Einstand

LUPESIWA

Mitglied
Einstand

Nun sitz ich hier, hautnah bei euch
und bin`s zufrieden.
Hab fast gedacht, ich schaff es nicht,
in diesen Kreis mal rein zu riechen.
Es ist gewiss, von meinen Zeilen
die laienhaft bisher ich schrieb,
die ich mutig jetzt entblöße,
fällt alles durchs Kritikersieb.

Doch freu ich mich auf diese Schlacht,
wo Sätze fliegen und Worte rollen,
zerpflückt in alle Einzelheit.
Es langt beim Schreiben nicht nur – Wollen –
auch lesen, lernen, üben, üben,
mit Ausdauer und Beharrlichkeit.

Um mit der schönsten aller Künste
zu harmonieren im Liebesspiel,
muss ich das Handwerk erst erlernen
mit Aug und Ohr, mit allen Sinnen,
was mir noch fehlt – oh, es ist viel!
 
G

Gelöschtes Mitglied 13779

Gast
Hallo LUPESIWA,

auch von mir ein verspätetes "Willkommen in der Lupe!"

Was für eine Form ist es denn? Kann es gerade nicht zuordnen. Bei "Feste Formen" gehört in den Titel noch der Name der Form :)

Finde die Idee von diesem Eingeständnis gar nicht übel. Es verzeiht durch den Inhalt das Holpern ganz gut. "Man übt ja noch."

Ich frage mich bei dem Gedicht aber verschiedenes.

Warum reimen sich bestimmte Verse und andere nicht? Was macht diese Verse zu etwas besonders hervorhebungswürdigem ?

Warum "hautnah"? Bei der Literatur ist man sich doch eher hmm geistnah(?) :).

Wie passt das "Durchfallen durchs Kritikersieb" zum "zerpflückt in alle Einzelheit." Wenn die Verse "unbeachtet" durch's Sieb fallen, wie können sie dennoch in aller Einzelheit zerpflückt werden?

Was ist gemeint mit "Ich bin's zufrieden."?

Mein Vorschlag:
Nun sitz ich hier, hautnah bei euch
und bin's - zufrieden.

Durch den Gedankenstrich wird klar, dass nach "bin's" dort eine Pause gelesen wird. Ich verstehe es als: Unerwarteterweise, bin ich jetzt doch zufrieden oder bin jetzt angekommen - zufrieden.


Letzlich könnte man das Gedicht noch deutlich kürzen und vielleicht auch noch verdichten.

Habe mal versucht die wichtigsten Verse herauszunehmen und siehe da es ergibt immernoch ein sinnvolles Gedicht mit derselben Aussage nur ist es jetzt nicht mehr an die LeLu gerichtet, sondern allgemein :)


Es ist gewiss, von meinen Zeilen
die laienhaft bisher ich schrieb,
die ich mutig hier entblöße,
fällt alles durchs Kritikersieb.

Doch freu ich mich auf diese Schlacht,
wo Sätze fliegen, Worte rollen,
zerpflückt in alle Einzelheit.
Es langt beim Schreiben nicht nur – Wollen –

Um mit der schönsten aller Künste
zu harmonier'n im Liebesspiel,
muss ich das Handwerk erst erlernen
was mir noch fehlt – oh, es ist viel!

Denke da ist auf jeden Fall noch Verbesserungspotenzial!

Viele liebe Grüße und noch viel Spaß und Erfolg auf der LeLu,

Frederik
 

LUPESIWA

Mitglied
Hallo Frederik,
freue mich, daß du reagiert hast.
In den 80 ziger wollte ich damit in einen Literaturzirkel einsteigen,
in Karl-Marx-Stadt - heute wieder Chemnitz.
Vielleicht überarbeite ich ihn gemäß deiner wahrlich korrekten Vorschläge.
LG Siwa
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Handwerk beim Liebesspiel?

Die schönste aller Künste - welche ist das? eigentlich das Liebesspiel selbst. Soll jetzt das Liebesspiel mit dem Liebesspiel harmonieren? Nun ja, es ist ja zweisam.
Aber was für ein Handwerk muß man erlernen, um sich mit einer anderen Person zu lieben?
Das klingt irgendwie komisch, regt den Spott des Lesers an.
 

LUPESIWA

Mitglied
Hallo Mondnein
Die schönste aller Künste, welche ist das?

Bildende Kunst - Malerei, Grafik usw.
Musik - Kompositionen, Interpretation usw.
Darstellende Kunst - Theater, Tanz, Film
Literatur - Epik, Dramatik, Lyrik, Essayistik

Alles 'Schöne Künste' und jeder Ausübende einer dieser Künste ist überzeugt, seine sei die Schönste.
An Personen ist in meinem Text nicht gedacht, nur an die Dame
"Deutsche Sprache"
Liebe ist sehr relativ, genau wie Glück.
Wenn du spotten willst, tu es, macht mir nichts aus.
LG Lupesiwa
 



 
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