Eines Zombies Antwort auf triefende Nebelsonette (gelöscht)

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Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ein schönes Werk. Es erinnert mich in merkwürdiger Weise an einen tschechischen Film aus den Barrandow-Studios. "Wie soll man Dr. Mrá?ek ertränken?" Allerdings ist das Sonett schwärzer. Es hat Veindungen in viele Gebiete der Literatur.
Da schwimmt Ophelia, dort schwimmt Däumelinchen.

Mary Shelley schaut.

Weit entfernt blickt Adele aus dem Fenster. Genachtmahlt hat sie noch nicht.
Ich aber finde das Sonett gelungen und schwarz zwischen Nebeln.
 

Walther

Mitglied
Lieber Bernd,

es ist schon schön, mal wieder etwas aufbauendes über sich als autor zu lesen. nach den versuchen der diskretierung, der persönlichen herabwürdigung und der kontamination meiner beiden gedichtbände tut es gut, wenn einmal versucht wird, sich der tatsächlichen qualität eines textes zu nähern.

dafür danke ich dir ganz ausdrücklich.

dieses sonett gehört zu meinem zyklus so nett gelebt, dessen drittes buch irgendwann 2017 oder 2018 fertig sein wird - so der liebe gott das will. man hat ja selbst wenig möglichkeiten, eine solch lange zeitspanne vorauszusehen. niemand kennt sein ende.

das spielerische ist mir wichtig. der überraschende blickwinkel auf lyrische sujets und oft gebrauchte bilder konterkariert durchaus eigene werke, die in der lupe zu finden sind. wiewohl meines bleibens niemand sicher sein sollte - kampagnen in der erlebten perfiden art und weise will jedenfalls ich mir nicht auf dauer antun, ohne daß man mir beispringt -: es kann also sein, daß ich bald alles aufräume nach und nach und mich dann aus der lupe nach fast 12 jahren ausklinke. ich gehe davon aus, daß das bei den beiden hetzern (nein, wie ich gerade sehe, sind es doch drei) eine stille genugtuung auslöst - die will ich ihnen dann aus gründen der bewahrung meiner ruhe und meines seelenfriedens gerne gönnen.

um von den echten geistig-moralischen real existierenden lupenzombies zu den hier literarisch evozierten echten zombies zurückzukommen: mich hat schon sehr lange fasziniert, daß für das erscheinen den untoten faktisch immer nächtliche nebel notwendig waren. diese erkenntnis mußte die frage nach einer erklärung dieses phänomenons auslösen.

hier habe ich die einzig wahre erklärung mit hilfe meines sonetts nachvollziehbar und streng wissenschaftlich dialofisch in form eines lehr- und lerngedichtes hergeleitet. ab jetzt sehen sicherlich alle zombies anders und wissen: auch bei denen menschelt es heftig.

lieber gruß W.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Übrigens zerfallen auch Trolle, sobald sie das Tageslicht erblicken. Sie fühlen sich nur im Dunkeln wohl.

Interessant müsste es sein, all dieses noch auf das Dampfmaschinenzeitalter zu transformieren.
Steampunk mit schwarzer Szene und die Zombies fühlen sich wohl.

Kürzlich habe ich über lebende Zombies gelesen. Es gibt eine äußerst giftige Pilzart, die die Leber zerstört.
Man wird sehr krank, und dann kommt eine kurze Erholungszeit, in der man sich gut fühlt.

Der Stanislaw-Lem-Klub in Dresden war so ein Zombie-Klub.
Er wurde zeitweise verboten, viele wurden aus der Uni geschmissen, ein Jahr später wurde er wiedererweckt, ehe er schließlich einging ...
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo ihr beiden,

bitte veratet mir doch, welchen Tee ihr trinkt. Nicht, dass ich versehentlich....
Das soll jetzt kein Werturteil werden, es ist nur wegen des intellektuellen Pluralismus im Forum (Zombies und auch Trolle find ich nich so dolle).

Ganz liebe Grüsse und lasst euch nicht weiter stören :)

Jürgen
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Darjeeling und Oolong.
Kann man auch zum Film entwickeln nehmen, wenn man Vitamin C und Waschsoda dazu mixt.
Trolle fand ich schon immer toll.
Island hat sogar einen Trollbeauftragten.
Gebäude muss man so bauen, dass Trolle nicht gefährdet werden.
Kennst Du Tolkien?
Wunderbare Geschichten über Trolle, Goblins und Elben.
 
O

orlando

Gast
Hallo Walther,
da dein Kommentar
das spielerische ist mir wichtig. der überraschende blickwinkel auf lyrische sujets und oft gebrauchte bilder konterkariert durchaus eigene werke, die in der lupe zu finden sind. wiewohl meines bleibens niemand sicher sein sollte - kampagnen in der erlebten perfiden art und weise will jedenfalls ich mir nicht auf dauer antun, ohne daß man mir beispringt -: es kann also sein, daß ich bald alles aufräume nach und nach und mich dann aus der lupe nach fast 12 jahren ausklinke. ich gehe davon aus, daß das bei den beiden hetzern (nein, wie ich gerade sehe, sind es doch drei) eine stille genugtuung auslöst - die will ich ihnen dann aus gründen der bewahrung meiner ruhe und meines seelenfriedens gerne gönnen.

um von den echten geistig-moralischen real existierenden lupenzombies zu den hier literarisch evozierten echten zombies zurückzukommen: mich hat schon sehr lange fasziniert, daß für das erscheinen den untoten faktisch immer nächtliche nebel notwendig waren. diese erkenntnis mußte die frage nach einer erklärung dieses phänomenons auslösen.
von den Herren und Damen unseres Forengeschicks offenbar nicht zum Shitstorm gezählt wird, weil andere und eben nicht der geschätzte Walther "Opfer" dieser offensichtlichen Schmähungen sind, erlaube ich mir diesen Text aus dem Reich der Fantasie so zu bewerten, wie ich ihn empfinde und einschätze. Eigentlich wollte ich dies dir und mir diesmal ersparen.
Ich persönlich bin bekanntlich einer halbwegs intelligenten Schmähschrift gegenüber nicht abgeneigt, wohl aber solchen Erläuterungen gegenüber.
Mit freundlichen Grüßen
orlando
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Zu den Ausblendungen: Ich habe Walthers Antwort wegen Orlandos Beschwerde in ihrem Kommentar ausgeblendet und anschließend Orlandos Kommentar, der gegenstandslos geworden ist wegen der Ausblendung.
 
O

orlando

Gast
Danke Bernd,
dann möchte ich gern eine detaillierte Textkritik nachliefern, wie sie zu Recht in der Leselupe erwartet werden.
Eines Zombies Antwort auf triefende Nebelsonette
Zunächst die Antwort auf die klassische Frage "wer spricht?": Hier spricht ein Zombie, also ein Toter, der durch Zauberei wieder zum Leben erweckt wurde.

Ich fische gar zu gern im Nebeltrüben
Und fasse Wasserleichen an den Bauch.
Das Spielen auf den Rippen lieb ich auch!
Am schönsten ist das Schädelkicken drüben
Der Untote fischt im "Nebeltrüben" und fasst Wasserleichen an den Bauch. Nun kann ich die Metapher des Nebels durchaus stehen lassen, frage mich aber dennoch, wie es dem Zombie möglich sein kann, im Nebel den Wasserleichen an den Bauch zu fassen (jene finden sich bekanntlich eher im Wasser), auf den Rippen zu musizieren und Schädelkicken in seiner speziellen Regionalliga zu spielen.
Am Friedhof vor der Stadt: Ein Zombiebrauch,
Um Mitternacht und zwischen Schattenschüben,
Wenn Mond und Sterne das Verstecken üben.
Wir kommen! Hörst du, wie ich nach dir fauch?
Nach diesen vielseitigen Sportaktivitäten eilt der Zombie, ungeschwächt, zum Friedhof. Frage: Liegt der auch im Wassernebel?
Auf jeden Fall gibt es nun eine zeitliche Einordnung, nämlich die Mitternacht. Jetzt frage ich mich natürlich, woher zu dieser nachtschlafenden Zeit die Schattenschübe herkommen.
Die Antwort gibt der Autor selbat: Mond und Sterne spielen Verstecken. O.k.
Nun tritt ein lyrisches Wir auf ("wir kommen"). Wollen Mond und Sterne dem Zombie zu Hilfe eilen? Und wer faucht?
Du solltest rennen! Dir hilft niemand, keiner
Wird dir die Hände reichen, wenn ich beiße
In deinen Hals, dich auseinander reiße.
Als Drittperson tritt nun ein Opfer auf den Plan. Das Zombieopfer? Opfer der Versteck spielenden Planeten?
Man wird dem Wimmern lauschen, und nicht einer
Wird dir zu Hilfe kommen. Du wirst sterben.
Du wirst dafür die Nebelschwaden erben.
Nun wird das Opfer offenbar erlegt, weil ihm niemand zu Hilfe eilt. "Man" wird seinem Wimmern lauschen ("man" ist übrigens die vierte Person(engruppe des Sonetts).
"Man" erbt dafür die Nebelschwaden. Mmh.

Lieber Walther, ich halte dieses Sonett, mit Verlaub, für einen ziemlichen Schmarren.
Es zeigt ein paar nette Anteile, beispielsweise die spielenden Planeten, die besser hätten ausgebaut werden sollen.
Ein Bild pro Gedicht reicht.

orlando
 

Walther

Mitglied
lieber Bernd,

danke. es liegt ein eintrag von entfernung eines beitrags von James Blond vor. es wäre schön, wenn du dort ebenfalls zur tat schreiten könntest.

lieber gruß W.


lieber JoteS,

du solltest nicht zu tief in den hopfentee geschaut haben, wenn du abends spät zombielyrik und ihre kommentare anschaust. da kann für nichts garantiert werden. :)

lieber gruß W.


liebe Heidrun,

wie immer: k.k.

lieber gruß W.
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Da haste recht, lieber Walther aber nimm zur Kenntnis, dass es nur linksdrehendes Mineralwasser war. Wie immer.
 

Walther

Mitglied
lb JoteS,

bei linksdrehendem mineralwasser muß man streng auf die mineralisierung achten. diese im verbund mit anderen innensekretionen kann zu erheblichen verwirrungen der sehnervrezeption führen.

oder, um meine - leider inzwischen verblichene - Glemser wirtin zu zitieren: Hoschd nix räachfs gessa, no hosch selbschd middäm gschiddelda schbrudel us dr Schwiz a broplehm! und die hatte recht, die kannte sich wirklich aus, was man von uns hier nicht behaupten kann.

ganz lieb grüßt

der W.
 
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