Haar und auf der rechten Seite ein Garten aus kunstvoll verflechteten Lianen. Eine weiße Mamorstatue verhüllt in blutroten Tüchern. Schwarzgemalte Lippen im krassen Gegensatz dazu. "Ich habe dich erwartet", wisperte sie.
Das Wesen stand auf und glitt lautlos durch das Gewühl. Er merkte plötzlich, wie sein Körper wie eine Marionette mit aufgestanden war und folgte. Ein Schritt nach dem anderen. In die nächtliche Kälte hinein. Nur dem blutgetränkten Tuch hinterher. 'Ist das mein Ende? Der Tode vom langen Bo? Ich träumte doch von Heimat, von Friede. Was ist mein Ziel?'
Doch Friede kennen Matrosen nicht. Und ihre Heimat ist jedes Glitzern in der Finsternis.
Xytraa - Fantasy Droge
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Sanft schimmerte die Hafenstadt in der Finsternis. Ihre Lichter blinkten verlockend mal am Ufer, mal als Reflexion im schwarzen Wasser. Wie ein toter Pfeil zerschnitt die modrige Barke die Nacht. Der lange Bo beugte sich über den Bug, atmete jeden Windstoß, der aus diesem schmierigen, schamlosen und nach Ekstase lechzenden Sündenpfuhl drang, tief ein.
Nur hinein ins flüssige Glück.
In den besinnungslosen Taumel für die er und seine Kameraden monatelang geschuftet haben, Blut und Wasser geschwitzt haben, für ein paar Tage an diesem Ufer. Schon tummelten sich die Matrosen wie Maden im Tageslicht auf der hell erleuchteten Gasse. Vor den Höhlen. "Die Bruchbude hier sieht edel aus. Genau richtig für feine Herren wie uns. Heute haben wir mehr Geld als Midas zu verprassen!" grölte eine Stimme hinter dem langen Bo. Schon wurde er hineingespült. Eine Wand von abgestandener, von Xytraa geschwängerter Luft prallte ihm entgegen. Der Lärm war hier noch dichter: Gekreisch, Gejohle, Geklirr und Geklimper noch lauter als auf den Straßen. Doch nicht heller. Nur verrußte Kugeln verteilten dämmriges Licht. Der lange Bo drängte sich in eine Sitznische. Über ihm diese Duftlampen, die alles mit Xytraa verpesteten. Schon fraß sich die bekannte, ersehnte Wirkung in die Gehirnwindungen.
Aus dem Augenwinkel bemerkte er, wie sich die ersten Nymphen aus der Schattenwelt lösten und sich an die Matrosen an den Tresen schlichen. Bos Haut kribbelte wie beim ersten Mal. Das dumpfe Wummern hinter den trockenen Augäpfeln begann. Wurde mit jedem Atemzug stärker. Ätzende Säure wurde durch die Adern gepumpt. 'Vielleicht sterben wir heute hier. Unsere Körper zerplatzen vor roher Lebenssucht '. Immer schneller pumpte es durch das Fleisch. Jede Faser seines Körpers wisperte dieses Wort: 'Xytraa!'
Die Augen der Nymphen brannten wie Magnesiumfackeln. Der Rest wurde von einem Schwall Finsternis verschluckt. Ein Matrose war schon stark betäubt. Zwei Nymphen rissen ihn von hinten weg vom Teller, drängten ihn an die Säule. Ihre Klauen bohrten sich in sein Fleisch. Eine fletschte die Zähne. Seine stummen Augen huschten viel zu langsam zu ihnen, überfordert. Die Rothaarige riss an ihm gewaltsam herum. Die, mit den wallenden schwarzen Haaren, leichte Münzen oder Perlen schimmerten in diesem Meer, ließ spielerisch ihre Finger über sein rechtes Ohr gleiten. Die eine Hand grazil um sein linkes Handgelenk, die Andere um sein Kinn. Sie zog sein Gesicht zu ihr hin. Direkt in den hypnotisierenden Blick, in die Magnesiumfackeln. Der andere Dämon riss heulend an seinem Opfer. Doch der hypnotische Blickkontakt brach nicht ab. Immer tiefer sank der Matrose in den Blick der Schwarzumlockten. Näher. Fast berührten sich ihre pulsierenden Gesichter. Er sog ihren süßlich stinkenden Atem ein. Nur noch wenige Augenblicke. Schon ruderte seine Rechte suchend im Leeren um diesen Körper zu diesen Augen zu berühren, zu packen und an sich zu ziehen.
Doch da rissen die beiden den Matrosen fort. Ein Stück weg von den Lippen. Die Schwarzhaarige brach die Verbindung zu ihrer Beute ab. Währenddessen, war das rothaarige Wesen verschwunden und es bildete sich ein Krake unter ihm. Nicht zwei sondern tausende von Armen umwucherten ihn, umschlangen seine Beine und fesselten ihn. Der Rausch pochte in ihm. Der Tanz begann. Wie Raubtiere fraßen sie ihn auf, beglückten ihn, verdienten ihr tägliches Brot. Obwohl der lange Bo ihn gut kennengelernt hatte auf der letzten Reise, sah er ihn hier zum letzten Mal. In den Ranken von zartweißen Armen.
In der endgültigen Hölle, nach der alle lechzten.
Der lange Bo drückte sich tiefer in die Ecke. Er genoss das Schauspiel. Die Aussicht auf die Schlachterei in der ersten Reihe. "Die Zeit ist gekommen, langer Bo." Ein Wesen blickte ihn an, ohne die Lippen zu bewegen. Eine völlig Fremde, die schon in der Sitznische gesessen haben musste, als er sich hier nieder ließ. Zwei mandarinfarbende Augen durchbohrten ihn. Auf der linken Seite wallendes Haar und auf der rechten Seite ein Garten aus kunstvoll verflechteten Lianen. Eine weiße Mamorstatue verhüllt in blutroten Tüchern. Schwarzgemalte Lippen im krassen Gegensatz dazu. "Ich habe dich erwartet", wisperte sie.
Das Wesen stand auf und glitt lautlos durch das Gewühl. Er merkte plötzlich, wie sein Körper wie eine Marionette mit aufgestanden war und folgte. Ein Schritt nach dem anderen. In die nächtliche Kälte hinein. Nur dem blutgetränkten Tuch hinterher. 'Ist das mein Ende? Der Tode vom langen Bo? Ich träumte doch von Heimat, von Friede. Was ist mein Ziel?'
Doch Friede kennen Matrosen nicht. Und ihre Heimat ist jedes Glitzern in der Finsternis.
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