Einladung zum Spaziergang

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Kinghorst

Mitglied
Einladung zum Spaziergang

Bevor du bemerkst, wie töricht ich bin,
manchmal – nicht immer – nur manchmal,
bevor du erfährst, wie launisch ich bin,
manchmal – nicht immer – nur manchmal,
bevor du entdeckst, wie gewöhnlich ich bin,
manchmal – nicht immer – nur manchmal,
bevor du wahrnimmst, wie hässlich ich bin,
manchmal – nicht immer – nur manchmal,

lass uns Augenblicke horten,
lass sie uns auf Spaziergängen sammeln
in der Sonne, im Regen, im Nebel, im Schnee,
im Park, durch die Stadt, auf dem Weg zum Café,
wenn wir hören und reden und schweigen und sehen,
wenn wir zustimmen, erkennen, mitfühlen, verstehen
oder in einer Berührung vergehen.

Lass uns damit einen Ofen füllen,
bevor wir uns gegenseitig enthüllen.
 

Vivi

Mitglied
Hallo Kinghorst

Deine Gedankengänge beim Spaziergang gefallen mir.
Nur verstehe ich nicht, warum den Ofen füllen?
Willst Du die Augenblicke verbrennen, oder wie soll man es verstehen?
Gruß Viola
 

Kinghorst

Mitglied
Hallo Vivi, ich sehe schon, dass man mich auch missverstehen kann. Eigentlich sage ich aber nur, dass ich damit einen Ofen füllen will. Verbrennen brauche ich diese Erlebnisse nicht, da sie alle von sich aus ein Feuer ergeben, das ausreichend viel Wärme abgibt.
 

Kerensa

Mitglied
Spaziergang

Ja - das mit dem Ofen, wenn das nicht wär - Ich versteh zwar deine Intention, nachstehend ja auch noch mal erklärt, aber ich würde diese 2 Zeilen komplett rauslassen.
Dein Gedicht spricht so für sich, dass die Wärme ganz deutlich spürbar ist-
Und die Romantik ist bei mir futsch - wenn das "füllen" mit "enthüllen" zugereimt ist - Da muss ich doch sehr lächeln... aber vielleicht möchtest du das ja, Kinghorst?
Aber gefallen tuts mir gut...

LG
Kerensa
 

Kinghorst

Mitglied
Den Ofen wegzulassen ist ein Hinweis, den ich mir, wenn auch widerstrebend, wohl zu Herzen nehmen muss. Aber ich kann mich schwer von diesem Bild trennen: Augenblicke als wärmende Steine des Feuers. Man muss sehen, erkennen, dass auch dieses Feuer einmal erlischt, wenn nicht immer wieder neuer Brennstoff nachgelegt wird. Das vergessen allzu häufig allzu viele. (Manchmal auch wegen der Kinder, liebe Kerensa, einfach weil sie so in Anspruch nehmen.)

Das hat nichts mit zureimen zu tun. Es ist das Bild, das mir gefällt.

Und obwohl ich gerne zum lachen und zum lächeln bringe: hier war es ausnahmsweise einmal nicht meine Intention.
 

Kerensa

Mitglied
Öfen

Natürlich ist mir klar, dass dir das Bild ernst war, und gerade in einer längeren Beziehung, sprich mit Familie,ist es wichtig, die Flamme nicht nur nicht ausgehen zu lassen sondern immer wieder neu zu entfachen...
Ganz klar - entschuldige, wollte dich nur etwas provozierend darauf hinweisen, dass gerade dieser ungewollte Reim nicht so 'knisternd' ist wie du es vielleicht beabsichtigt hattest...:))
Herzliche Grüße
Ker
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Kinghorst,

ehrlich gesagt, ist nur der Schluss gut in meiner Lesart.
Durch die Wiederholungen und die Aufzählungen erscheint mir der Text irgendwie substanzlos oder aufgeblasen. Er liest sich nicht gut durch und hinterlässt das Gefühl, leer ausgegangen zu sein.

cu
lap
 

Kinghorst

Mitglied
Lieber lapismont, das Gefühl hast jetzt nur Du, andere haben es nicht. Vielleicht fehlt Dir etwas Erlebtes und Erfahrenes, sodass Du einfach nicht mitreden kannst. Ist das schlimm für einen Moderator?
 



 
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