Einschlafen

ganz, ganz selten würde ich gerne empfehlen können. jetzt zum beispiel.
liebe grüße
charlotte

Wunderschön, Hansz, ein Gedicht, das ich nicht nur einmal lese.
Ich würde diesen Text auch empfehlen.
Liebe Grüße
molly

Hervorragend
Punkt!

Die Aufdickung des dritten Blocks (nicht Strophe!) erinnert an das nicht enden wollende Adagio in Bruckners Achten. Ich kann - pardon! - mit Deinem Schwulst nichts anfangen - und finde ihn in unsere Zeit gestellt auch nicht glaubhaft. Immerhin entwickelst Du ein intimes Ich-Du im Text, und dann diese griechischen Delfine?! Das ist poetologische Anbiederei. Dabei verheißt der Anfang wirklich was Modernes ... toll wie Skarabäus eingebaut im Schriftsalat herumkrabbelt ...

Das schönste Liebesgedicht lautet: Ich liebe Dich! So schlecht, weil oft gesagt, so gut, weil's kein Urheberrecht gibt!

Gruß
Béla

Lieber Mondnein, die ersten drei Zeilen sind witzig. Dann wird es lang und langweilig und fast albern, zum Beispiel, weil ich mir selbst unter einem Traumbrief etwas Glaubwürdigeres vorstellen möchte. Mit Einschlafen hat das alles nichts zu tun. Aber?

LG, Rachel

Will sich eine Todessehnsucht entkapseln?

kapsel & gelenk

der tod hängt
an den versen

an den fersen
hängt der tod

liederlich
einmal ich

und wir am end
ungelenk

wiesner schrieb:

erinnert an das nicht enden wollende Adagio in Bruckners Achten.

Zum Vergrößern anklicken....

Danke, Béla,

aber der Vergleich ehrt mich zu hoch, viel zu hoch: das Lesen der verglichenen zwölf Verse dauert etwa eine Minute. Es ist bei großzügigem Ausdruck eine halbe Seite.
Bruckners sinfonische Sätze dauern etwas länger, und beim Durchlesen einer Partiturseite noch wesentlich länger, abgesehen vom Umdisponieren der Tonarten der einzelnen Bläserstimmen, kaum zeitgleich mit dem Anhören der paar Takte, wohl nicht einmal für einen erfahrenen Dirigenten. Der ich nicht bin.

wiesner schrieb:

in unsere Zeit gestellt

Zum Vergrößern anklicken....

Deine Zauber binden wieder
was die Mode frech geteilt

Zu viel der Ehre,
grusz, hansz

Rachel schrieb:

Mit Einschlafen hat das alles nichts zu tun. Aber?

Zum Vergrößern anklicken....

gute Frage; es scheint ja eher ein Aufwachen zu sein.

wiesner schrieb:

Will sich eine Todessehnsucht entkapseln?

Zum Vergrößern anklicken....

wohl kaum. Aber Du karfst natürlich gerne entkapseln, was immer Du möchtest. Ist ein lustiges Spiel, etwa wie Nüsseknacken oder Vampire aus dem Sarg befreien.

Rachel schrieb:

und wir am end
ungelenk

Zum Vergrößern anklicken....

nett.

Ubertas schrieb:

Hervorragend
Punkt!

Zum Vergrößern anklicken....

herzliches Dankeschön den freundlichen "Empfehlern", das hat mich sehr gefreut.
Ich hoffe, es hat Euch nicht zum Einschlafen gelangweilt oder mit unendlicher Sehnsucht nach dem Tod in den ewigen Schlaf getrieben. Oder aus unserer Zeit herausgeschmissen.

grusz, hansz

mondnein schrieb:

Ich hoffe, es hat Euch nicht zum Einschlafen gelangweilt oder mit unendlicher Sehnsucht nach dem Tod in den ewigen Schlaf getrieben. Oder aus unserer Zeit herausgeschmissen.

Zum Vergrößern anklicken....

in dem falle hätte ich es erst recht empfohlen. ich finde, das ist ein wunderbar postmodernes gedicht. und die reaktionen bestärken mich.
liebe grüße
charlotte