einsame Spitze

warte warte noch ein Weilchen
denn dann kommt Erfolg zu dir
sammle emsig alle Teilchen
für das Ziel deiner Begier

konzentriere deine Kräfte
und verzettele dich nicht
nur so klappen die Geschäfte
wenn der Eifer nicht zerbricht

alle and'ren Interessen
füllen dir zwar leere Zeit
doch sie wär'n nicht angemessen
mit dem Blick auf Brauchbarkeit

denn der Inhalt deines Lebens
darf nur dieses Ziel noch sein
hast dann auch den Lohn des Strebens
ungeteilt und ganz allein

Moin Label,

jetzt habe ich bis zum Schluss auf Blut und Bösewicht gewartet.

Jedenfalls klingt das nach einer Kampfansage gegen Prokrastination.
Die letzte Strophe verstehe ich nicht. Entweder ist sie eine Wiederholung des bereits Gesagten
(Konzentration auf das Ziel, dann Erfolg!)
oder etwas mir sich nicht erschließendes Neues.

cu und ohne Hackebeilchen winkend,
lap

Lieber Label,

nun wäre es ja noch ganz schön, dein Gedicht würde auch verraten, worin eigentlich das Ziel aller Bemühungen deines LI besteht. Dass einer alles tut, um sein Ziel zu erreichen, scheint mir zwar eine ganz normale Sache zu sein, Sinn aber würde dein Gedicht doch erst machen, wenn das Ziel im positiven oder negativen Sinne aufgefasst werden würde, ganz abgesehen davon, dass ein aktiver Vorgang dem Gedicht doch erst so was wie ein bisschen Schmiss geben würde, das heißt, wenn du eine Geschichte erzählen würdest, und nicht nur über ein nebulöses Ziel gelabert werden würde. So aber weiß kein Mensch, warum du diesen Text eigentlich geschrieben hast, außer dass du ein bisschen Reimarbeit machen wolltest.

Liebe Grüße, Fettauge

Moin moin lapismont und Fettauge

ja, das Hackebeilchen droht im Hintergrund alles nicht zielführende abzutrennen

"Kampfansage gegen Prokrastination" so kann man es natürlich lesen.
es ist doch völlig egal was das angestrebte Ziel ist - wesentlich ist, welcher Aufwand dafür getrieben wird und was dafür auf der Strecke bleibt.
des Rätsels Lösung liegt darin: einsame Spitze, ungeteilt und ganz allein
Darum ging mein bisschen Reimarbeit.
ich hätte wohl dazu schreiben müssen "leise stichelnde Ironie enthalten"

liebe Grüße
Label

Ich muss Hanna hier zustimmen. Ich dachte mir beim Lesen auch: mit wem redet sie da und über was?

Nichts für ungut.

LG
BeBa

Hallo Label,
deine ironische Aussage verstehe ich so, dass du dich über ein übertriebenes Erfolgsstreben lustig machst. Das kann leicht missverstanden werden, da ein gesundes Erfogsstreben als wünschenswert gilt. An der Stelle

sammle emsig alle Teilchen
für das Ziel deiner Begier

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scheint mir die Metrik nicht zu stimmen. ("deiner" würde auf der zweiten Silbe betont werden, was nicht stimmen kann). Sonst hört es sich gut an.
Viele Grüße
poetix

Hallo Beba

jetzt weiß ich, dass Fettauge Hanna ist. Danke.
Ich nehme an dass mein obiger Kommentar deine Fragen schon beantwortet hat, denn unsere Kommentare müssen sich gekreuzt haben.

Lieber poetix
da hast du richtig angenommen. Aber was ist denn ein gesundes Erfolgsstreben?
Ich kann durchaus verstehen,dass in einem Menschen brennt, etwas bestimmtes zu erreichen, oder sich in etwas zu vertiefen.
Wenn ein Mensch sich mit Herz und Seele einer Sache widmet, liegt schon darin eine Erfüllung, ein Sinn.
Dann braucht er aber keine Anpeitschungen von aussen.

All diese angeführten Ermahnungen scheinen doch eher auf Gelderwerb abzuzielen. Das gilt als "normal" und solches Erfolgsstreben als wünschenswert.
ja und es ist inzwischen auch normal dass Menschen psychisch angeschlagen, eine innere Leere und burnout haben.
So aber ist während versucht wird möglichst viel Geld anzuhäufen, Lebenszeit ohne repeat button schon abgelaufen.

mit dem Metrikhinweis hast du natürlich recht. "Deiner" wird so in eine andere Betonung gezwungen, was zwar suboptimal ist, aber machbar.
Falls du einen Vorschlag hast wie das zu umgehen ist - den nehme ich gerne an.

Beba, poetix, danke, dass ihr hier reingeschaut und euch die Mühe einer Rückmeldung gemacht habt und DANKE für die Wertschätzung in Zahlen

liebe Grüße
Label

Liebe Label,
wie wäre das:

sammle emsig alle Teilchen
für das Ziel all der Begier

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Nur so als Idee. Brauchst du nicht zu nehmen.
Viele Grüße
poetix

konzentriere deine Kräfte
und verzettele dich nicht

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Liebe Label, ich kann beim besten Willen nicht das Anstößige finden, das Lächerliche oder Verachtenswerte an so einem konzentrierten Eifer. Ja, Du weist darauf hin, daß nicht das Erfolgsstreben gemeint sei, das seinen Lohn im Erfolg findet, oder in der eifrigen Tätigkeit selbst. Aber im Gedicht selbst finde ich keine Aussonderung der bösen Streber aus der Welt der guten Streber, - und was sollte solch eine Aussonderung auch bedeuten? Du kämst in der Vorwurfslyrik an, in der selbstgerechten, und manches Kind wäre mit dem Bad ausgeschüttet, - Du siehst, ich bin etwas ratlos, denn das Gedicht ist sehr schön geschrieben, mit einem tollen Einstieg (mit dem Hackebeilchen kommt vielleicht dann Hamann auch zu dir), einem eigentlich ohne Bruch durchgeführten Gedanken - und dieser Gedanke ist es auch wert, ihn zu reflektieren, durchzuspielen, seine Allgemeingültigkeit zu prüfen und die darin mitspielende spöttische Wertung zu hinterfragen.
Label, es ist ja eigentlich gut geschrieben! Aber ich, Hans, bewundere die eifrig Konzentrierten, denn sie haben, was mir fehlt.