Einem großen Dichter gewidmet

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Einem großen Dichter gewidmet

H inter Brillengläsern lachte
E instmals sein verschmitzter Blick,
I mmer, wenn er Scherze machte,
N eue Reime sich erdachte,
Z eigte sich sein Wortgeschick.

E rnstes sagte er in feinen,
R einen Reimen, winzig kleinen,
H eiter fröhlich, Nonsens gleich,
A ber auch an Scharfsinn reich.
R uhend liegen seine Hände,
D ennoch lieben dessen Bände
T ausende Leute - noch heute.
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Lachmalwieder

Findest Du nicht, Heinz Erhard hätte ein seiner würdiges Wortspiel oder wenigstens eine originelle Pointe verdient? :confused:

Gruss

Jürgen
 
Hallo JoteS,
du hast generell recht, das hätte er. Hier habe ich aber bewußt eine Ausnahme gemacht. Das Gedicht paßt in der Tat nicht zu meinem Nick. Sonst schreibe ich nur und mit Vorliebe lustige Dinge. Hier stand für mich eher etwas Wehmut im Vordergrund (auch wenn es blöd klingt), denn Heinz ist ja nicht erst gestern verstorben. Aber; warum nicht noch einmal so ein Gedicht schreiben, in dem es witzig zugeht, nachdem ich den ernsten Teil hinter mich gebracht habe....

Danke für deinen Kommentar.

Viele Grüße
Steffen
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Zu kurz
Kaum daß auf diese Welt du kamst,
zur Schule gingst, die Gattin nahmst,
dir Kinder, Geld und Gut erwarbst -
schon liegst du unten, weil du starbst.
 
S

Sandra

Gast
Hallo Lachmalwieder,


ich lese Heinz Erhardt ebenfalls sehr gern und dein Akrostichon hat mir gut gefallen. Denke ich an sein Gefallen an Wortspielereien und an der Sprache an sich, glaube ich, dass sein Schlaganfall, bei dem ihm u.a. die Möglichkeit des Sprechens genommen wurde, ein besonders hartes Schicksal für ihn war. Nicht nur aus diesem Grund glaube ich, war es gut, Heinz Erhardt nicht mit Schalk und Witz nachzuahmen, sondern für ihn ein paar ruhigere, aber dennoch heitere Zeilen zu finden. Dass er vor lauter Lampenfieber vor einem Auftritt gerne mal ein, zwei Kurze trank, lässt ihn mir besonders sympathisch und menschlich erscheinen. Ich kann's verstehen! Schön, dass du an ihn erinnert hast und ganz ohne Anspielung möchte ich dich grüßen ...

... in nur vier Zeilen

In nur vier Zeilen was zu sagen
Erscheint zwar leicht, doch ist es schwer!
Man braucht ja nur mal nachzuschlagen;
Die meisten Dichter brauchen mehr...



P.S.Statt des Gedankenstriches in der letzten Zeile, wäre m.E. doch eine weitere Silbe (z.B. auch) flüssiger zu lesen. Ich stolperte ein wenig. (Keine Angst, es tat nicht weh)

Sandra
 
Hallo Sandra,
ich sehe das ganz genauso wie du. Ich wollte an Heinz erinnern, da kommt man um dessen Tod nicht herum. Wie könnte ich dann noch Ulk und Witz in das Gedicht bringen.
Was die letzte Zeile betrifft. Ja, in der Tat weicht sie im Rhythmus von den anderen ab, wodurch man leicht straucheln könnte. Der Grund liegt im dreisilbigen "Tausende". Ich hätte schreiben können: "Tausend Leute auch noch heute"
Ich habe mich dennoch dafür entschieden, weil er wirklich tauende Fans hat, tausend wäre nicht richtig. Dafür habe ich mich auch noch für einen kleinen Binnenreim entschieden, weil die letzte Zeile ja unabhängig von den anderen steht. Abgesehen davon ist ein treffender Abschluß mit "T" gar nicht so einfach. Da sind wir bei deinem Vers: Mit wenigen Worten viel sagen. Ich gebe zu, dass ich in an der letzten Zeile genau deswegen besonders lange gesessen habe und letztlich mit der Aussage aber zufrieden bin. Hast du vielleicht einen Alternativvorschlag zur letzten Zeile? Ich bin sehr offen für Vorschläge.

Ich danke dir herzlich für deinen freundlichen Kommentar.

Viele Grüße
Steffen
 

erbsenrot

Mitglied
super!

Hallo lieber Steffen,

endlich komme ich dazu dein Gedicht zu kommentieren, aber es ging leider nicht früher :)

Ich liebe Heinz Erhardt, so wie du, und ich finde, dass du ihn würdig und sehr gut gehuldigt hast.

Der Reim ist flüssig und ganz in Erhardts "Taktmelodie".

Über die letzte Zeile bin ich zuerst gestolpert, aber als ich das Gedicht mehrmals gelesen habe, fand ich das Ende sogar seeeeehr gut!
Bei jeder Zeile nimmst du den 4er Takt und nur bei der letzten Zeile 2x die 2 ... und gerade das macht einen tollen Abschluß!

Also... da kann ich nur eins sagen: Super! :)

Alles Liebe
Hilda
 
Liebe Hilda,
ich danke dir ganz herzlich für dein Lob. Auch wenn dir am Ende die letzte Zeile gut gefallen hat und ich vom Inhalt her auch nicht unzufrieden bin, so werde ich dennoch weitergrübeln müssen. Schließlich bist du auch gestolpert. Das T macht es mir bißchen schwer. Mal sehen.

Liebe Grüße
Steffen
 

erbsenrot

Mitglied
Hallo Steffen,

das kam mir grad so spontan...



H inter Brillengläsern lachte
E instmals sein verschmitzter Blick,
I mmer, wenn er Scherze machte,
N eue Reime sich erdachte,
Z eigte sich sein Wortgeschick.

E rnstes sagte er in feinen,
R einen Reimen, winzig kleinen,
H eiter fröhlich, Nonsens gleich,
A ber auch an Scharfsinn reich.
R uhend liegen seine Hände,
D ennoch lieben dessen Bände
T ausende Leute -

- noch heute -




Alles Liebe
erbsenrot
 
Hallo Hilda,
an sich ist das ein netter Gedanke und verstärkt auch noch den Sinn, aber es sollte unbedingt nur Heinz Erhardt vorn stehen und mit dieser Version wäre mein Akrostichon hinüber. Aber ich danke dir ganz herzlich für den Vorschlag. Ich freue mich, dass du dir sogar Gedanken um den Schluß machst. Wenn du eine andere zündende Idee hast, lass sie mich unbedingt wissen.

Viele Grüße
Steffen
 



 
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