Einsame Spitze (16 Bars)

Einsame Spitze


Ich trage lange Haare, runde Gläser und Bart.
Ich gehe wie ein Kreisel, wiederhole den Start.

Die Zeichen stehen gut, denn diese zeichenlose Welt -
sie will gesehen werden und ich will dafür ihr Geld.
Man nennt es kapitalen Sinn, man nennt es Gatsby-Genie.
Beginne was zu werden, wähle: Circulo wie noch nie!

Was stehst Du in der alten Schlange wie ein Elefant,
worin Du in Terminen denkst, die Augen voller Sand!?
Dein Hund erlernte doch von Dir zu reisen wie Feivel.
was lerntest Du von Deinem Hund bei Deinem Survival?
Du kommst aus dem Büro, ich komm per pedal aus Bet-El
und hab den Stein dort umgeschmissen -- seht selbst!

Umgeben vom Verfall vervielfältigten Nichts in Latex,
steig ich aus den Trümmern auf wie Neo aus der Matrix.
Und zünd in meiner Höhle, Bitch, ein helles Feuer an,
das(s) jeder, der in Bergen wohnt, von Ferne sehen kann.

Liebes JoteS,

eine bloße Punktwertung, auch wenn sie unter dem Pseudonym gesetzt und nicht anonym (was aus mir unerfindlichen Gründen oft ohne Textkritik geschieht) ist, sorgt bei mir für Unklarheit. Ich kenne Dich oder die Person, die hinter JoteS steht, nicht, um beurteilen zu können, was sie mir mitteilen will, indem sie meinem Text eine Zahl aufpappt. Ist die Person ein Ironiker? Meint sie es ernst? Denkt sie, dass 2 eine gute und 9 eine schlechte Note ist? Ist sie schlecht gelaunt? Neidisch? Hat sie sich verdrückt? Ich will Dir gewiss nicht die Möglichkeit verbieten, Deiner subjektiven Meinung allein durch Verwendung von Zahlen Ausdruck zu verleihen. Nur Frage ich mich, was das soll. Wenn Du mir sachlich nichts zu dem Text mitzuteilen hast, dann besteht die Möglichkeit, einfach an ihm vorbei zu gehen. Wenn es etwas zu beanstanden gibt, teile es mir mit! Du bist meines Wissens nach Forenredakteur. Geht es hier nicht auch (oder in erster Linie?) um Textkritik?
In Erinnerung an ein Sonett von Dir schließe ich damit, dass Circulo in diesem Forum beim tragischsten Willen, der ihm möglich ist, keine Leichen hinterlassen kann.

Du kommst aus dem Büro, ich komm per pedal aus Bet-El
und hab den Stein dort umgeschmissen -- seht selbst!

Umgeben vom Verfall vervielfältigten Nichts in Latex,
steig ich aus den Trümmern auf wie Neo aus der Matrix.

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Weder die Reime noch der Sinn ist mir klar.

hi Circulo,

da versucht sich jemand im bildungsrap - aber das klappt, trotz einiger guter ideen, nicht so recht. vielleicht meinte das JoteS, der gern harsch wertet und kritisiert. er stellt, wie ich meine, durchaus mit grund und hintergrund, fest, daß dein text zwar durch die guten einfälle glänzt, aber durch die metrenmängel und manches überreißen ebendieser ideen den ganzen glanz gleich wieder einbüßt. mondnein hat zwei willkürliche beispiele herausgegriffen.

mein vorschlag: es könnte sinnvoll sein, nicht gegen die auszukeilen, die monieren, daß der text einfach nicht "fertig" ist, also der nachhaltigen sowie druchgreifenden bearbeitung bedarf, sondern in sich zu gehen und den text aus der distanz, also in ein paar tagen, evtl. einer woche, mal ganz intensiv anzuschauen, wo die qualität stimmt und wo die absicht und der glaube, einen tollen einfall für einen vers gehabt zu haben, in die irre gingen.

ich lasse das mal einstweilen mit der wertung, aber sie fiele, im moment und wenn der text so bleibt, nicht viel besser aus als die von JoteS, das sei als ehrlicher hinweis gegeben.

lg w.

mondnein,

Das sind keine klaren Reime. Wenn Du sie vorträgst, kommen sie aus dem jeweiligen Rhythmus zur Geltung. Semantisch funktioniert vor allem Dein erstes Zitat wie eine Punchline. Aber da Dir der Sinn nicht klar ist, haben sie bei Dir wohl nicht zugetroffen. In dem ersten Zitat geht es um Herkunft und Revolution, im zweiten um Weltbeschaffenheit und Ent-fernung.


Walther,

Deine Worte lasse ich mal wirken. Ums "Auskeilen" ist es mir in keiner Weise gegangen sondern um die Sache.

Bis dann, Circulo

Hallo Walther,

ich glaube ja nicht, dass man meine Wertungen kommentieren muss aber gut....

Hallo Circulo,

da hier schon über den Grund spekuliert wurde: Die 2 gab es für schlampige Rechtschreibung und schlechte Sprache. Und ja, die Bildideen hätten teilweise Potential, diese zu einem stimmigen Ganzen zu verweben ist aber grandios am Ausdrucksvermögen gescheitert und zwar nicht zuletzt daran, dass grammtikalisch und semantisch nur Sackgassen vorhanden sind.

So, das war die harsche Kritik.

Gruß

Jürgen

Hi,
Ich bin Ascendens, der Sohn von Circulo. Eigentlich hätte ich jetzt schola, aber der Lehrer ist krank. Was ich sagen will ist, dass ich meinem Alten den Tipp gegeben habe, er solle doch mal einen Raptext in dieses Forums stellen. Meinem Vater geht es ziemlich mies zurzeit. Mit ihm ist es schon so weit gekommen, dass er durchs Haus geht und Verse von James Blunt singt. There are times, when you don't give me a smile, woh oh, sometimes. Das wollt ihr nicht mit erleben.
Ich dachte aber bei mir, dass es ganz fresh wäre, wenn er mal so einen 16-Zeiler bringt, den die Leser rappen können. Das wäre dann so was wie romantische Ironie, die das Kunstwerk verlässt oder transzendiert oder so. So wie der mondnein manchmal innerhalb seiner Texte mit verschiedenen Kunstformen spielt, was ich ziemlich tight finde.
Wir haben uns hingesetzt und getextet. Mein Vater hat dann nach der Bewertung gequengelt. Er ist wirklich schräg drauf zurzeit. Meine Mutter hatte Essen gemacht, Circulo bekam aber keinen Happen runter.
Jedenfalls hat der Text echt Sinn. Wir haben uns nebenbei ein Labyrinth gezeichnet, und wenn man den Text gut liest, dann sind da echt nicht bloß Sackgassen. Aber bei einem Labyrinth kann auch nicht alles so ganz einfach sein. Das kann man doch verstehen, denke ich. Klar bei Bushido oder so ist das anders, wobei der hier und da auch ziemlich interessante Texte bringt.
Ansonsten finde ich die Art, wie ihr drei euch verhaltet, einer dem anderen eine Krücke, nicht so cool. Aber Erwachsene sind vielleicht so.
Die grammatikalischen Sachen gehe ich oder Circulo noch mal durch. An den Bildern ist mal echt nichts auszusetzen. Wie gesagt, die muss man erst mal sehen und dann in den Bezug setzen. Dann lösen sich die Aporien vielleicht.


Also ich pack's mal. Bis denne

...jo, bei mir kommt halt nix Gescheites an, muss ja nicht jedem so gehen, insbesondere dem (/den) Autor(en) nicht. Dem(/denen) geht's eher selten so.

ja, muß man manchmal,

lb. JoteS,

weil du gelegentlich keine lust hast, das selbst zu tun. dafür ersparst du mir die wertung. das nenne ich arbeitsteilung.

lg w.


moin circulo (oder wie du auch immer hier weiterhin zu kreiseln gedenkst),

in der tat sollte man sich des textes ein wenig widmen. wer das von euch vielen jetzt tut, ist egal. hauptsache, es geschieht überhaupt.

wenn du hier eine koordination der kommis vermuten solltest, sei beruhigt. es ist eher erstaunlich, daß dich jemand bei diesen einlassungen deinerseits kommentiert.

in diesem sinne!

lg w.

slammen

Ich muß ein wenig schmunzeln, denn ich habe dieses Lied nur aus dem einen einfachen Grund jetzt wieder aufgesucht, weil es mir selbst spontan in den Sinn gekommen ist: es hat was. Von dem Moment an, wo ich begriffen habe, daß es ein Rap ist. Ich finde es gar nicht so übel, ich finds immer besser.
Daß ich dann in den Kommentaren lese, daß ich erwähnt werde, ist nicht der Anlaß, mich hier zu melden. Und ganz gewiß stimmt JoteS viel zu selten mit mir überein, als daß wir uns zusammentun täten. Jedenfalls suchen wir keine Übereinstimmung - und schon driftet es auseinander zwischen den Kommentatoren. Denn ich meine, daß ein Rap in der Metrik und Unreinheit seiner Reime durchaus locker rumslammen darf. So lese ichs nun, mit vier schwergewichtigen Hebungen pro Vers, zwischen die sich die unbetonten Füllsel so sprachflüssig schmiegen, wie das nun mal bei einem Rap runterläuft. Das sucht nicht die edle Enge, sondern das improvisatorisch-Zufällige, lebt vom Unfertigen, und wenn ein Rap richtig gut wird, dann sprudelt er wie ein pfingstlicher Zungenredner.
Optimal wäre natürlich ein endloser Haufenreim, unrein aber wie ein Endlosecho fortlaufend.
Das nur nebenher angemerkt, hingeschrieben. Hätte mich wohl kürzer fassen müssen. Nun ja, quod scripsi, scripsi.

Einsame Spitze


Ich trage lange Haare, runde Gläser und Bart.
Ich gehe wie ein Kreisel, wiederhole den Start.

Die Zeichen stehen gut auf dieser zeichenlosen Welt.
Sie will gesehen werden und ich will dafür ihr Geld.
Man nennt es kapitalen Sinn, man nennt es Gatsby-Genie.
Beginne was zu werden, wähle: Circulo wie noch nie!

Was stehst Du in der alten Schlange wie ein Elefant,
worin Du in Terminen denkst die Augen voller Sand!?
Dein Hund erlernte doch von Dir zu reisen wie Feivel.
Was lerntest Du von Deinem Hund bei Deinem Survival?
Du kommst aus dem Büro, ich komm per pedal aus Bet-El
und hab den Stein dort umgeschmissen -- seht selbst!

Umgeben vom Verfall vervielfältigten Nichts in Latex
steig ich aus den Trümmern auf wie Neo aus der Matrix
und zünd in meiner Höhle, Bitch, ein helles Feuer an,
das(s) jeder, der in Bergen wohnt, von Ferne sehen kann.

Liebes Mondnein,

Danke für den Flow und Deinen Sinn, der den Text vorerst sein gelassen hat. Ich habe mir bei ihm gedacht, dass er einfach fließen darf. Es ist etwas Gereimtes, meiner Ansicht nach durchgängiger Jambus und die Enden der Verse zu Gunsten der Variationen im möglichen Vortrag ihrerseits variiert.

Liebe Grüße,
Circulo


Es befinden sich Allegorien und Allegoresen zu den Allegorien in einem Text. Ihre Anordnung scheint mir angemessen. Die Bilder müssen jedes für sich ernst genommen und aus ihrer intertextuellen Provenienz her gedacht werden. Ansonsten finde ich auch, kann der Leser alles einfach auf sich wirken lassen.

Meine Frau

Meine Frau ist ein Weib, sie zeigt mich ihren Früchten,
verhüllt sich wie Zeit vor vulgären Gerüchten.
Die stehen im Weg wie das Sofa von Freud.
Sie wirft es aus mir, was mein Soma bezeugt.
Meine Frau stürmt den Bau, der methodisch verbrennt
und streikt für den Plan, den sie blutend erkennt.
Du findest sie nicht bei den Uhren, U-Bahnen.
Sie chillt im Kanal mit obskuren Urbanen.
Meine Frau hat Geschmack, sie entdeckt Deine Lügen.
Sie gegnet den Platz mit den edleren Zügen.
Diese Frau ist nicht Sein und sie ist auch nicht Nichts,
ist da und dem Kreis immer Träger des Lichts.
Diese Frau glidet par-alogismen vom Beet.
Sie spricht paar Mal vom Parnass bei Hamann, der sie versteht.
Jene Frau ist wohl kaum wie die Schwarzer frisiert.
Ist mein Schatz, fährt nen Stern, sie ist emanzipiert.