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nisavi

Mitglied
du atmest dunkelheit
wenn sich der tag zu dir auf die decke legt
wie eine katze

die ameisenschwärme waren geflügelt
im gegenlicht:
ein insektenbrunnen aus springenden leibern
übermütig schnappten spatzen nach den flirrenden bissen

dann steht der mond auf der leitung

als hätte ihn einer dorthingeschrieben
einer der mondisch beherrscht und den ameisenschwung

drei wölkchen am himmel apostrophieren das mondlicht

ein mädchen steht auf dem hocker
streckt sich und will
kindersprache hinzufügen

die alte stützt sich auf vollmondnächte eines langen lebens

du holst dir einen stuhl
atmest dunkelheit
bald verwischen nebel die tinte der nacht
 
Hallo nisavi,
guter Text. Aber als alter Lyriker habe ich mal gelernt, das Wörtchen wie (im Sinne von ähnlich wie (eine Katze)) gehöre nicht in ein Gedicht. Mag sein, dass moderne Lyriker sich an diese Regel nicht mehr halten. Mich stört es halt noch immer.
Ansonsten gefällt mir Dein Gedicht sehr.
Gruß
Karl
 
D

Die Dohle

Gast
Hei nisavi,
das klingt gut. und will wohin?

... atmest dunkelheit/bald verwischen nebel die tinte der nacht.

das geht nicht. nacht ist nacht, da ist noch nicht mal der nebel grau ...

ich fass es mal als stilleben auf, dann passt´s für mich.

LG
Die Dohle
 



 
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