heike von glockenklang
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Einen Strauß Lupinen
für Mama
Die Abendsonne neigt sich über die Dächer.
Zersauster Lockenkopf, ungekämmt.
Knopf - Augen funkeln. Ein Kirschmund singt:
"Hänschen klein ging allein
in die weite Welt hinein..."
Bunte Tupfen des Kleides wippen mit jedem Schritt.
Ein Blumenmeer leuchtet farbig an den Gleisen.
Flinke Hände pflücken geschwind,
einen Strauß Lupinen,
für Mama.
Die Eisenbahnbrücke neigt sich über den säuselnden Bach.
Auf halb verwittertem Schild: „Betreten verboten!“
Frohlockende Windspiele in verträumter Trauerweide.
Kleine Füße in zu große Gummistiefel gesteckt,
tasten über algenbehaftetes Bachgestein.
Es raschelt das Laub, in der Ferne bellt ein Hund.
Angst erschüttert die Wonne,
sie fällt ins Wasser, mit ihr die Freude für Mama.
Kindliches Glück fließt mit salzigen Tränen dahin.
Noch gerettet, hastig herausgefischt,
ein paar ertrinkende Blütenstiele.
In der Dämmerung leuchtet schummrig die Mondsichel.
Wasserschwere Stiefel schlurfen heimwärts, ins Dorf.
Der Bach trieft aus dem Tupfensaum, wie viele Male schon.
Bange Schlangenfragen, aufgeregt züngeln,
"wird Mama schimpfen?"
Gedanken wirbeln um verbotenes Wasserspiel.
Grollend erdrückt die Sorge.
Herzbeklemmung führt auf geheime Pfade.
Zwischen Bäumen, Verstecke, in fabelhafter Kinderwelt.
Tröstend streichelt der Abendhauch.
Brennende Fackeln ziehen durch das Tal,
gefolgt von schwebenden Schatten.
Stoßgebete zum Himmel gesendet, schwer atmet die Not.
Das Mutterherz glaubt schon verloren, ihr Glück.
Ein Rufen und Suchen,
Finden, hinter dem alten Schuppen.
Gebettet in Blattlaub, derweil schlummert das Kind,
lächelnd, als sei ihm ein Engel erschienen.
Kleine Hand umklammert dürstende Lupinen.
Aus stiller Lichterkette steigt empor,
beglücktes Raunen...
hkeuper-g 1.07.04
für Mama
Die Abendsonne neigt sich über die Dächer.
Zersauster Lockenkopf, ungekämmt.
Knopf - Augen funkeln. Ein Kirschmund singt:
"Hänschen klein ging allein
in die weite Welt hinein..."
Bunte Tupfen des Kleides wippen mit jedem Schritt.
Ein Blumenmeer leuchtet farbig an den Gleisen.
Flinke Hände pflücken geschwind,
einen Strauß Lupinen,
für Mama.
Die Eisenbahnbrücke neigt sich über den säuselnden Bach.
Auf halb verwittertem Schild: „Betreten verboten!“
Frohlockende Windspiele in verträumter Trauerweide.
Kleine Füße in zu große Gummistiefel gesteckt,
tasten über algenbehaftetes Bachgestein.
Es raschelt das Laub, in der Ferne bellt ein Hund.
Angst erschüttert die Wonne,
sie fällt ins Wasser, mit ihr die Freude für Mama.
Kindliches Glück fließt mit salzigen Tränen dahin.
Noch gerettet, hastig herausgefischt,
ein paar ertrinkende Blütenstiele.
In der Dämmerung leuchtet schummrig die Mondsichel.
Wasserschwere Stiefel schlurfen heimwärts, ins Dorf.
Der Bach trieft aus dem Tupfensaum, wie viele Male schon.
Bange Schlangenfragen, aufgeregt züngeln,
"wird Mama schimpfen?"
Gedanken wirbeln um verbotenes Wasserspiel.
Grollend erdrückt die Sorge.
Herzbeklemmung führt auf geheime Pfade.
Zwischen Bäumen, Verstecke, in fabelhafter Kinderwelt.
Tröstend streichelt der Abendhauch.
Brennende Fackeln ziehen durch das Tal,
gefolgt von schwebenden Schatten.
Stoßgebete zum Himmel gesendet, schwer atmet die Not.
Das Mutterherz glaubt schon verloren, ihr Glück.
Ein Rufen und Suchen,
Finden, hinter dem alten Schuppen.
Gebettet in Blattlaub, derweil schlummert das Kind,
lächelnd, als sei ihm ein Engel erschienen.
Kleine Hand umklammert dürstende Lupinen.
Aus stiller Lichterkette steigt empor,
beglücktes Raunen...
hkeuper-g 1.07.04