TheRealCure
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Einfach nur weg ...
Sie kannten sich genau sechs Wochen. Eigentlich kannten sie sich schon seit mehr als 20 Jahren, aber seit sechs Wochen waren sie ein Paar. Seit sechs Wochen wußten sie, daß sie füreinander bestimmt waren. Aber es war alles nicht so einfach. Er war verheiratet. Sie wohnte 150 km entfernt. Beide hatten ihre eigene kleine Welt, aus der sie nicht so ohne weiteres ausbrechen konnten. Sie trafen sich fast jede Woche für einen Abend, eine Nacht und einen kurzen Morgen. Die Zeiten zwischen den Treffen waren unerträglich. Die Sehnsucht bohrte.
Eines abends lagen sie wieder beieinander und redeten. Er holte seinen Taschenkalender, in dessen Mitte sich eine Europakarte befand. „Erinnerst du dich an den Film mit Marius Müller-Westernhagen? Schau, es sind nur zwei Zentimeter bis Italien. Wieso fahren wir da jetzt nicht hin?“ „Wie bitte? Einfach so?“ „Ja, einfach so. Ich habe alles, was ich brauche. Ich habe Dich.“ „Was ist mit deiner Familie, dem Haus und all den Sachen, deinem Job?“ „Brauche ich alles nicht. Das ist mir heute wieder klargeworden. Ich brauche und ich will nur dich. Wir können ans Mittelmeer fahren und mit irgend einem Schiff weiter, irgend wo hin.“ „Ok, ich komme mit. Ich liebe dich und ich brauche auch nur dich.“
Sie packten ein paar Sachen zusammen. Zahnbürste, Ausweispapiere, Kreditkarte und eine Jacke. Draußen war es kalt. Es war Oktober und der Herbst hatte schon ganze Arbeit geleistet. Die Straßen waren mit feuchtem Laub bedeckt. Sie stiegen in sein Auto und er fuhr los. Richtung Süden, Richtung Italien. Er legte beim Fahren seine Hand auf ihren Oberschenkel. Sie blickten sich an und ihre Augen hauchten sich ein zartes „Ich liebe Dich“ entgegen.
Er gab Gas und fühlte sich nach all den Jahren endlich wieder frei. Alle Zwänge waren mit einem Mal abgeworfen und blieben hinter seinem Rücken zurück. Viele Menschen werden sich nun Fragen stellen, werden verletzt sein, aber was ist das schon gegen das eigene Glück, nach dem man sich all die vielen Jahren gesehnt hat? Wiegt das nicht alles auf? Hat nicht jeder ein Recht auf Glück? Er gab weiter Gas und beschleunigte seinen Wagen weit über 200 km/h. Die Autobahn raste unter ihnen hindurch. Jeder Kilometer war ein Kilometer näher am Glück. Wieder blickten sie sich tief in die Augen und sie sahen das Glück in denen des anderen.
In diesem Augenblick mußte es gewesen sein, daß der LKW auf die linke Spur zog.
Sie kannten sich genau sechs Wochen. Eigentlich kannten sie sich schon seit mehr als 20 Jahren, aber seit sechs Wochen waren sie ein Paar. Seit sechs Wochen wußten sie, daß sie füreinander bestimmt waren. Aber es war alles nicht so einfach. Er war verheiratet. Sie wohnte 150 km entfernt. Beide hatten ihre eigene kleine Welt, aus der sie nicht so ohne weiteres ausbrechen konnten. Sie trafen sich fast jede Woche für einen Abend, eine Nacht und einen kurzen Morgen. Die Zeiten zwischen den Treffen waren unerträglich. Die Sehnsucht bohrte.
Eines abends lagen sie wieder beieinander und redeten. Er holte seinen Taschenkalender, in dessen Mitte sich eine Europakarte befand. „Erinnerst du dich an den Film mit Marius Müller-Westernhagen? Schau, es sind nur zwei Zentimeter bis Italien. Wieso fahren wir da jetzt nicht hin?“ „Wie bitte? Einfach so?“ „Ja, einfach so. Ich habe alles, was ich brauche. Ich habe Dich.“ „Was ist mit deiner Familie, dem Haus und all den Sachen, deinem Job?“ „Brauche ich alles nicht. Das ist mir heute wieder klargeworden. Ich brauche und ich will nur dich. Wir können ans Mittelmeer fahren und mit irgend einem Schiff weiter, irgend wo hin.“ „Ok, ich komme mit. Ich liebe dich und ich brauche auch nur dich.“
Sie packten ein paar Sachen zusammen. Zahnbürste, Ausweispapiere, Kreditkarte und eine Jacke. Draußen war es kalt. Es war Oktober und der Herbst hatte schon ganze Arbeit geleistet. Die Straßen waren mit feuchtem Laub bedeckt. Sie stiegen in sein Auto und er fuhr los. Richtung Süden, Richtung Italien. Er legte beim Fahren seine Hand auf ihren Oberschenkel. Sie blickten sich an und ihre Augen hauchten sich ein zartes „Ich liebe Dich“ entgegen.
Er gab Gas und fühlte sich nach all den Jahren endlich wieder frei. Alle Zwänge waren mit einem Mal abgeworfen und blieben hinter seinem Rücken zurück. Viele Menschen werden sich nun Fragen stellen, werden verletzt sein, aber was ist das schon gegen das eigene Glück, nach dem man sich all die vielen Jahren gesehnt hat? Wiegt das nicht alles auf? Hat nicht jeder ein Recht auf Glück? Er gab weiter Gas und beschleunigte seinen Wagen weit über 200 km/h. Die Autobahn raste unter ihnen hindurch. Jeder Kilometer war ein Kilometer näher am Glück. Wieder blickten sie sich tief in die Augen und sie sahen das Glück in denen des anderen.
In diesem Augenblick mußte es gewesen sein, daß der LKW auf die linke Spur zog.